1949: Autoradio
Im Wirtschaftswunder sorgten Radios wie das Becker Autophon für Stimmung im Cockpit. Das Gehäuse wirkt jedoch, als hätten die Entwickler den baldigen Beginn des Dritten Weltkriegs befürchtet.
1957: Dieselruß-Patrone
Wer sonst keine Sorgen hatte: Eine Patrone reichte für 150 normale und 75 extrastarke Stöße. Auch für Motorräder und Roller geeignet. Na dann.
1957: Autofahrerhose
Die Wunderhose Immerfit kleidete den Kraftfahrer nicht nur elegant, sie verzeih sogar das Abwischen des Ölstabs. Vermutlich ließ sich ein abgetrenntes Hosenbein bei Reifenpannen auch als Ersatzschlauch aufpumpen.
1957: Mittelkonsole
Wie die heimische Schrankwand sorgte das Nachrüstmöbel für Ordnung und Gemütlichkeit im Ford 17M.

Um 1960: Schalltplattenspieler
Eingrooven auf dem Weg zum Tanztee: Kompakt-Kassetten beendeten die kurze Karriere von Auto-Plattenspielern.
1961: Würstchenkocher
Wer Zigaretten ablenkungsfrei löschte, konnte sich während der Fahrt mit anderem beschäftigen. Etwa mit dem Erhitzen von Würstchen im „Autognom“ für 21,60 DM.
1964: Flaschenhalter
Jahrzehnte vor Einführung des Cup-Holders enwickelten Zubehörspezialisten bereits den Bottle-Holder. Das gefährliche Ertasten des Fahrbiers im Beifahrerraum gehörte der Vergangenheit an.
Ab 1965: Wackeldackel
Seit den späten 90er genießt der Wackeldackel eine Renaissance auf Youngtimer-Hutablagen.

1966: Autofahrer-Uhr
Abermillionen von Autofahrern scheiterten regelmäßig am Ablesen der Uhrzeit. Der Spezialchronograf von Ford löste das Problem mit seinem „der Anatomie des Handgelenks angepassten Zweidisplay“.
1967: Anhängerkupplung
Trotz leichter Handhabung rockte die Kupplung nicht wirklich.
1968: Müdigkeitswarner
Sicherheit wurde schon immer großgeschrieben: Das pfiffige Teil bimmelte den Fahrer aus dem Tiefschlaf, sobald sein Kopf nach vorne kippte.
1968: Eisschutz
Oft reichen Kleinigkeiten um Fahrerinnen glücklich zu machen: so wie der Kamei-Vereisungsschutz fürs Käfer-Türschloss
1969: Ersatzscheibe
Vor der Einführung von Verbundglas konnte ein Steinschlag das Ende einer Autofahrt bedeuten. Kluge Motoristen führten daher einen Plastikersatz mit sich. Die Montage war jedoch nicht ganz ohne.
1969: Handbremsen-Warner
Wer die angezogene Handbremse erst am Geruch bemerkte, dürfte für diesen kleinen Helfer empfänglich gewesen sein. Für den Namen gibt es ohnehin zehn von zehn möglichen Punkten.
1970: Sehhilfe
Das Spiegelsystem verbesserte die Sicht nach hinten und hieß so sperrig, wie es aussah: Retrovisor
1973: Zigarettenglut-Löscher
Wo die Medizin versagte, sprang Zubehörfabrikant Karl Fröhlich aus Hessen ein: „Rauchen wird jetzt endlich risikolos“, versprach sein Werbetext. Leider nur durch ablenkungsarmes Löschen der Glut.

Ab 1975: Radio mit Schwanenhals
Nein, nein, Schwanenhals Radios waren auf gar keinen Fall nur deshalb beliebt, weil sie wichtig aussahen, sondern da sie sich so sicher bedienen ließen.
1977: Recarophonie-Sitze
Die Stereolautsprecher stammten von Blaupunkt, der Rest von Recaro.
1977: TV-Gerät
Klobige Stromschlucker wie Röhrenfernseher eignen sich eher nicht fürs Auto. Trotzdem gab es immer wieder Nachrüstversuche.
1979: Dachzelt
Bis zu 15 Jahre warteten DDR-Bürger auf ihren Trabant – da vergingen die drei Jahre bis zur Auslieferung der Dachzelte fast wie im Flug. Bis heute treffen sich Besitzer der „Villa Sachsenruh“, in der einst auch Hochzeitsnächte vollzogen wurden.
1989: Navigation
Der Bosch Travelpilot IDS (Identifikation Digitalisierter Straßen) kam ohne Satellitenhilfe aus und hab keine Routenempfehlungen. Auf einer Karte war nur die aktuelle Position ablesbar.
1991: Sonnendächer
Nachrüstsonnendächer ließen in den 1990er Jahren Licht in dunkle Cockpits. Je nach Qualität der Stichsägearbeiten nehmen Wasser und Rost das Angebot ebenfalls gern an.
1994: Autotelefon
Bis in 90er-Jahre waren Autotelefone purer Luxus. Wer günstig Eindruck schinden wollte, schmückte sein Cockpit mit einer Attrappe, die immerhin Klingeltöne von sich geben konnte.