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Top Marques Monaco, Tag 2
Gold-Motorrad versus Swarovski-Turnschuh

Die Top Marques Monaco sieht nur vordergründig wie eine Luxusauto-Messe aus. In Wahrheit geht es darum, seine Millionärsfreunde nicht nur zu Lande, sondern auch zu Wasser und in der Luft zu beeindrucken.

04/2014 Top Marques Monaco 2.Teil
Foto: Markus Stier

Gut, dass es auf der Top Marques Monaco, sondern eigentlich alles, was der Mensch von Welt so braucht. Das Angebot reicht von Regalwänden aus Tropenhölzern bis zu Sneakers, die mit Swarovski-Kristallen übersäht sind. Es muss ja nicht immer geschmackvoll sein, sondern vor allem selten. Und so ist es doch völlig unerheblich, ob so eine Boss Hoss mit Ami-V8 eine eigene Garage braucht und von einer Hundertschaft ukrainischer Milizen wieder aufgehoben werden muss, wenn sie vor dem Hard-Rock-Café in Moskau wieder aufgehoben werden muss. Im wahrsten Sinne des Wortes besser glänzen, kann der Easy Rider da mit dem Modell Kahn der dänischen Motorrad-Manufaktur Lauge Jensen. Zwar ist das Bike an sich in mattem Schwarz lackiert, aber dafür stechen so mehr die mit 24 karätigem Gold überzogenen Bremssättel ins Auge. Kostenpunkt für den exklusiven Café-Racer: 45 Riesen.

Unsere Highlights

Customizing für E-Bikes und Karts fürs Wasser

In Sachen Customizing tritt ein ganz neuer Anwärter im Chopper-Geschäft an. Das brandneue Startup-Unternehmen Forza G aus San Remo bietet coole Fahrräder im Motorrad-Look an, unter deren vorgetäuschtem Tank sich ein Lithium-Akku versteckt, der das Sportgerät auch ohne Strampeln 80 Kilometer lang mit 25 km/h vorwärts schiebt. Wer in die Pedale tritt, kommt bis zu 120 Kilometer weit mit einer Ladung. Die drei Messe-Prototypen kosten 15.000 Euro, sobald die Geräte in Serie gehen, sind sie auch für 8.000 zu haben.
 
Wer gern mit Freunden auf die grundstückseigene Kartbahn geht oder sich mit dem Powerboot auf dem Mittelmeer vergnügt, hatte bisher ein Problem: Man konnte einfach nicht beides gleichzeitig tun. Das wird jetzt anders dank dem Schweizer Unternehmen Wokart, das das welterste und damit auch weltbeste Kart fürs Wasser auf Kiel gelegt hat. Genauer gesagt sind es zwei Kiele, und der kleine Katamaran soll dank scharf gezogener Finnen auf den Rumpfinnenseiten auf zwei Metern wenden können. Der Außenborder macht seinem Namen keine Ehre, denn er ist hinter dem Sitz zwischen den Rümpfen montiert und eben nicht im Heck. So ist das Wokart quasi auch das welterste Mittelmotor-Boot. Das 75 km/h schnelle Geschoss kostet 20.000 Dollar plus Steuern, je nach Motorisierung kommen noch mal 10.000 dazu.

Keine Bootsmotoren von Ferrari

Das mit den Motoren ist eigentlich das einzig unstimmige an den Powerbooten von Sacs. Da hat der italienische Hersteller ein todschickes Teil in Weiß-Rot mit Abarth-Schriftzug gebaut, aber die beiden Vierliter-Außenborder mit zwei mal 250 PS, die das neun Meter lange Boot mit 115 Sachen Richtung Rimini schießen lassen, sind eben nicht von Alfa, Lancia oder Ferrari, sondern von Suzuki. "Ferrari hat mal einen Bootsmotor gebaut, aber der war eine Katastrophe", schwört der nette italienische Herr mit der Ray Ban und dem Seidenhalstuch.

Ein hübsches Spielzeug ist das rund drei Meter kurze Abarth 695 Tributo Ferrari, dessen einzelner Motor auch noch für 143 PS gut ist. Das Bötchen soll an den gleichnamigen Fiat auf Basis des Cinquecento erinnern. Eine Marktlücke wäre jetzt noch zu füllen: Ein Dachgepäckträger für selbigen, um das Beiboot gleich mitzuführen.

Lufthoheit mit Flegelsofa

Was den Luftraum betrifft, wird dieser über dem Forum Grimaldi klar von Agusta Westland beherrscht. Deren Flotte reicht von vier Millionen-Helikoptern bis zu zehn Millionen. Dafür liegt die Reisegeschwindigkeit bei 280 km/h. Bei einem Kabinenkomfort mit Flegelsofa, Bar und Heimkino wünscht sich der Reisende allerdings schnell, der Flug würde länger dauern.

Möbel, aber ausgefallene bitte

Wir alle kennen das: Wenn der Gaspreis in den Keller rauscht, überlegen wir uns drei Mal, ob wir uns noch einen Premier-League-Verein zulegen oder besser ein paar Kröten in den Sparstrumpf unter der Kokos-Matratze mit Seidenbezug legen. Das neudeutsche Cocooning, also das Einigeln in die heimische Gemütlichkeit, ist auch dem Oligarchen nicht fremd. Und so entwickelt sich die Messe in Monaco fast zu einer Möbelmesse, in der es vom Rennsimulator für 65.000 Euro bis zur lebensgroßen Pferdeskulptur aus Treibholz nahezu alles gibt.
 
Besonders gelungen und ausgefallen sind die Möbel des italienischen Herstellers Art in Motion, der Couchtische aus Flugzeug-Sternmotoren baut, Sofas mit Tragflächen kombiniert. Neuester Coup ist ein großer Besprechungstisch aus Plexiglas und Holz, dessen Gerippe eine Nachbildung eines Stearman-Flügels von 1934 ist, und dessen Beine den Propellerflügeln selbiger Maschine nachempfunden sind. Dafür sind 45.000 Euro doch nun wirklich nicht zu teuer. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, wie ich das Ding nach Hause kriege, und wie ich die Rechnung irgendwo zwischen Hotelfrühstück und Kurtaxe verstecke.

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