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Erster Check Ferrari Roma (2020)
So sitzt es sich im neuen Alltags-Ferrari

Ferrari will mit dem Roma das GT-Segment aufmischen. Mit 620 PS und einem Kofferraum, der Platz für zwei Golfbags hat, könnte es klappen.Der Einstiegspreis soll etwas über 200.000 Euro liegen. Im Sommer kommt er auf die Straße.

Selten zuvor kochte die Gerüchteküche so hoch, wie vor dieser Weltpremiere. „Die stellen einen SUV vor“, hieß es von dem einen, „da kommt das Portofino Coupé“ vom anderen. Am Ende schauen alle überrascht, denn es ist nichts von alldem. Mit dem „Roma“ beweist Ferrari schon mal, dass Italiener in der hochtechnisierten Welt ein großes Geheimnis hüten können.

Mit dem 4,66 Meter langen Ferrari Roma lassen sie im kommenden Sommer einen 2+„2“-Sitzer auf die Straße, der sowohl heiß aussieht, als auch einen kernigen V8 besitzt. Also nicht einen V6 mit Hybrid-Anschluss, wie zuvor wild spekuliert wurde. Viel interessanter als die 620 PS und 760 Newtonmeter, die im Stand viel verheißen, sich aber erst noch beweisen müssen, ist die Verpackung des Aggregats. Schon die Front des 1,97 Meter breiten Schmuckstücks wirkt polarisierend. Ob nun „Hai-Gesicht“ oder „Aston-Martin-like“, die Meinungen gehen auseinander – treffen sich aber in der Gesamtbewertung auf den Nenner: Er sieht super aus.

Unsere Highlights

Golf-Kart mit V8

Ferrari Roma
Ferrari
Hier passen zwei Golfbags hinein. In der zweiten Reihe finden nur Kinder Platz.

Gleiches gilt für die Heckansicht ohne runde Leuchten, sondern mit schmalen LEDs. Im Zusammenspiel mit der gewaltigen Heckscheibe und mit Blick auf einen McLaren GT würde es niemanden überraschen, wenn die gesamte Fläche als Kofferraumklappe dienen würde – macht sie aber nicht. Stattdessen gibt es eine klassische Kofferraumklappe, die ohne elektrische Hilfe einen 272 Liter großen Gepäckraum freigibt. Ist die Rückbank der beiden Not- beziehungsweise Kindersitze umgeklappt, nimmt der Italiener weitere 73 Liter auf. Platz für zwei Golfbags eben.

Weiterer Hingucker: das Cockpit. Kurz die integrierten Griffe eindrücken (ja, hier wird erst gedrückt, dann gezogen) und schon öffnet sich ein wahres Paradies für verspielte Sportwagenfans. Das Ein- und Aussteigen fällt selbst großgewachsenen Fahrern überraschend leicht. Kein störender Holm, keine übermäßig tiefe Sitzposition – dieser Ferrari ist schon beim Einstieg alltagstauglich. Der Sitzkomfort lässt keine Wünsche offen, die Seitenwangen nehmen den Fahrer in sich auf und die Kopffreiheit reicht bis zu einer Körpergröße von 1,96 Meter aus.

Zwei Einzelkabinen mit Luxusausstattung

Ferrari Roma
Ferrari
Bis 1,96 Meter reicht die Kopffreiheit aus.

Schon beim bloßen Sitzen kommt im Roma ein Gefühl völliger Sicherheit und Geborgenheit auf, weil das Cockpit zweigeteilt und ganz auf den Fahrer zugeschnitten ist. Präsenter könnte die Mittelkonsole nur sein, wenn sie bis zum Dachhimmel zugemauert wäre. Ihre massive Bauweise gibt den Insassen das Gefühl, in zwei Einsitzern zu thronen.

Dort, wo „Normalsterbliche“ einen gewaltigen Drehzahlmesser und ein paar weitere Rundinstrumente erwarten, bietet der Roma eine 16 Zoll große Digital-Anzeige mit Heimkino-Potenzial. Die Einstellungen des Mäusekinos finden per Lenkrad-Befehle statt und sorgen schon im Stand für große Augen. Und auch das Lenkrad selbst wirkt mit seinen Schalt-Leucht-Dioden am oberen Ende und der illuminierten ESC-Schalttafel näher an der Playstation-Formel 1 als je zuvor.

Minimalismus trifft Leistung

Ferrari Roma
Ferrari
Der V8 soll für eine ordentliche Soundkulisse sorgen.

Allerdings wäre ein Formel-1-Fahrer aufgrund der vielen berührungsempfindlichen Oberflächen, zu denen auch die Motor-Start-Oberfläche zählt, bei Tempo 320 ein wenig überfordert. Die gewaltigen Schaltwippen rechts und links des unten abgeflachten Lenkrads wecken hingegen bei jedem Autofan Lust auf eine sofortige Entmündigung der Software des neuen Achtgang-Getriebes. Ein Getriebe, dem per minimalistisch designter Schaltkulisse in der Mittelkonsole Befehle gegeben werden. Eine Etage darüber befindet sich ein aufgesetzter 8,4 Zoll großer, hochauflösender Infotainment-Bildschirm. Hier werden Einstellungen für die Klimatisierung, Smartphone-Verbindung oder Musik vorgenommen.

Aus Gründen der Vollständigkeit muss an dieser Stelle noch die zweite Sitzreihe genannt werden, die dem Sportler die Bezeichnung 2+-Sitzer beschert. Kurz gesagt: Es befinden sich zwei Sitzmulden und Anschnallvorrichtungen im Fond. Nicht mehr und nicht weniger. Niemand sagt, dass auf das + von 2+ eine weitere 2 folgen muss. Es reicht auch eine 0,1.

Fazit

Der knapp über 200.000 Euro teure Ferrari Roma wird seine finanzstarke Käuferschaft finden, das steht jetzt schon fest. Mit seinem modernen Design und dem futuristischen Interieur gepaart mit dem starken V8-Motor könnte er so manchen McLaren, Aston Martin oder Lamborghini-Kunden für sich gewinnen.

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