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Zukünftige Elektroautos von Audi
20 rein elektrische Modelle auf vier Plattformen

Bis 2025 verspricht Audi 30 elektrifizierte Modelle, 20 davon rein elektrisch. Sechs davon sind schon klar. Welche das noch sein könnten und welche Technik darunter steckt.

Audi prologue Avant Projekt Landjet
Foto: Audi

Aktuell bekannt sind bereits sechs Elektro-Audis. Die ersten zwei, die SUVs E-Tron und E-Tron Sportback sind bereits auf dem Markt. Ihre Modellbezeichnung ohne die sonst bei Audi typischen Buchstaben-Ziffern-Kombinationen, erinnert an den Ur-Quattro. Als erste E-Autos tragen sie die Bezeichnung "E-Tron" für die Antriebsart als ausschließlichen Namen. Später wird E-Tron als Zusatzbezeichnung auf andere Modellreihen übergehen. So etwa beim kompakten SUV Q4 E-tron, den Audi bereits 2019 als Concept Car in Genf vorgestellt hatte und dessen Serienversion 2021 auf den Markt kommt.

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Ebenfalls als seriennahe Studie gezeigt hat Audi zudem den E-Tron GT mit der Antriebstechnik des Porsche Taycan. Er debütiert Ende 2020 als Serienauto. Im Mai 2019 gab der damalige Audi-Chef Bram Schot außerdem bekannt, dass der Nachfolger des Audi TT ein E-Auto werde. Im kleinen Kreis haben die Ingolstädter zudem eine Art elektrischen A5 Sportback gezeigt, dessen Innenraum, typisch für E-Autos, größer ausfällt als der des Verbrennerpendants und der vielleicht deshalb die interne Bezeichnung E6 (statt A6) trägt.

Die bislang bekannten E-Autos von Audi

Modell

Serien-Debüt

Plattform

E-Tron

2018

MLB evo

E-Tron Sportback

2019

MLB evo

E-Tron GT

2020

Taycan 

Q4 E-Tron

2021

MEB

TT E-Tron

2021

MEB

E6/A5 E-Tron Sportback

2023

PPE

Von wegen ein Baukasten: vier Plattformen für E-Audis

Interessant ist, wie viele technische Plattformen für die elektrischen Audis vorgesehen sind. Audi E-Etron und E-Tron Sportback stehen auf einer überarbeiteten Version des Modularen Längsbaukastens (MLB evo), einer Verbrennerarchitektur für A4, A6, A7, A8, Q5, Q7, Q8, die zur Aufnahme von E-Antrieb und Akkus ertüchtigt wurde. Für die besonders sportliche Variante E-Tron S hat Audi sogar einen dritten Motor an der Hinterachse eingebaut, der ausgeprägtes Torque-Vectoring ermöglicht. Den normalen E-Tron treiben hingegen lediglich zwei Asynchron-Maschinen (eine vorn, eine hinten) an.

89. Geneva International Motor Show, 04.03.2019, Palexpo - Stefan Baldauf, Guido ten Brink / SB-Medien
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Der Q4 E-Tron wird Audis erstes MEB-Auto.

Der kompakte SUV Q4 E-Tron basiert auf dem Modularen Elektrobaukasten (MEB) von Volkswagen, auf dem auch die gesamte VW ID.-Familie sowie E-Autos anderer Konzernmarken (Seat El Born, Skoda Enyac) stehen. Der MEB hat standardmäßig einen permanent erregten Synchron-Motor mit 150 kW (204 PS) und einem maximalen Drehmoment von 310 Nm achsparallel an der Hinterachse. Die Maximaldrehzahl beträgt 16.000/min. Trotzdem arbeitet die Maschine nur mit einem Einganggetriebe. Allradantrieb kann der MEB auch. Dann sitzt zusätzlich eine Asynchron-Maschine (ASM) koaxial an der Vorderachse. Sie leistet 75 kW (102 PS) und bietet ein maximales Drehmoment von 151 Nm. Die Maximaldrehzahl liegt bei 14.000/min. Eine ASM ist kurzzeitig überlastfähig und arbeitet mit geringen Schleppverlusten, weil ihr Magnetfeld abgeschaltet ist, wenn sie stromlos gehalten wird. Sie ist daher laut VW hervorragend als kurzzeitig aktivierbares Boost-Aggregat geeignet und verschafft dem MEB dann insgesamt eine Systemleistung von bis zu 306 PS und Allrad- bzw. bei Audi quattro-Antrieb.

Den von Porsche und Audi gemeinsam verwendete Unterbau von Taycan und E-Tron GT haben die beiden VW-Tochtermarken nicht gemeinsam entwickelt. Der grundsätzliche Aufbau mit je einem Motor pro Achse, 2-Gang-Getriebe an der Hinterachse und Batterie mit Fußgaragen-Aussparungen dürfte sonst nur noch im Taycan-Derivat Cross Turismo Verwendung finden. Und vielleicht auch im entsprechenden Audi-Derivat. Ein großer sportlicher Kombi – so was gab’s zumindest als Studie schon mal. Das Concept Car schaffte es vielleicht nur wegen des Präsentationstermins nicht in die Serie: Der Avantissimo debütierte auf der IAA 2001 – am 11. September.

Audi E-Tron Elektroautos Zukunft
Audi
Vier E-Auto-Plattformen werden bei Audi zum Einsatz kommen.

Zukünftige E-Autos im Segment oberhalb des MEB, sprich mit deutlich mehr als 306 PS, werden auf der von Porsche und Audi gemeinsam entwickelten Premium Plattform Electric (PPE) aufbauen. Sie dürfte Elemente des MLB Evo und der Taycan-Technik vereinen. Da sie sowohl dem neuen vollelektrischen und SUV-typisch hohen Macan und dem vergleichsweise flachen Audi E6 als technischer Unterbau dienen soll, dürfte auch sie über zumindest eine Batterievariante mit Aussparungen verfügen. Und für sportliche Ausprägungen dürften zwei Motoren an der Hinterachse gesetzt sein. Mehr als ein Gang fürs Getriebe könnte ebenfalls helfen.

Welche Elektro-Audis kommen (könnten)

Die Vielfalt der Plattformen ist im Wesentlichen durch den zeitlichen Ablauf begründet. Ein elektrischer MLB Evo dürfte ebenso wie die Taycan-Technik in der PPE aufgehen. Damit stünden künftige Elektro-Modelle von Audi entweder auf dem MEB von VW oder der gemeinsam mit Porsche entwickelten PPE. Und welche Modelle könnten das neben E-Tron, E-Tron Sportback, E-Tron GT, Q4 E-Tron, TT E-Tron sowie A5 E-Tron Sportback aka E6 sein?

Auf MEB-Grundlage wäre ein SUV-Coupé auf Basis des Q4 E-Tron, also ein Sportback, mehr als naheliegend. Gut denkbar ist zudem auch ein Parallelmodell zum VW ID.3. Es könnte so ähnlich aussehen wie das Concept Car AI:ME, das schon als Studie auf dem MEB steht. Ob neben diesem A2 E-Tron noch Platz für eine Art Q2 E-Tron und einen Q2 E-Tron Sportback bliebe? Einen MEB-Crossover, der größenmäßig unterhalb des Q4 E-Tron rangiert, müsste Audi allerdings auch höher positionieren, denn kostentechnisch ist der MEB nicht beliebig nach unten skalierbar; Radstand und Akku lassen sich nur auf ein bestimmtes Maß stutzen. Ein entsprechendes Muster gibt es bereits in der Verbrennerwelt: Audi TT und TT Roadster basieren technisch auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) von Golf & Co, sind aber als kompakte Sportler mit aufwendigem Design die teuersten Modelle auf dieser Plattform. Dass der Nachfolger des TT ein E-Auto wird, hat Audi angekündigt. Das Segment der erschwinglichen Sportwagen schrumpft allerdings seit Jahren genauso wie das der offenen Zweisitzer. Das TT-Design könnte daher ins Boom-Segment der SUVs wechseln. Entsprechende Pläne und Concept Cars gab es bereits vor der Elektrowende. Also lieber ein TT E-Tron als schnittiges Crossover-Coupé statt eines Q2 E-Tron und als zweite Variante ein TT E-Tron Sportback mit der Optik eines Shooting Brake.

Einen Q2 E-Tron gibt es aktuell bereits in einer L-Version in China. Die Optik entspricht aber der des Verbrenner-Q2, die Technik stammt noch vom e-Golf. Weitere Audi-Modelle auf MEB-Basis, etwa eine kompakte Elektro-Limousine, sind ebenfalls eher für China vorstellbar, wo Limousinen immer noch Konjunktur haben. Der letzte Stufenheck-A3 war jedenfalls so erfolgreich, dass er auch auf Basis des gerade neu präsentierten A3 wieder vom Band laufen wird.

Audi-Elektromodelle, die noch kommen könnten

Modell

Serien-Debüt

Plattform

Q4 E-Tron Sportback

2022

MEB

E-Tron GT Sportback

2021

Taycan

E6 Avant

2024

PPE

TT E-Tron Sportback

2023

MEB

A2 E-Tron 

2023

MEB

A3 E-Tron (Limousine)

2022

MEB

A8 E-Tron

2024

PPE

Q7 E-Tron

2023

PPE

Q8 E-Tron

2025

PPE

Werden die Nachfolger von Q7 und Q8 elektrisch?

Damit ist der MEB für Audi als Premiummarke vermutlich ausgereizt. Weitere E-Modelle dürften daher auf PPE-Basis geplant sein. Ob es einen Q5 E-Tron wieder als Verwandten des Macan geben wird? Eher unwahrscheinlich, die Lücke zwischen dem Q4 E-Tron und dem E-Tron könnte speziell beim Innenraumangebot sehr klein sein. Logischer wären da schon ein E6 Avant und als elektrischer Ersatz für die großen SUVs Q7 und Q8. Daraus könnte auch ein neuer Porsche Cayenne mit E-Antrieb entstehen.

Porsche E-Macan
Schulte
Der neue Porsche Macan mit Elektroantrieb wird das erste Modell auf Basis der PPE.

Und dann blieben da noch elektrische Entsprechungen für den A7 und den A8. Während für einen A7 E-Tron zwischen dem E6 und dem E-Tron GT kaum Platz zu bleiben scheint, sollte eine vollelektrische Luxus-Limousine auf jeden Fall zum Programm gehören. Die Premium-Konkurrenz wird da wohl voranschreiten: Der Mercedes EQS soll 2021 auf den Markt kommen, BMWs neuer 7er, in dessen Topmodell der E-Antrieb den V12 ersetzt, ist für 2022 zu erwarten. Ein A8-Nachfolger wäre nach klassischem Produktzyklus erst 2024 zu erwarten – vielleicht zu spät für eine elektrische Luxuslimousine mit den vier Ringen. Gut möglich also, dass ein A8 E-Tron schon vorher auf PPE-Basis Realität wird. Dann könnte der konventionell angetriebene große Audi noch bedarfsorientiert weiter im Programm bleiben. Aus der Nachfrage könnte sich auch ablesen lassen, ob der A8 mit Verbrenner überhaupt noch einen Nachfolger braucht.

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Nein, das ist genau richtig so, der Verbrenner hat keine Zukunft mehr.Ja, der Verbrenner wird noch lange einen Großteil unserer Autos antreiben, Audi sollte auch hier in der Entwicklung dranbleiben.

Fazit

20 rein elektrische Modelle verspricht Audi bis 2025. Sechs stehen bereits fest, auf acht weitere spekulieren wir. Sechs wären also noch offen. Aktuell hat Audi ohne den E-Tron 23 Modelle (Karosserieformen) im Programm. Wenn auch mit neuen E-Modellen Karosserieformen gemeint sind, dann wird es, wie bei VW, darum gehen, welche Baureihen durch rein elektrisch angetriebene ersetzt werden. Denn anders als BMW arbeitet Audi wie VW mit Elektrobaukästen und nicht mit Baureihen, die mehrere Antriebsarten beherrschen. In dem Zusammenhang ist vor allem die Nachfolge der Volumenmodelle Q5 und Audi A4 (mit weniger als 300 PS Leistung) spannend.Wird es davon weiterhin Verbrenner geben, stehen die E-Modelle auf dem MEB oder auf der PPE?

Genauso stellt sich die Frage, was aus den Nischen-Baureihen wird: Wird es ein elektrisches Cabrio geben? Ersetzt es gleich den offenen A3 und A5? Was wird aus dem R8? Bleibt er technisch weiter nah am Lamborghini Huracan? Das spräche mehr für einen Hybrid.

Weniger Nische, aber kostentechnisch vor allem für eine Premiummarke schwierig: ein elektrischer A1. Denn der MEB kann nicht so klein und vor allem sind damit keine Kleinwagenpreise möglich. Billigtechnik von anderen Konzernmarken hingegen könnte für die Premiummarke schwierig werden.

Selbst wenn Audi bei 20 rein elektrischen Modellen wohlwollend die eine oder andere Modellvariante eingerechnet hat: Der Umstieg auf den Elektroantrieb dürfte dafür sorgen, dass das Modellprogramm von Audi im Jahr 2025 nur noch wenig mit dem von heute zu tun hat.

Die aktuelle Ausgabe
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten