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Rolls-Royce Wraith Black Badge
Mit dem dunklen Briten durch die Berliner Nacht

Ab sofort gibt’s die dunkelsten Rolls-Royce aller Zeiten: Black Badge. Wir begegnen einem davon in einer sehr düsteren Nacht in Berlin.

Rolls Royce Wraith Black Badge
Foto: Tim Adler

Berlin ist genau der richtige Schauplatz, die Nacht der perfekte Umhang für die nahende Revolution. Denn nichts anderes bedeutet es für Rolls-Royce. Die Luxusmarke lebt erstmals in der Firmengeschichte ihre dunkle Seite aus. Da wollen wir sie natürlich mit dem passenden Programm unterstützen.

Unsere Highlights

Und da es in dieser Nacht keinen Platz für Missverständnisse gibt, ein paar Details vorab: Es geht nicht um ein paar PS hier, eine Ziernaht dort – und erst recht nicht um einen selbstfahrenden Ghost. Das Thema lautet schwarze Magie – der Zauber der Dunkelheit. Damit können auch unsere beiden Hauptdarsteller etwas anfangen.

Er: erfolgreicher Start-up-Jongleur, der weiß, dass er mit Berlin eine Manege gefunden hat, in der er die hungrigsten Anleger wie ein Dompteur vorführen kann. Und dabei abräumt. Sie: von der Natur mit einer Zartheit beschenkt, um die sich die Werbung streitet. Sie beide? Abgebrüht. Und ziemlich gesättigt vom Blitzlicht. So zieht es sie immer wieder auf die dunkle Seite von Berlin. Wo die Schatten verlockende Namen tragen, an immer anderen Orten tanzen und dabei scheinbar nie die Energie verlieren.

Unendlich scheint auch die Balance von Emily zu sein. Wie sie seit 1911 über den Kühlern der mächtigen und prächtigen Rolls-Royce schwebt. Stets in funkelnde Kleider gehüllt. Doch damit ist nun Schluss.

Zumindest, wenn ein gut betuchter Kunde die Modelle Ghost oder Wraith als Black-Badge-Version bestellt. Dann schlüpft die berühmte Kühlerlady prompt ins kleine Schwarze. Passt irgendwie auch besser zu ihrem Künstlernamen: Spirit of Ecstasy (Geist der Verzückung) – nur in Berlin könnte der durchaus falsch verstanden werden ... Bleiben wir also lieber bei Emily.

Rolls-Royce serviert den Black-Badge-Versionen außerdem einen schwarzen statt verchromtem Kühlergrill. Zudem gibt’s ein silberfarbenes Doppel-R auf schwarzem Grund im Logo. Auch wenn einem da die neuen Carbonfelgen sowie die beiden schwarzen Endrohre eher auffallen – am Ende punkten ja vor allem die kleinen Details.

Rolls Royce Wraith Black Badge
Tim Adler
Der eindrucksvolle Sternenhimmel schafft eine romantische Atmosphäre.

Das finden auch unsere beiden Protagonisten, die sich unter dem gigantischen Sternenhimmel des Wraith treffen. Und die Stille des großen Coupés zu schätzen wissen, als es sie mit elegantem Schwung durch Berlin trägt. Dabei fällt ihr sofort der tiefe Glanz der Armaturentafel auf. Er kann dazu berichten, dass es aus Carbonfaser und Aluminium besteht. Der Glanz der Oberfläche stammt von sechs Schichten Klarlack, die erst nach 72-stündiger Trocknungspause von Hand auf Hochglanz poliert werden. Auch wenn sie es natürlich nie zeigen würde, es schmeichelt ihr, wenn er von solchem Aufwand berichtet.

Was beide später gemeinsam entdecken, ist die liegende Unendlichkeits-Acht, in der analogen Uhr – die sich sowohl in den Einstiegsleisten als auch in der Rückbank wiederholt.

Details sind es, die auch das Essen über den Dächern Berlins besonders machen. Während der Rolls sich in den Schatten einer besonders finsteren Straßenecke duckt, sitzen die beiden im Penthouse eines Meisterkochs und lassen sich ein schwarzes Dinner servieren. Auf schwarzen Tellern landet rosarotes MOOQ-Rind, das mit schwarzem Pfeffer und schwarzem Knoblauch verziert wurde. Die Aussicht über die Lichter der Stadt versüßen danach kleine Happen Vanilleeis, bedeckt mit schwarzem Sesam und dunkler Schokolade.

Der finstere Höhepunkt? Jetzt!

Als passenden Nachtisch haben sich die beiden einen neuen Club ausgeguckt, der heute Abend etwas ganz Besonderes auffährt: eine Burlesque-Show.

Der Rolls hat als Black Badge ganz und gar kein Problem, pünktlich zu sein. Dank Software-Optimierung ist er der aktuell stärkste Serien-Rolls-Royce. Für den Wraith bedeutet das einen Drehmomentzuschlag von 70 auf 870 Newtonmeter. Seine Leistung bleibt bei brachialen 632 PS. Der Ghost erstarkt auf 612 PS und 840 Newtonmeter.

Rolls Royce Wraith Black Badge
Tim Adler
Mehr Dynamik gibt es in keinem Rolls-Royce.

Um die Leistungsausbeute effizienter nutzen zu können, hat das 40 Mann starke Ingenieursteam von Rolls-Royce – das zwei Jahre lang an der Black-Badge-Serie tüftelte – die Lenkung etwas direkter ausgelegt und das Fahrwerk zu mehr Dynamik überredet. Natürlich ohne den Lounge-Komfort zu stören. Allerdings bäumt sich der 2,5-Tonnen-Koloss nun weniger stark beim Beschleunigen auf und nickt nicht mehr beim plötzlichen Verzögern. Die Achtgangautomatik wurde ebenfalls optimiert, sie hält nun per Knopfdruck die Gänge etwas länger. Gleichzeitig ist die Gasannahme spontaner – falls man es mal braucht.

So könnte man jederzeit auf der Avus Rekorde jagen, doch danach steht unserem Paar nicht der Sinn. Sie rollen vor jenen Club, in dem die Damen heute Masken und lange Handschuhe tragen. Gedimmtes Licht, exotische Cocktails, während der DJ sanfte Beats aus den Lautsprechern schmeicheln lässt.

Warum sind alle Katzen grau?

Als die Burlesque-Tänzerin die kleine Bühne betritt, sind von ihr nur Umrisse zu erkennen – was den Reiz der Show steigert. In etwas zartes Schwarzes mit Spitze gehüllt, tanzt sie lasziv durch den dunklen Club – und wirkt dabei so stolz und grazil wie der Rolls-Royce Wraith auf seiner Tour durch Berlin.

Nach dem Tanz des Kätzchens trägt der Rolls unser Pärchen stilvoll nach Hause. „Jetzt wissen wir gar nicht, warum alle Katzen nachts grau sind“, sagt er in die Stille hinein. Da stützt sie den linken Arm auf die weiche Mittelkonsole, lehnt sich zu ihm und erwidert mit sanfter Stimme: „Das liegt an den Zapfen und Stäbchen in unseren Augen – die Sinneszellen. Zapfen nehmen die Farben auf, Stäbchen hell und dunkel. Bekommen die Zapfen nicht mehr genug Licht, funktionieren sie nicht richtig. Daher informieren dann nur noch die Stäbchen – weshalb uns in mancher Nacht die Katzen grau erscheinen.“

Auf einen Black Badge wird das nie zutreffen – die Sondermodelle mögen es schwarz. Ihre Erfolgschancen? In dieser (Preis-)Klasse werden düstere Spielzeuge garantiert nicht zu Ladenhütern.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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