McLaren-Sammlung: Letzter F1 in Sonderfarbe wird verkauft.

McLaren-Sammlung von Mansour Ojjeh
Letzter je gebauter McLaren F1 im Angebot

Veröffentlicht am 30.06.2025

Tom Hartley Junior, ein Autohändler aus dem britischen Derbyshire, der sich auf den Verkauf von klassischen Sportwagen spezialisiert hat, ist nun mit einem speziellen Auftrag betraut worden. Seine Firma soll die "Mansour Ojjeh Collection” verkaufen. Die Sammlung gilt als eine der exklusivsten ihrer Art – nicht nur wegen der Seltenheit der Modelle. Hinter dem Angebot steht die persönliche Fahrzeugsammlung jenes Mannes, der McLaren über Jahrzehnte mitgestaltet hat – Mansour Ojjeh. Wer ihn nicht kennt: Er war jahrzehntelang Gesellschafter des britischen Formel-1-Teams McLaren. Außerdem spielte er eine zentrale Rolle in der Entwicklung von McLaren Automotive.

Herzstück der Kollektion ist ein McLaren F1, der letzte je gebaute, lackiert in einer Sonderfarbe namens "Mansour Orange", die extra für Ojjeh reserviert war. Kein anderes Kundenfahrzeug durfte diesen Farbton erhalten. Daneben finden sich Fahrzeuge wie der McLaren P1 GTR oder der Speedtail. Alle befinden sich im Originalzustand, viele davon unbenutzt. McLaren wartete die Wagen regelmäßig, und die Modelle sind jeweils mit der letzten verfügbaren Chassisnummer versehen. Die Sammlung ist nach Angaben des Auktionshauses so zusammengestellt, dass sie die Entwicklung der McLaren-Hypercars über mehrere Jahrzehnte hinweg dokumentiert.

Sammlung mit klarem Fokus auf McLaren

Der oben bereits genannte F1 hat nur 1.810 Kilometer auf der Uhr. Außerdem enthält die Kollektion einen P1 GTR, der nur auf eigenen Veranstaltungen zum Einsatz kam, sowie weitere Modelle aus der Ära McLaren Automotive. Der Besitzer wollte für seine Sammlung immer das letzte Modell haben, um zu gewährleisten, dass die Fahrzeuge technisch auf dem neuesten Entwicklungsstand waren.

Ein Merkmal ist die Farbgebung. Ojjeh ließ einen eigenen Farbton entwickeln – "Mansour Orange" – der ausschließlich bei seinen Fahrzeugen zur Anwendung kam. Die Lackierung des F1 wurde ursprünglich "Yquem" genannt, nach einem französischen Süßwein, später jedoch in den jetzigen Namen umbenannt. Neben dem Zustand und der Dokumentation hebt das Auktionshaus auch hervor, dass die Fahrzeuge von Werkstechnikern betreut wurden – ein Service, den andere Kunden nicht in Anspruch nehmen konnten.

Ojjeh war Gesellschafter bei McLaren

Mansour Ojjeh war über die in Luxemburg ansässige Holding-Gesellschaft Techniques d’Avant Garde (TAG) ab 1984 an McLaren beteiligt. TAG finanzierte unter anderem die Entwicklung der Turbo-Motoren, mit denen McLaren in den 1980er-Jahren drei Fahrertitel und zwei Konstrukteursmeisterschaften in der Formel 1 gewann.

Ojjeh war auch an der Gründung von McLaren Automotive beteiligt und verfolgte das Ziel, einen eigenen Supersportwagen zu entwickeln. Daraus ging der McLaren F1 hervor, der unter der Leitung von Gordon Murray entstand und bis heute als Meilenstein im Fahrzeugbau gilt.

Zu Beginn seiner automobilen Laufbahn sammelte Ojjeh Fahrzeuge anderer Hersteller, unter anderem von Ferrari. Im Zuge der Etablierung von McLaren als Fahrzeugmarke trennte er sich von diesen und konzentrierte sich ausschließlich auf McLaren-Modelle. Die jetzt angebotene Sammlung ist das Ergebnis dieser Entscheidung. Ojjeh starb im Juni 2021 im Alter von 68 Jahren. Die Sammlung wird nun erstmals öffentlich zum Verkauf angeboten. Zum Preis äußert sich das Auktionshaus nicht. Da aber allein der F1 schon regelmäßig zu Preisen zwischen 15 und 20 Millionen Dollar (12,7 und 17 Millionen Euro) versteigert wird, dürfte der Verkaufspreis für diese 19 Hypercars im dreistelligen Millionenbereich liegen.

Im Video stellt Ihnen mein Kollege Patrick Lang den McLaren Senna vor.