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Viva-Las-Vegas-Touran auf dem GTI-Treffen
Casino Royal

Carlos Correia ist ein großer Fan der Zocker-Metropole Las Vegas, und das soll auch jeder sehen können - an seinem abgedrehten VW Touran.

GTI Treffen Wörthersee, VW Touran, Las Vegas Edition
Foto: Markus Stier

Wie viele von diesen Touran s gibt es eigentlich? Am Abend stand einer vor dem Casino in Velden, am nächsten Mittag rollt ein baugleicher durch Reifnitz, am Nachmittag fährt ein identisches Exemplar auf den Hof der Tankstelle Mischkulnig.

"Wer langsam fährt, wird länger gesehen"

Auffällig die vierfarbige Lackierung. Das edle Schwarz oben und das Weiß mit Beige-Metallic unten trennt ein bordeauxroter Streifen mit Karten, Würfeln und Dollarsymbolen. Viva Las Vegas steht auf dem Logo auf den Flanken. Dezent schattiert sind die Umrisse von Tabledance-Girls ins Weiß gewirkt.

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Es gibt am Ende nur diesen einen Touran, er ist nur allgegenwärtig, weil sein Besitzer in der Woche vor dem GTI-Treffen ständig durch die Gegend am Wörthersee cruist und dabei die Hotspots der VW-Szene abgrast. Ein Aufkleber im rechten Rückfenster sagt: "Wer langsam fährt, wird länger gesehen." Carlos Correia ist auch so nicht zu übersehen, ein mächtiges Mannsbild mit breitem Lächeln, dessen Eltern einst aus Portugal nach Schwaben wanderten. Auch den Sohn, der sein Lager in Ludwigsburg aufgeschlagen hat, zieht es in die Ferne - genauer gesagt nach Westen. "Ich liebe Las Vegas. Ich finde, das ist die tollste Stadt der Welt", sagt er. Die Begeisterung musste schon vor einem knappen Jahrzehnt irgendwie raus, und  am Ende musste sein Touran dafür herhalten. 

Zweiliter-TDI, chip-getunt, sagt er, aber eigentlich will er darüber gar nicht reden. Die 200 PS sind Nebensache an diesem Monument der Leidenschaft. Und die aufwändige Lackierung, das dezent abgesenkte Chassis und die Chromfelgen sind nur die Spitze des Eisbergs. Wenn Carlos seinen rollenden Las-Vegas-Schrein öffnet, dann über zwei breite Torflügel. Die hinteren Türscharniere hat er am hinteren Kotflügel angeschlagen.

Getunter VW Touran als Zocker-Paradies

Die Seitenportale geben den Blick frei auf eine strahlend helle Landschaft aus Leder in Weiß und Beige. Ein Sattler hat vier Recaro-Stühle nach den Wünschen des Besitzers bezogen. Das Viva-Las-Vegas-Logo ist selbstredend in die Kopfstützen eingenäht. Auf den Sitzflächen wird Pik gespielt, die höchste Farbe beim Poker. Als der Familien-Van zum Traumland der Zocker umgebaut wurde, ackerten zeitweilig zehn Leute am Innenraum.

Die Mittelkonsole schwingt sich im Rückraum zu einem Schwanenhals auf, auf dem Correia einen Spieltisch platzierte, in den zwei weiße Playstation-Controler passgenau eingelassen sind. Der Bildschirm für die Zocker wird wie bei Passagier-Flugzeugen aus der Decke gelassen.

Überhaupt Bildschirme: Im Cockpit schaffen drei auf die Armaturentafel gesetzte Displays so etwas wie Raumschiff-Atmosphäre. In den Seitenverkleidungen aller vier Türen sind je vier Mini-Bildschirme eingelassen. Insgesamt 56 Monitore hat Carlos im Touran untergebracht. “Las Vegas ist die Stadt der Lichter. Überall blinkt und leuchtet es bunt. Das wollte ich mit den Bildschirmen auch im Touran wiederspiegeln.“

HiFi-Anlage mit 6.000 Watt, Monitore wie sich aufstellende Cobras

Carlos entschuldigt sich für die Gebrauchsspuren im Innenraum. Der Touran ist halt schon neun Jahre alt, aber immer noch ein Hingucker. Vor allem, wenn er die Heckklappe entriegelt, die sich nach unten öffnet. Nicht praktisch, aber spektakulär. Weitere drei Glotzen ragen aus dem Kofferraumboden wie eine sich aufstellende Cobra. Kofferraum ist zudem der völlig falsche Ausdruck. Im Halbrund hocken vier mächtige Subwoofer im ehemaligen Gepäckabteil, darüber thronen rechts und links je vier Verstärker, säuberlich sortiert in eingelassenen Vitrinen hinter Glas.

Am Anschlag schafft die Anlage mächtige 6000 Watt. Eher zierlich ist der mittig platzierte Metallfuß, durch den die Kabel für vier weiße iPods in ihren Docking-Stationen laufen. Sie sind wie ein Kartenblatt aufgefächert. Pik, Caro, Kreuz und Herz – vier Asse aus Apple-Geräten. "Funktionieren natürlich alle", sagt Carlos.

Wenn die Klappe zu ist, prangt in roten Lettern "Dream" auf dem Blech und die Silhouette des Wörthersee auf der Heckscheibe. Carlos hat es nicht nach Las Vegas geschafft, aber das GTI-Treffen ist für ihn auch ein Traumland. "Nette Leute treffen, entspannt plaudern", ich mag die Atmosphäre hier. Carlos Correia ist hier eine bekannte Größe. Er kommt seit 20 Jahren an den See, und es gibt keine Anzeichen, dass sich das für ihn und seinen Touran im nächsten Jahr ändert.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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