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Crate Engine von Swindon Powertrains
Damit wird der Classic Mini zum E-Auto

Ob Quad, Klein- und Lieferwagen oder Oldtimer, speziell ein klassischer Mini: Mit diesem E-Antriebsstrang lässt sich ein Verbrennermodell ganz leicht in ein Elektroauto oder einen Hybriden verwandeln.

02/2019, Swind E Classic Mini
Foto: Swind

Swindon Powertrains baut eigentlich Rennmotoren. In der Britischen Tourenwagen-Meisterschaft BTCC vertrauen viele Teams auf die leistungsstarken und zuverlässigen Verbrenner-Triebwerke aus der gleichnamigen englischen Stadt. Doch die Firma kann auch anders. Elektrisch, um genau zu sein. Das bewiesen die Briten bereits im Frühjahr, als sie ihren zum Elektroauto umgebauten klassischen Mini präsentierten. Nun gehen sie noch einen Schritt weiter und stellen einen Elektromotor zum Nachrüsten vor.

Unsere Highlights

Wie im amerikanische Drag Racing

In der englischen Sprachwelt heißt so etwas Crate Engine. Man kennt das vor allem aus dem amerikanischen Drag Racing: Die Autohersteller bauen nicht jeden ihrer leistungsstarken V8-Motoren direkt in Autos ein, sondern verschicken die Triebwerke vereinzelt auch an Tuner und Drag Racer. Diese bauen solche Crate Engines dann in Autos ein, die zuvor weniger Leistung hatten, um damit auf dem Drag Strip bessere Siegchancen zu haben.

10/2019, Elektromotor zum Nachrüsten von Swindon Powertrains
Swindon Powertrains
Ob vorn, ob hinten, ob neu oder alt: Der HPD-Antrieb lässt sich flexibel einsetzen.

Nun fangen Entwickler und Produzenten von Elektroantrieben an, das Crate-Engine-Modell zu adaptieren – auch Swindon. Zusammen mit einigen Partnern, darunter dem E-Motoren-Hersteller iNetic, haben die Briten das HPD-Projekt aufgelegt. Dabei handelt es sich um einen elektrischen Antriebsstrang, der Motor, Wechselrichter, das einstufige Getriebe und das nötige Kühlsystem in einem Gehäuse vereint, das wiederum in eine Kiste verpackt und verschickt werden kann. Sozusagen als Plug-and-Play-Lösung.

Kompakt, leicht, robust, flexibel

Der HPD-Antrieb ist misst 441 x 384 x 228 Millimeter und wiegt nicht einmal 50 Kilogramm. Die kompakten Maße, das abgedichtete Gehäuse, mehrere Befestigungspunkte und die Möglichkeit, den Wechselrichter und das Kühlpaket flexibel zu positionieren, erlauben den Einsatz in verschiedenartigen Fahrzeugen. In einem Quad zum Beispiel, in einem Kleinserien-Sportwagen oder unter die Ladefläche eines Kleintransporters. Er kann ergänzend Verbrennerautos zu Hybriden machen oder Oldtimer und Diesel-Transporter zu reinen Elektrofahrzeugen.

02/2019, Swind E Classic Mini
Swind
Im Frühjahr stellte Swindon Powertrains einen zum E-Auto umgebauten Classic Mini vor.

Auch im Motorraum eines klassischen Minis ist genug Platz für den Elektroantrieb. Für den kleinen Briten-Klassiker hat Swindon seinen Crate Engine speziell adaptiert. Und zwar nicht von ungefähr: Die Tochterfirma Swind bietet komplett zum Elektroauto umgebaute Minis an. Mit dem ab Dezember 2020 erhältlichen Nachrüst-Kit wenden sich die Briten dagegen an Bastler, die den Umbau selbst vornehmen wollen. Dank speziell entwickelter Halterungen passt der E-Motor an den originalen vorderen Hilfsrahmen sowie die vorhandenen Antriebswellen.

70 Kilogramm, 109 PS Dauerleistung

Leistungseinbußen gibt es nicht: Hier wie dort leistet das 70 Kilogramm schwere System auf Dauer 80 kW / 109 PS und in der Spitze 120 kW / 163 PS. Weitere Komponenten wie einen Zwölf-Kilowattstunden-Akku, der zusammen mit der E-Maschine unter die Motorhaube passt, die Leistungselektronik, das Onboard-Ladegerät samt DC-DC-Wandler, ein Drehzahlsensor-Kit und eine Kühlsystempumpe bietet Swindon ebenfalls an. All das kostet jedoch extra, genau wie das optional erhältliche Sperrdifferenzial.

11/2020, Swindon Electric Powertrain Classic Mini
Swindon Powertrain
In den Motorraum des klassischen Minis passt neben dem Antrieb auch der Akku.

"Bislang hatten Nischenhersteller keinen Zugang zu kompakten, leistungsstarken EV-Antriebssträngen, die sie in kleinen bis mittleren Stückzahlen beziehen konnten. Das führte zu einem Versorgungsvakuum", sagt Swindon Powertrain-Geschäftsführer Raphael Caille. Für ihren HPD-Elektroantrieb zum Nachrüsten will die Firma bereits mehr als 500 Kundenanfragen erhalten haben – die meisten von ihnen sind Besitzer klassischer Minis.

Für den Mini ist das Paket etwas teurer

Die müssen für ihren elektrischen Crate Engine allerdings tiefer in die Tasche greifen. Swindon nennt einen Nettopreis von 8.850 Pfund – macht in Deutschland umgerechnet gut 11.400 Euro inklusive 16 Prozent Mehrwertsteuer. Der Preis für den Elektromotor inklusive Reduktionsgetriebe und Differenzial liegt sonst bei 6.400 Britischen Pfund zuzüglich Mehrwertsteuer, umgerechnet knapp 8.250 Euro (brutto in Deutschland).

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Feine Sache. Damit würde ich meinen Verbrenner auf jeden Fall umrüsten.Blödsinn. Ich kaufe mir lieber ein E-Auto, das auch als solches konzipiert wurde.

Fazit

Sind Elektromotoren zum Nachrüsten "das nächste große Ding" in Sachen Autozubehör? Zumindest drängen nun immer mehr Hersteller in diesen Markt: Man denke etwa an die US-Firma Electric GT, die kürzlich ebenfalls einen E-Motor-Antriebsstrang zum Nachrüsten – allerdings in V8-Form – vorgestellt hat. Bleibt nur noch, dass die Hersteller in absehbarer Zeit auch die passenden Batterien anbieten. Nur so werden die elektrischen Crate Engines zu echten Plug-and-Play-Lösungen.

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