Da will einer nicht in Würde altern, sondern unter allen Umständen weiter kräftig aufgeigen: Tusch für den "Elfer", der dieser Tage zwar stolze 50 wird, aber noch lange nicht ans Altenteil denkt. Wie üblich haben die Jahre ein bisschen Hüftspeck mit sich gebracht, doch den jungen Wilden gibt sich der Silberrücken noch lange nicht geschlagen. Porsche feiert es mit einer Sonderschau und einem Sondermodell, was in der Redaktion mal so, mal so ankommt.
In Würde altern lassen – das hätte auch Chrysler gerne. Denn in den USA fordert die Verkehrssicherheitsbehörde nun den Rückruf von Jeeps, die zum Teil bereits 20 Jahre alt sind – die Tanks seien gefährlich montiert, bislang 54 Todesopfer zu beklagen. Chrysler sieht das anders, spricht von überzogenen Anforderungen und außergewöhnlichen Unfällen, die zur Begründung herangezogen wurden – unter anderem mit einem Lkw, der einem Jeep mit über 100 Sachen ins Heck crashte. Dass rationelle Argumente, Emotionen und öffentliche Empörung eine ungute Mischung ergeben, konnte in den USA allerdings bereits Toyota ausgiebig studieren. Vielleicht sollte sich Sergio Marchionne mal ein paar Tipps von Akio Toyoda holen. Diese Nummer geht in die Verlängerung, wetten?
Untergang auf Raten
Bizarre Szenen spielten sich derweil in Gegenden Deutschlands ab, deren Bewohner alles andere als Jubiläumsfeiern oder Jeep-Rückrufe im Sinn haben. Eine Stadt nach der anderen versinkt in den Fluten, während hier bereits das Aufräumen beginnt, wartet man dort mit bangem Blick auf die Katastrophe mit Ansage, die in wenigen Stunden anrollen soll. Den Flutopfern, denen gewaltige Schäden an Haus und Hof sowie irreparabel zerstörte Autos das Leben auf den Kopf gestellt haben, wird nun unbürokratisch geholfen.
Natürlich nicht von den Bürokraten, die (im Falle der EU) gleich verkündeten, die Kassen seien leer, leider. Sondern von mithelfenden Nachbarn, Unternehmen die Sachspenden leisten, Menschen, die sich über Facebook vernetzen und vor Ort anpacken. Deutschland hilft sich selbst, und Opel hilft mit: für die Aktion, Flutopfern kostenlose Leihwagen zur Verfügung zu stellen, gibt es einstimmig nach oben gereckte Daumen in der Redaktion.