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Future of the Fjords
Elektro-Fähre mit 1,8 Megawattstunden-Batterie

In Norwegen pendelt die Future of the Fjords rein elektrisch zwischen Flåm und Gudvangen. Bis zu 400 Passagiere finden Platz. Alle 56 Kilometer muss der Riesen-Akku an einer ganz speziellen Steckdose geladen werden.

Future of the Fjords
Foto: Brødrene Aa

Gebaut auf der Werft Brødrene Aa fährt das zweite Schiff von The Fjords in der Seasight-Design-Serie völlig emissionsfrei zwischen Flåm und Gudvangen. Bereits im Jahr 2017 erhielt der unter norwegischer Flagge fahrende Katamaran den Universal Design Transport Award sowie den Innovation-Preis des Norwegian Center for Design and Architecture (DOGA).

Bis zu 400 Personen finden auf dem 42,49 Meter langen und 15,2 Meter breiten Schiff Platz, sein Rumpf besteht komplett aus Kohlefaser-Verbundwerkstoffen. Für den Antrieb sorgen zwei 450 kW-Elektromotoren, die den 770 Tonnen-Koloss auf eine Geschwindigkeit von 16 Knoten (29,6 km/h) beschleunigen. An Bord ist Platz für 3.000 Liter Frisch-, 2.000 Liter Grau- und 3.000 Liter Schwarzwasser sowie ein 237 Kilogramm schwerer Anker. Nach 30 nautischen Meilen (55,6 km) muss das 17 Millionen Euro teure Schiff wieder geladen werden.

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Bis zu 2 MWh-Batteriekapazität

Wie sich das für eine Fähre gehört, fällt die Steckdose halt ein bisschen größer aus: Nur 20 Minuten braucht das speziell entwickelte schwimmende Powerdock (Ladeleistung 2,4 Megawatt), um die Future of the Fjords zu 100 Prozent zu laden. 1,2 MW kommen direkt aus der Batterie selbst, 1,2 MW werden über das Powerdock vom Netz eingespeist. Die Batteriekapazität des Powerdocks beträgt 700 Kilowattstunden. Optional sollen auch zwei Megawattstunden möglich sein, was zum einmaligen Aufladen von rund 285.000 Smartphones oder rund 20 Tesla Model S 100D reichen würde. Neben Strom kann das Powerdock noch 45.000 Kubikmeter Diesel und 25.000 Liter Abwasser bereitstellen beziehungsweise aufnehmen.

Die Tatsache, dass die Fähre ein Batteriepaket mit einer Kapazität von insgesamt 1,8 Megawattstunden benötigt, der Hafen Gudvangen jedoch nur eine Kapazität von 1,2 MWh bieten konnte, beschleunigte die Umsetzung der schwimmenden Ladestation. Das Besondere des 40 Meter langen, fünf Meter breiten und 0,9 Meter hohen Powerdocks ist nicht nur seine Mobilität, sondern auch die Möglichkeit, an Land Autos, Busse oder weitere Transportmittel damit zu laden. "Wir glauben, dass diese Entwicklung über den ganzen Globus schwappen kann", sagte André Sandvik, CEO der Reederei The Fjords DA bei der Preisverleihung des norwegischen Magazins Skipsrevyen.

Fazit

Die Idee einer batterieelektrischen Fähre klingt verrückt, ist aber sicher nicht verkehrt. Die relativ geringe Reichweite bei einem gleichzeitig gewaltigen Stromverbrauch machen aber sehr deutlich, dass sich Schiffe mit Akku auf Sicht wohl nur im küstennahen Bereich durchsetzen werden. So ein schwimmendes Powerdock hingegen birgt bestimmt noch weitere Einsatzmöglichkeiten.

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