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Spirit of Amarok Südafrika 2019
Deutsche fahren erstmals aufs Podest

Knappe Entscheidung beim diesjährigen Offroad-Wettbewerb „Spirit of Amarok“: Die deutschen Teams erreichten ihr bislang bestes Ergebnis und fuhren auf den dritten Rang vor. Wir waren vor Ort.

Spirit of Amarok South-Africa 2019
Foto: Stephan Lindloff

„Team 5, backward”, schnarrt es aus den Funkgeräten der umstehenden Marshalls. Das ist beinahe Höchststrafe, denn einmal rückwärts fahren in der Sektion kostet satte 100 Punkte. Und den Marshalls entgeht nichts. Sie stehen in den einzelnen Stages verteilt und wachen mit Argusaugen darüber, wie die Teilnehmer den über fünf Meter langen Amarok durch die verwinkelten und technisch anspruchsvollen Passagen bewegen.

Spirit of Amarok 2019

Willkommen in Afrikas Süden: Nahe Bloemfontein fanden in diesem Jahr die Finals der “Spirit of Amarok” statt, eines internationalen Offroad-Wettbewerbs mit 18 Teams aus neun Ländern. Aus Deutschland dabei: Die beiden Teams Norman Nielsen (Achtrup) / Stefan Dietz (Süderlügum) sowie Christian Ziegler / Thorsten Gotthardy aus Esslingen. In nationalen Vorausscheidungen hatten sie sich wie ihre Konkurrenten aus den anderen Nationen für das spektakuläre Abenteuer in Südafrika qualifiziert und kämpfen dort um Ruhm und Ehre. Seit mehreren Jahren findet die Spirit of Amarok unter Leitung der südafrikanischen Rallye-Legende Sarel van der Merwe statt, ursprünglich hieß sie, bis zum Einstieg von VW, Spirit of Africa.

Unsere Highlights
Spirit of Amarok South-Africa 2019
Stephan Lindloff
Die Aufgaben im Gelände sind herzhaft, zudem wird auf Zeit gefahren

Der Wettbewerb fand in diesem Jahr ausschließlich innerhalb einer einzigen Farm statt, einem sogenannten „Game Reserve“ mit touristischer Infrastruktur, was dem beschworenen „Spirit” tatsächlich zugute kam. Dabei muss man das mit der Farm unter südafrikanischen, nicht europäischen Maßstäben verstehen, denn vom einen Ende zum anderen zu gelangen, kann schon einmal einige Stunden dauern. Bei forscher Fahrweise.

Harte Offroad-Prüfungen

Die Veranstalter hatten sich in diesem Jahr besondere Mühe bei der Vorbereitung der einzelnen Sektionen gegeben, sie waren sowohl anspruchsvoller als auch attraktiver als in den Vorjahren. Auf dem Programm standen rallyeartige High-Speed-Prüfungen, knifflige Schlammpassagen und verwinkelte Trialstrecken sowie als Highlight eine mit schwerem Baugerät ausgehobene Mondlandschaft mit spektakulären Steigungen und tiefen Gräben.

Spirit of Amarok South-Africa 2019
Stephan Lindloff
Die deutschen Teilnehmer Stefan Dietz, Christian Ziegler, Thorsten Gotthardy, Norman Nielsen

Allen Prüfungen der Spirit of Amarok gemeinsam sind die Begrenzungsstangen und die Schar an Marshalls, die darüber wachen. Einmal die Stange mit dem Fahrzeug berühren: 10 Punkte. Eine Stange mit roter Markierung bringt gleich 50 Miese aufs Konto und das mit der eingangs erwähnten 100-Punkte-Rückwärtsfahrt ist eben die ganz blöde Nummer. Denn pro Sektion haben die Teilnehmer nur 150 Punkte Guthaben, von denen die Strafpunkte abgezogen werden. Und damit man sich nicht wie in deutschen Trial-Wettbewerben stundenlang im Schneckentempo um die Stangen windet, gibt es zu allem Überfluss auch noch Zeitvorgaben pro Sektion. Ausreichend Adrenalin ist den Teilnehmern also in jedem Fall sicher.

Im V6-Amarok unterwegs

Um die Chancengleichheit in diesem Jahr zumindest etwas zu erhöhen, griff der Veranstalter zu einem kleinen Trick: Statt ausschließlich aus Rechtslenkern, wie in Südafrika üblich, bestand die Hälfte der Wettbewerbsfahrzeuge diesmal aus deutschen Linkslenker-Versionen. Je nach Heimatland und Gewöhnung an Rechts- oder Linksverkehr ist das eine nicht zu unterschätzende Komponente beim millimetergenauen Gezirkel um die Begrenzungsstangen.

Spirit of Amarok South-Africa 2019
Stephan Lindloff
Safari-Feeling für die Teilnehmer, sie wohnen in Zelten

Ansonsten machten es die Amaroks den Teams betont einfach. Gefahren wurde mit dem Dreiliter-V6 mit Automatik und Offroad-Paket samt Hinterachssperre, das macht im Gelände schon ordentlich Alarm. Davon konnten die Teams natürlich besonders in den Speed-Etappen und bei den kraftraubenden Tiefsand-Steigungen profitieren.

Neben den einzelnen Sonderprüfungen im Wildtier-Reservat, bei denen auch schon mal Familie Giraffe oder Gevatter Gnu aus sicherer Entfernung das Spektakel verfolgte, machte jedoch das Gesamtpaket die eigentliche Faszination dieses Wettbewerbs aus. Die Teilnehmer wohnten in Safari-Zelten, abends traf man sich zu Sundowner-Bier und dem unvermeidlichen südafrikanischen Braii bei spektakulärem Sonnenuntergang auf der Terasse der Lodge. Kein Zweifel, wer es durch die nationalen Vorausscheidungen bis hierher schaffte, hatte bereits den Hauptgewinn gezogen.

Im Video: Spirit of Amarok 2019

Trotzdem wurde an den drei Wettkampftagen natürlich verbissen um jeden Punkt gekämpft, die Konkurrenz genau beobachtet und Strategien ausgetüftelt, um die entscheidenden Sekunden und Punkte herauszufahren. Das Ergebnis war ein munteres durchwechseln der Positionen, deren aktueller Stand jeden Abend verlesen und mit der Ehrung von Tagessiegern komplettiert wurde. Für die beiden deutschen Teams lohnte es sich in diesem Jahr tatsächlich. Nach etwas durchwachsenen Ergebnissen in den Vorjahren erreichten Nielsen/Dietz und Gotthardy/Ziegler mit einem 4. und einem 10. Platz Rang drei in der Länderwertung, um Haaresbreite hinter den beiden Teams aus Dänemark. Platz 1 ging, wenig überraschend, wie in den Vorjahren an die Teilnehmer aus Südafrika.

Ob im kommenden Jahr eine erneute deutsche Teilnahme am Spirit of Amarok erfolgt, ist noch nicht sicher. Durch die angekündigte Kooperation mit Ford und die entsprechende Gemeinschaftsproduktion des künftigen Amarok mit dem Ford Ranger sind die kommenden beiden Jahre als Umbruchphase in Sachen VW Pickup gebucht.

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