Effizienter als Toyota: Honda will beste Hybride der Welt bauen

Hybrid statt Elektro - Honda setzt auf Verbrenner
Honda will effizienteste Hybride der Welt bauen

Veröffentlicht am 06.06.2025
Honda e-HEV
Foto: Honda

Da das Interesse an Elektroautos zurückgeht und viele Kunden wieder zu Benzin- und Hybridfahrzeugen greifen, richtet Honda seine Strategie neu aus. Die Japaner planen, die Produktion vollelektrischer Modelle zu reduzieren und verstärkt auf Hybridantriebe zu setzen.

Nachfrage nach Hybriden steigt

Laut Honda-Chef Toshihiro Mibe steigt die Nachfrage nach Hybridmodellen spürbar. Und schon die nächste Generation soll ein besonders effizientes, leichteres und kompakteres Hybridsystem bieten, das rund zehn Prozent mehr Effizienz und einen erweiterten Drehzahlbereich liefert. Bis 2030 will Honda weltweit 13 neue Hybridmodelle auf den Markt bringen, mit Nordamerika als wichtigstem Absatzmarkt. Dort sollen auch große Fahrzeuge wie der Pilot und Passport künftig mit Hybridantrieb ausgestattet werden.

Die ersten Modelle mit dem neuen System könnten aber Accord, Civic, CR-V und HR-V werden. Die gab es bisher schon mit dem besonderen Hybrid-System e:HEV von Honda. Obwohl Honda noch keine konkreten Modellnamen genannt hat, ließ Mibe durchblicken, dass der neue Hybridantrieb mit den bestehenden 1,5- und 2,0-Liter-Benzinmotoren kombiniert werden soll. Dabei sollen sich die Autos bereits fahren wie Elektromodelle. Wie geht das?

Serieller Hybrid (Honda) gegen Power-Split (Toyota)

Bereits heute setzt Honda anders als etwa Toyota auf ein seriell-paralleles Hybridsystem. Dabei treibt der Benzinmotor in den meisten Fahrsituationen keines der Räder direkt an, sondern erzeugt Strom für den Elektromotor. Erst bei höherem Tempo oder größerer Last wird der Verbrenner über eine Kupplung mit den Rädern verbunden. Dadurch fährt sich ein Honda-Hybrid im Alltag oft wie ein reines Elektroauto: leise, gleichmäßig und ohne spürbare Gangwechsel. Besonders im Stadtverkehr dominiert der Elektromotor, was das Fahren ruhig und komfortabel machen soll.

Toyota hingegen verwendet seit über zwei Jahrzehnten sein bewährtes "Hybrid Synergy Drive"-System, das auf einem sogenannten leistungsverzweigten Hybridantrieb basiert. Dabei arbeiten Benzinmotor und Elektromotor über ein Planetengetriebe zusammen. Das System wechselt flexibel zwischen verschiedenen Antriebsformen – rein elektrisch, nur mit Benziner oder in Kombination. Dadurch ist es sehr effizient, besonders im Stadt-Land-Mix. Allerdings wird bei starker Beschleunigung oft ein sogenanntes "Gummiband-Gefühl" wahrgenommen, da die Motordrehzahl unabhängig von der Fahrzeuggeschwindigkeit steigen kann.

Effizienz-Vorteil muss sich beweisen

Im Fahrverhalten unterscheiden sich die beiden Ansätze spürbar: Hondas Hybride bieten tatsächlich ein sehr elektrisches, leises Fahrerlebnis. Toyota dagegen setzt bei seinem technisch ausgereiften System auf einen möglichst sanften Übergang vom E-Motor zum Verbrenner. Einen eklatanten Effizienzvorsprung zum herkömmlichen Verbrenner bieten beide – untereinander ist bisher kaum ein Unterschied auszumachen.

Honda-Hybride können in bestimmten Situationen effizienter sein, vor allem im Stadtverkehr und bei konstanten Geschwindigkeiten auf der Landstraße. Toyota-Hybride scheinen dagegen etwas vielseitiger und besser zu europäischen Mobilitätsansprüchen zu passen.

Übrigens: Ganz verabschiedet sich Honda von Elektroautos nicht. Die neue 0-Serie mit einem SUV und einer Limousine soll ab 2026 starten und langfristig ein zentraler Bestandteil des Geschäfts werden.