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FAQ Elektroauto
Panne mit dem E-Auto: Was muss ich tun?

Die Angst, wegen eines leereen Akkus liegenzubleiben ist bei manchen E-Autofahrern groß. Dabei ist statistisch eine andere Pannen-Ursache viel wahrscheinlicher. Wir beantworten die wichtigsten Fragen rund ums havarierte Elektroauto.

BMW i3s
Foto: www.achim-hartmann.com

Was ist die häufigste Pannenursache bei Elektroautos?

Die häufigste Pannenursache ist auch im startenden Elektro-Zeitalter eine leere Batterie. Dabei ist bei Elektroautos nicht der große Lithium-Akku für den E-Antrieb gemeint, sondern der kleine 12-Volt-Block, den auch die Stromer besitzen. Der versorgt das Bordnetz – also Steuergeräte, Anzeigen, Radio, Gebläse oder Licht – mit Strom. Weil er aber keinen Verbrennungsmotor starten muss, ist er in der Regel kleiner dimensioniert als bei konventionellen Autos.

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Dennoch ist die 12-Volt-Batterie wie bei Benzin- oder Dieselmodellen für den Start des Autos lebensnotwendig. In den meisten Fällen ist er auch bei E-Autos als Blei-Säure-Batterie ausgeführt. Diese Technik ist günstig, besitzt aber den Nachteil der relativ schnellen Selbstentladung. Steht das E-Auto also über einen längeren Zeitraum oder gibt es einen heimlichen Verbraucher, verliert der kleine Würfel seinen Saft. Unter Umständen lassen sich dann die Türen nur noch mit dem mechanischen Notschlüssel öffnen.

Überbrücken erlaubt? Darf ich einem Elektroauto Starthilfe geben?

Ist der 12-Volt-Akku erschöpft, kann er tatsächlich mit einem portablen Start-Booster oder per Überbrückungskabel wiederbelebt werden. Vorher sollte man allerdings unbedingt die Gebrauchsanleitung seines Elektroautos lesen, auch um die Einbauposition der Starterbatterie zu finden. Oft versteckt die sich unter der Rückbank, dem Beifahrersitz, der Frontklappe oder im Kofferraumboden.

Achtung: Beim Anlegen der Kabelklemmen mit dem roten Kabel an den Pluspolen anfangen. Anschließend das schwarze Kabel an den Minuspol der leeren Batterie klemmen. Wenn das Bordsystem beim Druck auf den Startknopf zum Leben erwacht, sollten Sie die großen Verbraucher wie Gebläse oder Heizung ausschalten, damit es beim Abklemmen der Überbrückungskabel nicht zu Spannungsspitzen kommt. Beim Abnehmen der Klemmen in umgekehrter Reihenfolge, also mit dem schwarzen Kabel starten.

Akku leer, was nun?

Sind alle Systeme hochgefahren und das Auto fahrbereit, dann dürfte jetzt der große Traktionsakku die kleine 12-Volt-Batterie über einen Spannungswandler aufladen – vorausgesetzt, er ist nicht ebenfalls leer. Das passiert allerdings nur, wenn man zuvor die Restreichweitenanzeige und den Akku-Füllstand komplett igonierte. Selbstentladung kommt bei der Lithium-Ionen-Technologie nämlich nur in vernachlässigbar kleinem Maße vor. Laut ADAC-Statistik sind leergefahrene Akkus in den wenigsten Pannenfällen die Ursache.

Bleibt man dennoch liegen, wird man um den Anruf beim ADAC oder einem Abschlepper nicht herumkommen. Denn das Abschleppen mit einem Seil birgt einige Gefahren. Das liegt daran, dass der Elektromotor im Schubbetrieb Strom produziert (Rekuperation). Ist das Bordnetz beispielsweise deaktiviert, können die hohen Induktionsströme der Steuerungselektronik schaden. Ebenso kann der Leerlauf ohne Strom nicht eingelegt werden.

Kann ich einen komplett leeren Akku an den Schnelllader hängen?

Ob am Seil oder Huckepack – die Fahrt zu einer Lademöglichkeit in der Nähe ist unumgänglich. Funktionieren alle Systeme, kann das leergefahrene Elektroauto ohne Probleme auch an einen Schnelllader gestöpstelt werden. Die Bordelektronik und die Ladesäule kommunizieren miteinander und passen die Ladeleistung exakt auf den Batteriezustand an.

Bei den ersten paar Prozent (SOC) wird der kostbare Akku daher kaum mit voller Ladeleistung belastet. Erst ab etwa 10 Prozent SOC schwingen sich Ladesäule und Batterie-Management zu Höchstleistungen auf. Dennoch ist eine niedrigere Ladeleistung etwa an einer heimischen Wallbox auf Dauer schonender für die Batteriezellen. Gelegentliches Schnellladen stecken freilich alle modernen Elektroautos locker weg.

Kann ich ein E-Auto (an)schieben?

Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ein leergefahrenes Elektroauto zu schieben. Das ist vor allem dann nötig, wenn es einen Weg blockiert oder in einer Gefahrenzone steht. Funktioneren wird das allerdings nur, wenn bei aktiver Zündung die Fahrstufe "N" eingelegt wird. Dann können alle vier Räder frei drehen. Achtung: Wegrollgefahr! Steht das Auto in Sicherheit, müssen unbedingt wieder "P" oder die Handbremse aktiviert werden.

Kann ich ein leeres E-Auto noch ab- oder aufschließen?

Das kommt ganz darauf an, ob die 12-Volt-Batterie für das Bordnetz noch genügend Saft hat. Bei den meisten Autos versteckt sich im Schlüssel zudem ein mechanisches Backup. Ist die Bordbatterie leer, können die Türen noch mit einem kleinen Notschlüssel verriegelt oder geöffnet werden.

Wer darf mein E-Auto abschleppen/aufladen?

Da in den Unterböden von Elektroautos meist die Hochvoltbatterie versteckt ist, sollte das Personal zum Bergen eines havarierten Stromers geschult sein. Für die Straßenwacht-Fahrer des ADAC oder vergleichbare Pannenhelfer gilt das ausnahmslos. Mittlerweile testet der ADAC auch mobile Ladebooster, die ein Elektroauto zumindest für einige Kilometer mit Strom versorgen können.

Fazit

Bei Pannen von Elektroautos gelten etwas andere Regeln als bei konventionellen Autos mit Verbrennungsmotoren. Die häufigste Pannenursache ist aber auch hier eine leere 12-Volt-Bordbatterie.

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