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Urknall für Audi R8 V10
Künstler lässt Sportler „explodieren“

Erstmals ließ Fabian Oefner ein aktuelles Auto virtuell explodieren. Das neue Werk war noch aufwändiger als frühere Arbeiten aus der Disintegrating-Reihe – denn der Audi R8 wurde für den Schweizer Künstler extra zerlegt.

05/2019, Fabian Oefner Disintegrating Audi R8
Foto: Audi / Fabian Oefner

Er hat es schon wieder getan. Fabian Oefner ließ den nächsten sündhaft teuren Sportwagen in seine Einzelteile zerspringen. Diesmal ist es ein Audi R8, dem seine Innereien in Maximalgeschwindigkeit aus dem Heck zu schießen scheinen. Die Marke feiert damit ein Jubiläum, das etwas konstruiert wirkt: „Wir zelebrieren zehn Jahre V10“, heißt es da auf der Facebook-Seite von Audi USA. Das gilt es grundsätzlich zu honorieren, schließlich gehört der V10-Motor einer aussterbenden Spezies an. Dennoch sei zumindest kurz erwähnt, dass der S6 und der S8 bereits 2006 einen Zehnzylinder im Bug trugen. Im R8 kam der Motor aber tatsächlich erst im Frühjahr 2009 zum Einsatz.

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Erst zerlegen, dann fotografieren

Nun aber genug der historischen Richtigstellung, schließlich geht es hier um Kunst – und die muss wahrlich nicht anlassbezogen erschaffen werden. Zum zweiten Mal innerhalb kurzer Zeit erschuf Oefner sein Explosionsbild am lebenden Objekt. Also wie beim vorherigen Projekt „Disintegrating X“ mit einem Lamborghini Miura SV an einem richtigen Auto und nicht nur einem Modell. Und das R8-Shooting war ähnlich aufwändig wie jenes mit dem italienischen Sportwagen-Klassiker. Wieder mussten alle Teile des Explosionsbildes einzeln fotografiert werden, wieder musste Oefner die Einzelbilder danach am Computer in mühevoller Kleinarbeit ins fertige Foto einfügen. „Jeder, der etwas länger schaut, der erkennt, dass wirklich jedes Teil einzeln fotografiert wurde“, sagt der in New York lebende Schweizer.

In einem Punkt unterscheidet sich der explodierende R8 allerdings vom Miura: Um das fertige Kunstwerk zu erschaffen, musste ein funktionierendes Auto erst zerlegt werden. Beim Miura lief es andersherum: Oefner fotografierte die Einzelteile während der Restauration des Autos, also während des Zusammenbaus. Aber wie das Video zeigt, waren beim Auseinanderbau des Audis Profis am Werk, die das Coupé hernach sicher auch wieder fachgerecht zusammengesetzt haben.

Reminiszenz an einen R8-Werbespot

„Es ist möglicherweise das langsamste Highspeed-Foto, das je gemacht wurde“, sagt Fabian Oefner in dem kleinen Filmchen. Und es ist eine Reminiszenz an einen Werbespot, der einst für den ersten R8 produziert wurde. Er zeigte damals, wie der Sportwagen wie von Geisterhand montiert wurde. Der Slogan lautete: „Das langsamste Auto, das Audi je gebaut hat.“ Das Video zu Oefners Kunstprojekt trägt den Titel: „Das langsamste Kunstwerk, das wir je gebaut haben.“ Auch die Musik ist dieselbe: „The Beep Beep Song“ von Simone White. Ein Lied, das mit seiner ruhigen Ausstrahlung den perfekten Kontrast zum explodierenden Bild bietet.

Fazit

Die Explosions-Poster von Fabian Oefner sind immer wieder faszinierend. Vor allem in Anbetracht der unfassbaren Arbeit, die für den Fotografen damit verbunden ist. Dass es mit dem „Jubiläum“ ein bisschen schwierig ist und dahinter eine PR-Aktion von Audi steckt, tut der Kunst jedenfalls keinen Abbruch.

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