BMW-Rückruf i4. i5. i7, iX: 70.000 E-Autos könnten während der Fahrt plötzlich ausfallen

BMW-Rückruf betrifft i4, i5, i7 und iX
70.000 elektrische BMW könnten beim Fahren ausgehen

Zuletzt aktualisiert am 29.06.2025
BMW i4 iX
Foto: BMW

BMW hat einen großangelegten Rückruf für mehrere vollelektrische Modellreihen angekündigt. Betroffen sind insgesamt 70.852 Fahrzeuge der Baureihen BMW i4 (Modelljahre 2022–2025), iX (2022–2024), i7 (2023–2024) sowie i5 (2024) – allerdings sind hauptsächlich Autos in den USA betroffen. Grund ist ein potenziell sicherheitsrelevanter Softwarefehler im Hochvolt-Bordnetz, der das Elektroauto plötzlich auch während der Fahrt abstellen könnte.

Fehlerhafte Software-Logik

Wie der Hersteller mitteilt, kann es in seltenen Fällen vorkommen, dass das Hochvoltsystem während der Fahrt irrtümlich abgeschaltet wird. Der Auslöser sei eine fehlerhafte Softwarelogik, die das System präventiv deaktiviert, um Brand- oder Stromschlagrisiken zu vermeiden – auch wenn tatsächlich gar keine Gefahr besteht.

Infolgedessen kann der Antrieb unvermittelt ausfallen. Zwar bleiben Bremskraftverstärker und Servolenkung erhalten, doch das Fahrzeug verliert innerhalb von 15 bis 20 Sekunden nach der Warnmeldung auf dem Display die Antriebsleistung. Unfälle oder Verletzungen im Zusammenhang mit dem Fehler sind laut BMW bislang nicht bekannt geworden.

BMW i4, i5, i7 und iX betroffen

Die größte Zahl betroffener Fahrzeuge entfällt auf die Modelle i4 (über 35.000 Einheiten) und iX (mehr als 25.000 Fahrzeuge). Bei i7 und i5 liegt die betroffene Stückzahl bei unter 6.000 bzw. 5.000 Einheiten. BMW hat uns auf Nachfrage bestätigt, dass in Deutschland keine Fahrzeuge von besagtem Fehler betroffen sind. Hier die Stellungnahme aus München:

"Eine Qualitätsprüfung hat gezeigt, dass bei den betroffenen Fahrzeugen eine Aktualisierung der Software erforderlich ist, um eine korrekte Überwachung des Hochvoltsystems im Fahrzeug sicherzustellen. Zum Hochvoltsystem gehören alle Komponenten des elektrischen Antriebs.

Die Überwachung erkennt Isolationsfehler im Hochvoltsystem. In den betroffenen Fahrzeugen reagiert die Überwachung zu sensibel. Das kann in speziellen Fällen dazu führen, dass das Hochvoltsystem abgeschaltet wird, obwohl dies technisch nicht erforderlich wäre. In einem solchen Fall wird dies durch eine Check-Control-Meldung im Zentral-Display angezeigt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass das Fahrzeug während der Fahrt langsam ausrollt.

Die Aktualisierung der Software optimiert die Überwachung des Hochvoltsystems im Fahrzeug. Dies vermeidet ein unnötiges Abschalten des Hochvoltsystems. Im Interesse der eigenen Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer, ist es wichtig, das Software Update durchzuführen. Im Zusammenhang mit diesem Fehlerbild ist kein Unfall bekannt."

Das Wichtigste: "In Europa sind keine Fahrzeuge von diesem Rückruf betroffen."

Doch auch für die BMW-Kunden in den USA gibt es eine gute Nachricht: Die Fehlerbehebung ist unkompliziert. BMW stellt ein kostenloses Software-Update zur Verfügung, das den Algorithmus der Systemabschaltung entsprechend korrigiert. Das Update kann bequem per Over-the-Air-Funktion installiert werden – ein Werkstattbesuch ist in den meisten Fällen nicht erforderlich. Alternativ kann das Update auch beim BMW-Händler aufgespielt werden.