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Seltene Porsche 993-Modelle im Verkauf
Geflügel Rot-Weiß

Händler Jan Lühn verkauft vier 911-Raritäten der Baureihe 993. Mit dabei sind ein RS Clubsport, ein Cup 3.8 RSR, ein GT2 Clubsport und ein GT2 R.

Porsche 993 911 GT Sammlung Jahn Lühn
Foto: Mario Bok

An den Scheiben des Showrooms in Münster würde sich so mancher Porsche-Fan die Nase platt drücken. Ach was, man muss nicht mal Porsche-Fan sein – selbst jemand ohne näheres Interesse erkennt auf den ersten Blick: Hier haben sich ein paar ganz besondere Exemplare versammelt. Die Topmodelle der luftgekühlten Elfer-Ära. Es handelt sich um vier Porsche 911 der Baureihe 993, die zusammen auf den klangvollen Namen "Leichtbau Collection" hören und als solche aktuell zum Verkauf stehen. Wir schauen uns die Autos jetzt mal nacheinander an.

Unsere Highlights

Der 993 RS Clubsport

Schon der 993 Carrera RS steht dank Diät und Mehrleistung in Sachen Performance über dem zivilen Carrera 2. Dank Alu-Haube, dünnerem Glas, spärlichstem Einsatz von Dämmmaterial und dem Wegfall der hinteren Sitzmöbel wiegt der RS mit 1.280 Kilogramm ganze 100 Kilogramm weniger. Im RS-Heck sägt der Sechszylinder-Boxer mit 300 PS vor sich hin, erstmals sortiert ein Sechsgang-Schaltgetriebe im Elfer die Fahrstufen. Der RS verfügt über härtere Dämpfer und weniger Bodenfreiheit, doch 217 Kunden wollten es noch härter.

Porsche 993 911 RS Clubsport Sammlung Jahn Lühn
Mario Bok
Vom 993 RS Clubsport gibt es lediglich 217 Exemplare.

Hinter dem Optionscode M003 verbirgt sich das noch extremere Clubsport-Modell des RS. Komfortausstattung? Fehlanzeige. Dafür gibt es einen geschweißten Stahlkäfig und das Clubsport-Aero-Kit bestehend aus dreiteiligem Frontspoiler, zweiteiligen Seitenschwellern und einem verstellbaren zweiteiligen Heckflügel mit seitlichen Lufteinlässen zur besseren Motorkühlung. Das Exemplar der "Leichtbau Collection" ist in Grandprix Weiß lackiert und mit einer schwarzen Innenausstattung versehen. Auf der Uhr: knapp 35.000 Kilometer.

Der 993 Cup 3.8 RSR

Das nächste Mitglied der geflügelten Elfer-Familie basiert auf dem 993 Cup-Fahrzeug, verfügt aber über die breiteren Kotflügel des 993 GT2. Der Cup 3.8 RSR wurde für den Einsatz bei 24h-Rennen konzipiert und verfügt ebenfalls über einen geschweißten Käfig und eine Alu-Haube. Dazu kommen ein modifiziertes Fahrwerk mit zweifach verstellbarer Bilstein-Federung, Kugelgelenkaufhängung, Batterieschalter und Feuerlöschsystem. Das Auto ist ab Werk bereit für die Rennstrecke.

Porsche 993 911 GT Sammlung Jahn Lühn
Mario Bok
Den Cup 3.8 RSR schmücken die breiteren Kotflügel des 993 GT2.

Entsprechend fehlt der Beifahrersitz, denn hier ist nur der Fahrer gefragt. Aus seinem 3,8-Liter-Boxer schaufelt der RSR 350 PS auf die Hinterräder, die den 1.200 Kilogramm leichten Elfer anschieben. Originalpreis des hier vorgestellten Autos: 284.265 Mark. Ein ganz schöner Batzen Geld, der 1998 über die Ladentheke geschoben wurde. Viele Menschen haben sich dieses motorsportliche Vergnügen allerdings nicht gegönnt – gerade mal 30 Exemplare des Cup 3.8 RSR wurden zwischen 1997 und 1998 gebaut. Das Auto aus der Sammlung von Jan Lühn wurde 1998 an Zakspeed ausgeliefert, die damit bei vielen Motorsport-Events in Deutschland an den Start gingen.

Der 993 GT2 Clubsport

Der Dritte im Bunde ist ebenfalls rot, ebenfalls breit und natürlich ebenfalls geflügelt. Vom Cup 3.8 RSR ist er auf Anhieb durch die GT-Plakette am Heckspoiler zu unterscheiden. Und natürlich auch an dem, was unter dem Flügel sitzt. Der 3,6-Liter-Biturbo-Boxer basiert auf dem zwangsbeatmeten Aggregat aus dem 993 Turbo, treibt im GT2 jedoch nur die Hinterräder an. 430 PS treffen auf ein Auto ohne Traktionskontrolle.

Porsche 993 911 GT Sammlung Jahn Lühn
Mario Bok
Das Kürzel "GT" sorgt bei Porsche-Fans seit jeher für Verzückung. Hier ist es an der Heckspoiler-Seite zu sehen.

Leichter als der Turbo GT2 obendrein, und zwar satte 200 Kilogramm. Nicht nur die Haube, auch die Türen sind aus Aluminium gefertigt, die Speedline-Felgen bestehen teilweise aus Magnesium. Klimaanlage und Airbag wurden lediglich optional angeboten. Doch auch dieses Modell ließ sich per Optionscode M003 auf die Clubsport-Spitze treiben. Nur 21 der 57 zu Homologationszwecken gebauten 993 GT2 verfügen über diese Option mit Schalensitzen, Überrollkäfig, Feuerlöschanlage und Sechspunktgurten. Jener aus der Leichtbau Collection rollte 1996 aus dem Werk und seither lediglich weitere 15.285 Kilometer über den Asphalt. 2014 legte das Porsche Zentrum Inntal Classic Hand an und nahm eine Komplettrestauration vor. Allein die kostete fast 160.000 Euro. Seither wurde der GT2 Clubsport nur noch sehr wenig bewegt.

Der 993 GT2 R

Der GT2 R macht das Quartett komplett. Mit 450 PS ist er der stärkste 993 der Truppe, denn hier arbeiten nicht nur optimierte Turbolader, sondern auch größere Ladeluftkühler, Nockenwellen mit hohem Hub und eine angepasste Abgasanlage. Die Basis bildet natürlich der GT2 mit Straßenzulassung, doch die geht mit dem Buchstabenzusatz "R" dahin. Hier handelt es sich um ein Kundensportmodell mit Rennaufhängung und noch massiverem Flügel.

Porsche 993 911 GT Sammlung Jahn Lühn
Mario Bok
Dieser 993 GT2 R war bereits bei einer Vielzahl von Langstreckenrennen im Einsatz. Darunter Daytona, Sebring und Le Mans.

Von den 13 im Jahr 1998 gebauten Exemplaren ist dieses die Nummer eins, gefertigt in Weissach und erstmals ausgeliefert an John Graham. Der ging damit unter anderem in Daytona, Sebring und Le Mans an den Start. Zwei Jahre dauerte die aktive Renn-Karriere, 2014 erhielt das Auto eine komplette Restauration.

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Fazit

Insgesamt hat es rund zehn Jahre gedauert, um diese vier Hochkaräter zu einer Truppe zu vereinen. Die Elite der luftgekühlten Elfer dürfte auch der erlesensten Porsche-Sammlung zu einem ganz besonderen Glanz verhelfen. Dass dieses Quartett in der Anschaffung ein, sagen wir mal "komfortables" Kapital-Polster erfordert, dürfte sich von selbst verstehen.

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