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BMW auf der CES 2022
Digitaler Flip-Flop-Lack als Akku-Anzeige

Für die Consumer Electronic Show in Las Vegas interpretiert BMW das Flip-Flop-Lack neu und hüllt den Elektro SUV iX in E-Reader-Folie, die die Farbe des ganzen Autos wechselt.

Elektro SUV iX in E-Reader-Folie
Foto: BMW

Für die CES haben die Entwickler bei BMW in den Experimentierkasten gegriffen und sich passend zur Kooperation mit Amazon beim Theater Screen für den neuen 7er, Amazons digitalen Bücher-Speicher namens Kindle näher angeschaut. Die so genannten e-Reader arbeiten zur Anzeige der Buchseiten mit der E-Ink-Technik, was so viel heißt, wie elektronische Tinte. Durch Anlegen einer Spannung und winzige Strömen wechselt die E-Ink-Folie ihre Farbe von weiß nach schwarz und kann so sogar gestochen scharf Buchstaben anzeigen – wie gedruckt.

Unsere Highlights

Steife Folie mit dem Laser geschnitten

Große Bahnen dieser Folie haben sich jetzt die Projektleiterin Stella Clarke und Dirk Müller-Stolz, Head of BMW i Exterieur Design, besorgt und damit einen BMW iX in einen iX Flow verwandelt. Damit die störrische Folie sich überhaupt an das kantige Blechkleid des Elektro-SUV anpasst, mussten die beiden aber ein paar Tricks anwenden. "Wir haben die Bahnen entsprechend der Konturen mit einem Laser klein zurechtgeschnitten", erklärt Müller-Stolz. "Da die Folie dann aber noch immer recht steif ist, haben wir viele kleine zusammenhängende Dreiecke hineingeschnitten." Das macht die Folie flexibler und hilft, dass man sie sogar an sehr konvexen oder konkaven Karosserieteilen anbringen kann.

Elektro SUV iX in E-Reader-Folie
BMW
BMW zeigt auf der CES eine neue Spielerei: E-Ink-Folie auf einem iX.

Anders als in den digitalen Büchern sind auf dem iX Flow aber keine Romane oder Gedichte zu finden. "Die Folienteile wechseln immer im Ganzen oder in Wellenbewegungen ihre Farbe. Je nachdem wie die Spannung angelegt wird, ändert sich die Geschwindigkeit und der Verlauf des Farbwechsels", erklärt Clarke, die Projektleiterin von iX Flow featuring E-Ink. Das Wort Farbe ist übrigens korrekt. Denn denkbar sind mit der Technik nicht nur Schwarz-Weiß-Wechsel, sondern je nach Folie quasi jede erdenkliche Farbe. Mit einem Tastendruck auf die zur Studie gehörende App bekommt der iX im Handumdrehen Rallye-Streifen, die Flächen auf Felgen blinken abwechselnd im Kreis oder die Motorhaube imitiert einen Herzschlag im pulsierenden Wechsel zwischen schwarz und weiß.

Andere Farbe für anderen Ladezustand

Nur, was bringt der digitale Flip-Flop-Lack? Wenn es nach Clarke geht, könnte etwa zur Kommunikation dienen. Die Folie könnte bei Elektro-Car-Sharing-Autos Infos zum Akkuladezustand schnell und einfach von außen sichtbar machen oder autonom fahrende Autos mit Passanten interagieren lassen. Außerdem könnten im Sommer schwarze Autos auf weiß wechseln, damit sie sich in der Sonne nicht so sehr aufheizen. Das spart hinterher Strom für die Klimaanlage.

Zudem können sich die Entwickler vorstellen, dass Autos so langlebiger werden. "Wenn ein Gebrauchtwagenkunde beispielsweise Rallye-Streifen auf den Powerdomes möchte, diese aber vorher nicht ausgeliefert wurden, könnte er sie einfach per Function-on-Demand nachordern, ähnlich wie es heute schon mit Verkehrsinformationen im Navi passiert", meint Clarke.

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Fazit

Dass Autos mit Passanten kommunizieren sollen ist keine neue Idee. Die Art der Umsetzung allerdings schon. Technisch steckt das Konzept aber noch in den Kinderschuhen. Wenn die E-Ink-Folie je ins – oder besser aufs Auto kommen soll, dauert das laut den beiden Entwicklern noch mindestens fünf bis zehn Jahre.

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