Obacht beim Fahren auf verschneiter Straße
Beim Abbiegen auf verschneiten Straßen sollte man besondere Vorsicht hinterm Steuer walten lassen, da die verschiedenen Schneearten sich unterschiedlich auf die Reibung zwischen Schnee und Straße auswirken - und der Fahrer entsprechend umsichtig reagieren muss. Als Faustregel sollte man sich merken – je kälter der Schnee desto griffiger ist er. Denn bei tiefen Temperaturen verzahnen sich die Schneekristalle ineinander und geben so wieder mehr Halt.
Hingegen bildet Schnee und Schneematsch rund um den Gefrierpunkt einen Wasserfilm zwischen Reifen und Unterlage, der die Reibung stark reduziert. Folglich kann das Fahrzeug leichter ins Rutschen geraten. Aber auch bei der auf den ersten Blick harmlosen Kombination von Neuschnee und Salzstreuung ist besondere Vorsicht geboten. Das Streusalz entzieht nur einem Teil der Schneekristalle die Feuchtigkeit, wodurch eine schmierige Schicht entsteht, die wiederum die Reibung der Reifen stark vermindert.
Schneeflöckchen, Weißröckchen oder Schnee von gestern?
In Finnland, wo der Winter bis zu einem halben Jahr dauern kann, gibt es an die 70 verschiedenen Namen für Schnee. Auf ganz so viele kommen wir hierzulande nicht, aber Autofahrer sollten dennoch folgende kleine Schneekunde beherrschen, um zu wissen, dass Schnee auch bei uns nicht gleich Schnee ist. So teilt der Deutsche Wetterdienst die Schneearten nach seinen Dichtebereichen ein. Die Schneedichte gibt dabei den Wassergehalt einer ungestörten Schneeschicht pro Raumeinheit an.
Neuschnee (50-150 kg/m3 Schneedichte) beispielsweise ist, wie der Name vermuten lässt, keine 24 Stunden alt und lässt noch Kristalle erkennen. Ist er besonders locker, wird er auch Wildschnee genannt. Der leichte, lockere Pulverschnee (100-200 kg/m3 Schneedichte) fällt bei besonders niedrigen Temperaturen. Im Allgemeinen lässt sich dieser leichte Schnee mühelos mit einem ergonomischen Kombiprodukt aus Eiskratzer und Schneebürste vom Auto entfernen.
Der Neuschnee verliert abhängig von der Temperatur nach 2-3 Tagen seine ursprüngliche Kristallstruktur und somit seine Form. Aus Neuschnee wird dadurch körniger Altschnee (150-450 kg/m3 Schneedichte). Vor allem in höheren Lagen trifft man bis in das späte Frühjahr ganze Altschneefelder. Beim Überqueren ist besondere Vorsicht geboten, denn sie bergen eine erhöhte Rutschgefahr.
Auch der Pappschnee, der als feuchter und schwerer Neuschnee daher kommt, stellt eine besondere Herausforderung dar. Häufig finden Autofahrer ihn bei entsprechender Wetterlage großflächig auf ihrem Autodach vor. Zum Entfernen dieses festen Schnees empfiehlt KUNGS einen Schneeschieber mit gummierten Seitenrändern - funktioniert einwandfrei und überaus lackschonend.
Gelagerter Schnee ist häufig auf ausgedünnten Pisten zu finden, um so für bessere Wintersportbedingungen zu sorgen. Firnschnee hingegen ist mindestens ein Jahr alt und entsteht, wenn die feineren Schneekristalle durch wiederkehrendes Auftauen und Gefrieren zu größeren, körnigen Gebilden verschmelzen. So findet sich Firn Zwischen dem Eis eines Gletschers und dem Schnee auf seiner Oberfläche.
Gletscherschnee mit einer Dichte von über 900 kg/m3bereitet vor allem leidenschaftlichen Wintersportlern ein höllisches Vergnügen. In luftiger Höhe regiert das ewige Eis, das einen mit einer unberührten Schneepracht verzaubert – überwältigend, gleichmäßig durchzogen und mit sanften Erhebungen wie Marshmallows. Allerdings sind hier ein gewisses Know-How sowie die Lawinenausrüstung unerlässlich!
Aber was, wenn das gesamte Auto unter einem Schneeberg verschwunden ist?
Hier hilft nur ein sportliches Winter-Workout und Handanlegen mit einer effektiven Schneeschaufel, die optimalerweise mit einer Aluminiumkante ausgestattet ist.
Bei sehr trockener Kälte kann es im Winter zusätzlich hilfreich sein, zunächst die harte Eisschicht auf der Windschutzscheibe mit der Zackenseite des Eisschabers zu durchbrechen.
Do’s und Don’ts beim Eiskratzen
Do´s:
• Abends immer die Scheibenwischer hochklappen, damit sie über Nacht nicht an der Scheibe festfrieren. Eisreste in den Wischerblättern lassen sich mit der Furche im dreieckigem Schaber entfernen.
• Der richtige Eiskratzer spart Kraft und Zeit. Benutzen Sie ein multifunktionales, ergonomisch geformtes Gerät (wie zum Beispiel den MAX-IS) und setzen Sie dieses in einem optimalem Winkel von 30 Grad auf der Scheibe an.
• Auch die richtige Kratztechnik ist entscheidend: Das Eis immer nur in eine Richtung abkratzen, damit der Schmutz nicht auf der Scheibe hin- und hergerieben wird und Kratzer verursacht.
• Zusätzlich die Autoscheiben regelmäßig mit viel Wasser reinigen. Denn: Ob Autoscheiben beim Eis entfernen verkratzen, hängt vor allem davon ab, wie schmutzig sie sind.
• Befreien Sie das gesamte Auto vom Schnee. Dazu gehören neben den Scheiben auch das Fahrzeugdach, die Radkappen, die Seitenspiegel, die Scheinwerfer und das Nummernschild.
• Guckloch verboten: Wer an den Scheiben seines Autos mit dem Eisschaber nur kleine Sichtfenster kratzt und damit losfährt, macht sich strafbar: Das Gesetz schreibt vor, dass die Sicht nach vorne frei sein muss. Konkret bedeutet dies, dass die Frontscheibe und die vorderen Seitenscheiben sowie die Außenspiegel vollständig von Schnee und Eis befreit sein müssen.
• Immer die richtigen Winter-Hilfsmittel an Bord haben: einen Schneeschieber für das Autodach, eine Schneebürste, um den Schnee gründlich - auch von den Lüftungsabdeckungen - zu entfernen, einen Eiskratzer für dicke Eisschichten und einen Abstreifer für angetaute Scheiben im Innenbereich.
Dont´s:
• Zeitungen und Pappe eignen sich nicht zum abendlichen Abdecken der Front- und Heckscheibe. Sie werden feucht und kleben an der Scheibe fest.
• Das Warmlaufenlassen des Motors an kalten Wintertagen ist nicht nur störend, umweltbelastend und schädlich für den Motor, sondern laut Paragraph 30 Absatz 1 der StVO sogar verboten.
• Finger weg von heißem Wasser: Die Frontscheibe kann durch den großen Temperatur-unterschied springen! Die Wirkung ist zudem nur von kurzer Dauer, denn das heiße Wasser gefriert schnell wieder ein.
• Enteiser-Spray: Macht nur in Kombination mit einem Eiskratzer und bei einer dünnen Eisschicht Sinn. Denn die Scheiben verschmutzen und müssen nach gereinigt werden.
• Niemals einen Heizlüfter ins Auto stellen, Die Hitze wirkt im Fahrzeug nicht gleichmäßig. Plastikteile der Innenverkleidung können sich durch die Hitzeeinwirkung verformen - im schlimmsten Fall kann sogar ein Brand entstehen.