Mercedes-AMG als die Performance-Abteilung von Mercedes stellt aktuell seine Antriebsstrategie für die nächsten Jahre vor. Reine Verbrennungsmotor-Antriebe haben demnach keine Zukunft. Anstelle dessen gibt es ausgeklügelte Performance-Hybride mit speziell am AMG-Standort in Affalterbach entwickelten Hochleistungsbatterien, deren Zellen beispielsweise einzeln mit einem nichtleitenden Öl gekühlt sind. Aber auch aus den von Mercedes in Stuttgart entwickelten reinen Elektroautos macht AMG eigenständige Performance-Modelle – die noch in diesem Jahr in Serie gehen.
Performance-Entwicklungen in sämtlichen Bereichen
Audi hat von seinem rein elektrisch angetriebenen E-Tron GT ein RS-Modell entwickelt und BMW hat längst durchblicken lassen, dass es auch Elektroautos von M geben wird. Mercedes macht das jetzt mit seiner sportlichen Tochter AMG ebenfalls. Dabei entwickeln die Spezialisten aus Affalterbach, wie früher bei den reinen Verbrenner-Modellen, den Antrieb, das Fahrwerk, die Bremsen, den Sound sowie das Außendesign und die Innenraumgestaltung weiter. Auch die Serienausstattung und die Optionen der elektrischen Sportwagen werden AMG-spezifisch sein.
Außen und innen eigenständig AMG
Beim Außendesign setzt AMG auf eine eigenständige Kühlerverkleidung mit vertikalen Lamellen, was eine Anspielung auf den Mercedes-Panamericana-Grill mit seinen senkrecht ausgerichteten Streben sein könnte. Außerdem bekommen die Frontschürze, die Seitenschweller, das mit einer Spoilerlippe versehene Heck und der Diffusor einen eigenen Look. Eigenständige AMG-Räder sind ebenfalls gesetzt. Innen gibt es Sportsitze mit individueller Grafik, AMG spezifische Funktionen für die Menüs des MBUX-Systems und ein AMG-Sportlenkrad mit integrierten Schaltflächen und zwei runden Lenkradtasten.
Eigene Motoren
Für den Antrieb verspricht AMG zwei eigenständige, permanent erregte Synchron-Elektromotoren, die einen vollvariablen Allradantrieb mit einer modularen Drehmomenten-Verteilung ermöglichen. Die Maschinen drehen mit bis zu 18.000/min. Dabei sollen Performance-Werte herauskommen, die bisher nur mit den V8-Biturbomodellen möglich waren. Je nach Fahrzeug soll zum Beispiel der Spurt von null auf 100 km/h in unter 4,0 Sekunden möglich sein, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 250 km/h elektronisch abgeregelt.
Geänderte Batterie
Auch die 400-Volt-Lithiumionen-Batterie fasst AMG an: Sie bekommt einen neuen Leitungssatz mit größeren Kabel-Querschnitten, um besser mit dem höheren Leistungsvermögen der AMG-Modelle zurechtzukommen. Das Luftfahrwerk stimmen die AMG-Ingenieure ebenfalls auf die erhöhten Längs- und Querdynamik-Erfordernisse der Performance-Varianten ab. Außerdem gibt es eine sogenannte AMG-i-Booster-Funktion, die die elektrische Rekuperation und die hydraulische Betriebsbremse beim Verzögern so abstimmen soll, dass möglichst viel Energie zurück ins System gelangt.
Zudem verpasst AMG seinen Elektromodellen einen eigenständigen Sound – akribisch designte Sounds für ihre Elektroautos haben auch schon BMW und Audi vorgestellt.
Als erstes stellt AMG seine Variante des EQS vor – der genaue Serienstart ist noch nicht bekannt.
Fazit
In der Welt der Elektroautos ist auf jeden Fall weiterhin Platz für Performance-Abteilungen – das haben Audi mit RS, BMW mit M und Mercedes mit AMG erkannt. Und nachdem Audi bereits seinen RS E-Tron GT vorgestellt hat, macht Mercedes Druck und kündigt rein elektrische AMGs noch für dieses Jahr an.
Trotz schwerem Akku eignen sich auch Elektroautos für Performance-Varianten – schließlich lassen sich mit ihnen im Vergleich zu Verbrennern extreme Leistungs- und Drehmoment-Werte erzielen und die Regelungen der Momentverteilungen radselektiv an alle vier Räder erfolgt erheblich flexibler, genauer und schneller als bei Autos mit reinem Verbrennungsantrieb.