Auf dem Wiener Motorensymposium zeigt Continental, wie man den Verbrennungsmotor noch weiter in Sachen Verbrauch und Emissionsverhalten optimieren kann. Ein Baustein dazu kann der jetzt vorgestellte Ringkat-Turbolader sein.
Wie es der Name schon signalisiert, kombiniert das neue Bauteil einen herkömmlichen Abgasturbolader mit einem ringförmig angeordneten Katalysator. Das Funktionsprinzip erklärt Continental wie folgt: Nach dem Passieren der Turbine strömt das Abgas aus dem Turbolader in ein konisches Mischrohr, an dessen Ende der Abgasmassenstrom umgelenkt wird und den ringförmigen 3-Wege-Katalysator passiert, der das Mischrohr umschließt.
Wirkungsgrad des Kats wird verbessert
Bei konventionellen Turboladern wird das Abgas beim Verlassen der Turbine stark verzögert – es entstehen Strömungsverluste, die Wirkungsgrad kosten. Das konische Mischrohr des Ringkat-Turbos soll dagegen eine strömungsberuhigte Ausdehnung erlauben. Außerdem wird das Abgas vom Wastegate durch einen Ringspalt um das Mischrohr herum eingeleitet und begünstigt so ebenfalls eine verlustarme Mischung mit dem Abgasstrom aus der Turbine. So erhält das Abgas eine homogene Temperaturverteilung, wenn es in den Katalysator eintritt. Das wirkt sich positiv auf Wirkungsgrad und Lebensdauer des Katalysators aus. Darüber hinaus kann dessen Wirkungsbereich erweitert werden. Optional lässt sich der Katalysator in der Kaltlauf-Phase des Motors zusätzlich noch elektrisch beheizen – ein Punkt, der speziell bei Hybridmodellen mit 48V-Bordnetz zum Tragen kommt.
Komplett aufgerüstet will Continental mit dem System auf dem Rollenprüfstand mit einem Super Clean Electrified Diesel-Versuchsfahrzeug sogar der anspruchsvolle London Traffic Cycle erfüllt haben. Der NOx-Ausstoß bei diesem kurzen Zyklus mit vielen Standzeiten (Stau), niedriger Motorlast und vielen Anfahrvorgängen lag unter 27 mg/km. Gleichzeitig sank der CO2-Ausstoß um 4 g/km.