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Lithium aus dem Nahen Osten
Zweite Lithium-Fabrik für BMW in Saudi-Arabien

Um sich während der Mobilitätswende unabhängiger von China zu machen, setzt BMW vermehrt auf Alternativen. Jetzt plant Saudi-Arabien eine zweite Anlage zur Herstellung von Lithiumhydroxid, das die Bayern dringend für ihre Elektro-Offensive brauchen.

Impressionen - GP Saudi-Arabien  - Jeddah - 25. März 2022
Foto: xpb

Wie die Financial Times berichtet, plant Saudi-Arabien zusammen mit dem österreichischen Börsenunternehmen European Lithium und der saudischen Obeikan Investment Group eine zweite Anlage zur Herstellung von Lithiumhydroxid, das am Ende für neue E-Autos von BMW gebraucht wird.

Es klingt zunächst nach einer merkwürdigen Zusammenarbeit. Doch sowohl BMW als auch Saudi-Arabien so wie das österreichische Start-up European Lithium haben jeweils ganz bestimmte Ziele für die Mobilitäts- und Energiewende im Hinterkopf. Saudi-Arabien will sich schon länger breiter für die neue E-Mobilität aufstellen, um unabhängiger vom eigenen Öl zu werden. Die Österreicher hingegen möchten in Zukunft rund 800.000 Tonnen Lithiumerze aus der eigenen Mine (Wolfsberg) rund 270 Kilometer südlich von Wien verwerten. Und BMW setzt beim Bau von Elektroautos auf eine ganzheitlich kontrollierbare und nachhaltige Lieferkette.

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Unabhängig von China werden

Eines aber haben alle drei gemein: Sie wollen bei der Produktionskette rund um E-Mobilität und Batterieherstellung unabhängiger von China werden. Wie stark sich die Chinesen an dieser Stelle mittlerweile positioniert haben, deckte jüngst eine Recherche der New York Times auf. Sie kam zu dem Schluss, dass die Welt ohne China gar keine E-Autos herstellen könnte.

Um Lithium für moderne Batterietechnik nutzen zu können, muss aus den Lithium-Mineralen energie-intensiv das Lithiumhydroxid hergestellt werden. Sowohl bei der Erzgewinnung, als auch bei solchen Lithium-Raffinerien hat China eine weltweite Monopolstellung.

9000 Tonnen Lithium-Hydroxid jährlich

Die Investitionen in die saudische Anlage sind gewaltig. Rund 400 Millionen Euro kostet eine solche Lithium-Raffinerie. European Lithium und die Obeikan Investment Group werden sich die Kosten teilen. Bis 2027 könnte die Produktion hochgelaufen sein. Dann will BMW der Anlage laut Liefervertrag jährlich 9.000 Tonnen Lithiumhydroxid abnehmen. Wie wichtig dem Autobauer diese Sicherheit ist, erklärte BMW Einkaufsvorstand Joachim Post gegenüber auto motor und sport Anfang des Jahres im Moove Podcast. Sowohl bei Lithium wie auch beim Kobalt kaufe BMW die Rohmaterialien ohnehin schon selbst ein, erklärte Post dort.

Die Elektro-Offensive der Bayern rund um die Neue Klasse stünde damit auf einem breiteren Fundament. European Lithium hätte einen sicheren Abnehmer für die eigenen Lithiumerze und Saudi-Arabien hätte eine zusätzliche, alternativ zum schwarzen Gold sprudelnde Einnahmequelle fürs Elektrozeitalter.

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Fazit

Saudi-Arabien plant zusammen mit European Lithium eine zweite Lithium-Raffinerie, um BMW ab 2027 jährlich mit 9.000 Tonnen Lithium-Hydroxid beliefern zu können. Damit wären die Bayern in der Batterie-Produktionskette unabhängiger von China.

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