ABB PixelPaint-Technologie: Roboter lackiert Kunst

ABB PixelPaint-Technologie
Roboter lackiert Kunst

Zuletzt aktualisiert am 13.05.2022

ABB Robotics entwickelt Industrieroboter – auch solche, die in der Fahrzeugindustrie Autos lackieren. Weil die Nachfrage nach kundenspezifischen Lackierungen immer weiter steigt, hat ABB zusätzlich noch die Pixel Paint-Lösung an den Start gebracht. Ein damit ausgerüsteter Lackierroboter verfügt über einen Tintenstrahlkopf, um Lacknebel (Overspray) zu eliminieren und sicherzustellen, dass zweifarbige Lackierungen und individuelle Designs in einem Durchgang aufgetragen werden können – ohne aufwändiges Maskieren und Demaskieren der Karosserie.

Kunst auf das Autoblech

Autobauer können so Kunden verschiedenste Individuallackierungen anbieten, durch die zweifarbige Lackierung viel Zeit sparen und dennoch detailreiche Bilder in sehr hoher Auflösung lackieren. Um zu zeigen, wie leistungsfähig Pixel Paint ist, hat ABB Robotics jetzt in Zusammenarbeit mit zwei international bekannten Künstlern – dem achtjährigen Advait Kolarkar aus Indien und dem digitalen Design-Kollektiv Illusorr aus Dubai – das weltweit erste roboterlackierte Kunstauto kreiert.

Viel schneller und viel sparsamer

Die ABB-Lackierroboter des Typs IRB 5500 sind mit 1.000 Düsen im Lackapplikator ausgestattet und benötigten weniger als 30 Minuten, um die komplexen Kunstwerke fertigzustellen. Um ein zweifarbiges oder kundenspezifisches Design auf die Karosserie aufzubringen, musste ein Fahrzeug bisher zweimal durch eine Lackierstraße laufen: Zunächst zum Auftragen der ersten Lackschicht; erst anschließend – nachdem die notwendigen Bereiche abgedeckt waren – folgte die zweite Farbe. Üblicherweise erforderte die Maskierung der Karosserie pro Schicht den Einsatz von etwa zehn bis 20 Mitarbeitern, während zwei Mitarbeiter nach dem Auftragen der zweiten Farbe die Maskierung wieder entfernen mussten.

ABB Robotics Lackierroboter Kunstwerk
ABB Robotics

Dieser erhöhte Arbeitsaufwand geht auch mit einer signifikanten Lackverschwendung einher. Denn nur 70 bis 80 Prozent des Lacks werden dabei tatsächlich auf die Karosserieoberfläche aufgetragen. Der folglich höhere Lackverbrauch führt zu höheren Kosten – auch in puncto Entsorgung.

Für das Kunstauto nutzte ABB einen aufbereiteten Volkswagen-SUV, der bei der Flutkatastrophe in Deutschland im Sommer 2021 beschädigt worden war.