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Alternative für Pendler
Zehn Elektro-Dreiräder für alle Fälle

Dreiräder werden rechtlich wie Fahrräder behandelt, bieten aber mitunter so viel Stauraum wie ein Kleinstwagen. Das macht sie interessant für Pendler, die am Berufsverkehr vorbeiradeln wollen. Ganz billig ist diese Genugtuung aber nicht.

Butchers & Bicycles
Foto: Butchers & Bicycles

Wenn man mal wieder mit dem Auto im Feierabendverkehr steckt und die Radfahrer rechts gemütlich vorbeirollen, dann denkt man ab und an darüber nach, das Verkehrsmittel zu wechseln. Doch wer am Morgen erst noch die Kinder in Kita oder Schule absetzt oder eine sperrige Tasche mit zur Arbeit schleppt, für den kommt das normale Fahrrad nicht in Frage. Lastenfahrräder sind schon eher eine Alternative, aber für geübte Vierradler nicht unbedingt gefahrlos durch den Verkehr zu manövrieren. Schon gar nicht, wenn sie mit Kindern und Gepäck schwer beladen sind. Die goldene Mitte heißt Dreirad: Rechtlich wie ein Fahrrad behandelt, aber mit der Stabilität eines Vierrads ausgestattet.

Unsere Highlights

Viel Platz für Gepäck und Kinder

Lastendreiräder haben einen entscheidenden Vorteil gegenüber der Fahrrad-Konkurrenz: Sie können nicht umkippen. Dazu kommt ein entscheidender Vorteil gegenüber dem Auto: Sie dürfen auf dem Radweg fahren. Beste Voraussetzungen also, um schnell und stressfrei wenige Kilometer zwischen Haustür und Arbeitsplatz zu überbrücken. Zudem können moderne Dreiräder mit allerlei Sonderaufbauten für beispielsweise Kindersitze oder Transportboxen versehen werden.

Stau, Verkehrsstau
dpa
Statt im Berufsverkehr festzustecken, können Dreiradfahrer Radwege nutzen.

Ohne zusätzlichen Antrieb sind die schweren Lastenräder aber nur für sportlich höchst ambitionierte Pendler geeignet. Deshalb bieten die meisten Hersteller ihre Dreiräder auch als sogenannte Pedelecs an, bei denen ein Elektromotor für zusätzlichen Schub sorgt. Steigungen und weitere Strecken können dann mit überschaubarer Anstrengung überwunden werden.

Welche Trikes eine echte Alternative zum Auto sind, hängt vom geplanten Einsatzterrain und der Art der Beladung ab. Offroad-Dreiräder eignen sich zum Beispiel auch für die Abkürzung über den Waldweg, Stauraum ist dann aber nicht viel vorhanden.

Führerschein nicht (immer) nötig

Allesamt dürfen ihre Fahrer jedoch maximal mit einer Leistung von 250 Watt bis 25 km/h unterstützen, andernfalls wäre ein Versicherungskennzeichen Pflicht. Der elektrische Antrieb darf darüber hinaus nur beim eigenständigen Treten aktiv sein (das Rad wird dann auch als Pedelec bezeichnet).

Halterhaftung, Fuhrparkmanagement
Der Gesetzgeber schreibt genau vor, wie stark der Antrieb sein darf.

Bei Vortrieb auf Knopfdruck ist ein Mindestalter von 15 Jahren und eine Mofa-Prüfbescheinigung vorgeschrieben. Eine genaue Einordnung der Klassen von E-Bikes und Pedelecs kann hier nachgelesen. Die Dreiräder in diesem Artikel sind alle als Pedelecs erhältlich, die ohne Führerschein und Versicherungskennzeichen gefahren werden dürfen.

Breite Achse vorne oder hinten

Bei Dreirädern wird die Hauptladefläche von einer Achse zwischen den beiden parallelen Rädern getragen. Liegt die Achse hinten, zieht der Fahrer seine Fracht hinter sich her. Er hat sie damit nicht im Blick und muss das breite Heck blind einkalkulieren. Dafür bieten diese Dreiräder große Ladeflächen und hohe Nutzlasten.

Radkutsche Musketier
Radkutsche
Hinter dem Fahrer können große Ladeflächen realisiert werden.

Befinden sich vorne zwei Räder, hinten aber nur eines, schiebt man die Fracht vor sich her. Der Lenker ist dann über ein Umlenksystem mit der Vorderachse verbunden. Einige Hersteller haben zusätzlich eine Neigetechnik integriert, durch die sich das Dreirad wie ein herkömmliches Fahrrad in die Kurve legen lässt. Die Dreiräder sind dann leichter um enge Kurven zu steuern, ohne aber bei langsamer Fahrt oder im Stand umkippen zu können. Besonders beliebt sind sie für den Kindertransport, denn der Fahrer hat jederzeit freie Sicht auf die Passagiere.

Dreirad statt Dienstwagen

Die Anschaffungskosten für ein Elektro-Dreirad sind nicht unerheblich. Einsteigermodelle sind zwar schon unter 2.000 Euro erhältlich, viele Hersteller ordnen ihre Dreiräder aber um 5.000 Euro ein. Eine Summe, die sicher den Wert vieler Autos übersteigt, die zum Pendeln genutzt werden, zumal eine elektrische Antriebsunterstützung den Preis oft nochmal um einen vierstelligen Betrag erhöht.

Icletta ICE Full Fat
Icletta
Das ICE Full Fat von Icletta ist auch für Abkürzungen durch den Wald geeignet.

Allerdings können E-Trikes über viele Arbeitgeber mit erheblichen Steuervorteilen geleast werden. Da sie rechtlich gesehen Fahrräder sind, ist nämlich eine Überlassung als Dienstrad möglich. Dabei least der Arbeitgeber das Rad und überlässt es dem Arbeitnehmer. Die Leasingrate wird direkt vom Gehalt abgezogen mit dem Vorteil, dass Fahrräder und Pedelecs als geldwerte Vorteile nur mit 0,5 Prozent ihres Bruttolistenpreises versteuert werden müssen. Wenn der Arbeitgeber das Rad als Gehaltsextra finanziert, ist das Leasing völlig steuerfrei.

Ob sich das Dienstrad-Leasing lohnt, ist abhängig von Bruttolistenpreis, Einkommen und Steuerklasse und muss daher individuell geprüft werden.

Dreiräder für alle Fälle

Pendeln, Transportieren, Sport, Freizeit und so weiter. Verschiedene Hersteller haben ihre Dreiräder auf bestimmte Einsatzzwecke optimiert. Ein Elektroantrieb ist zwar für alle aufgelisteten Modelle erhältlich, gehört allerdings nicht immer zur Serienausstattung.

Fazit

Die Vorstellung, einfach am Berufsverkehr vorbeizurollen, ist verlockend. Besonders, wenn auf einem Elektro-Dreirad Sturzgefahr und körperliche Anstrengung minimiert werden. Dazu kommt der persönliche Beitrag zum Umweltschutz. Bleibt wie immer das Problem des Preises, denn bei einem 5.000 Euro Rad sind auch die Leasingraten hoch. Und bei schlechtem Wetter ist das Vorbeirollen auch nur noch halb so spaßig.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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