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Schadhafte Batteriezellen in E-Autos
VW ruft gut 10.000 ID.3 und ID.4 in die Werkstatt

In einer freiwilligen Serviceaktion überprüft der Hersteller die Akkumodule der Elektromodelle, um gegebenenfalls schadhafte Zellen zu tauschen.

04/2021, VW Volkswagen Fertigung Elektroauto Batterien Braunschweig
Foto: Volkswagen AG

Seitens Volkswagen heißt es, man bitte "die Besitzer von etwa 10.130 Fahrzeugen der Modelle ID.3 und ID.4 mit Hochvolt-Modulen aus dem Herstellungsjahr 2020 zu einer Servicemaßnahme in die Werkstätten. In Deutschland sind etwa 3.000 Fahrzeuge betroffen".

Die Kunden würden "durch den betreuenden Volkswagen Service Partner über die Aktion informiert und zur Überprüfung in die Werkstatt gebeten. Fahrzeugbesitzer können auch jederzeit bei ihrem Volkswagen Partner nachfragen, ob ihr Fahrzeug von der Aktion betroffen ist und gegebenenfalls gleich einen Termin vereinbaren". VW sagt, man habe die betreffenden Autos durch bei Werkstattaufenthalten ermittelten Diagnosedaten identifiziert. Autos, die bereits die aktuellste Software haben und Over-The-Air-Update-fähig sind, können auch von sich aus mit Volkswagen kommunizieren und melden, welche Batteriemodule Probleme haben. (In unserer Bildergalerie sehen Sie einen Vergleich zwischen den Akkus des VW ID.3 und des Tesla Model 3).

Der große E-Ratgeber

Die Werkstatt überprüft mit einem elektronischen Servicetool die korrekte Funktion der Batteriezellen in der Hochvoltbatterie, um die "dauerhafte Batteriequalität" sicherzustellen und gegebenenfalls zu verbessern

Tausch von Batteriemodulen möglich

Sollte bei der Überprüfung ein Defekt an einer der 24 Zellen pro Modul erkannt werden, tauscht die Werkstatt die entsprechenden Batteriemodule am Fahrzeug. Betroffene Module lassen sich anhand bestimmter Parameter in den Diagnosedaten identifizieren – etwa, wenn einzelne Zellen eine zu hohe Selbstentladung aufweisen. Der Tausch von Modulen von ID-Batterien ist Standard. 2021 gab VW den Ersatzteilpreis eines Moduls der ID.3-Batterie mit 1.410 Euro an, inklusive Kleinteile und Arbeitszeit (rund sechs Stunden) komme der Modultausch auf etwa 2.000 Euro. Die Arbeitszeit für den Ein- und Ausbau des gesamten Akkus beträgt laut VW lediglich 1,6 Stunden.

Überprüfung und Instandsetzung nehmen etwa einen bis zwei Arbeitstage in Anspruch – aber VW versorgt Kunden mit Ersatzmobilität, alternativ bieten die Werkstätten auch einen Hol- und Bring-Service an.

Wie lange es dauert, weiß keiner

VW hat mit der freiwilligen Serviceaktion bereits begonnen. Wie lang sie dauert, vermochte der Hersteller nicht zu prognostizieren, weil darüber auch entscheidet, wie schnell die Kunden Ihre Fahrzeuge zur Überprüfung und gegebenenfalls Reparatur bringen können. Ein Sprecher sagte zu auto motor und sport, dass die ID.-Kunden eine recht aktive Community bilden und als "early adopter" eher die Einschätzung haben, dass Updates für das Batteriemanagementsystem oder den Akku selbst sinnvoll und positiv sind. Insofern könnte es auch ein wenig schneller gehen. Angesichts von mehr als 300.000 verkauften ID-Fahrzeugen bislang liegt der Anteil betroffener Autos unter vier Prozent. Bei den Software-Problemen bzw. -Updates der ID.-Familie waren es deutlich mehr (200.000), allerdings mit Ansage. Dabei musste VW übrigens auch die Batterie tauschen – aber nur die fürs Bordnetz mit 12 Volt.

Fazit

Probleme mit den Batterien kratzen am Ruf von E-Autos – aber eigentlich nur, wenn sie nach dem Ablauf der Garantie auftreten. Im vorliegenden Fall hat zudem der Hersteller das Problem anhand von Diagnosedaten aus dem Service entdeckt und dann möglicherweise betroffene Fahrzeuge anhand der Produktionschargen ausfindig gemacht. Benachrichtigte Kunden haben keine Kosten, aber nach dem Service eine geprüfte Batterie. Das Risiko möglicher Defekte in der Zukunft lässt sich so schon heute minimieren – das hätte sich mancher Gebrauchtkäufer auch für seinen Second-Hand-Verbrenner gewünscht.

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