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Rundgang Auto China 2014
Die Stars der Messe

Selbst am Pressetag platzt die Auto China in Peking aus allen Nähten. Chinas neue Mitte hat eine unbändige Lust aufs Auto. Das Angebot ist riesig. Zu Besuch bei den Top-Premieren der Peking Motor Show.

04/2014 Auto China Rundgang Highlights
Foto: ams

Ein Marsch übers riesige Messegelände der Auto China in ist wie eine Reise in die Vergangenheit. Und ein Trip in die Zukunft. Gleichzeitig. Wobei sich der Anteil der Vergangenheit im Rekordtempo verabschiedet. Denn von den viele Jahre belächelten Bastelbuden überambitionierter lokaler Autobauer ist nicht mehr viel übrig. Das Lern- und Entwicklungstempo der chinesischen Automobilindustrie ist gewaltig. Den Ton auf der Auto China geben aber nach wie vor die etablierten, global agierenden Hersteller an. Weil sie die sich entwickelnde Konkurrenz im Nacken spüren. Und weil sie den chinesischen Markt seit 30 Jahren kennen.

Unsere Highlights

Hauptzielgruppe sind die "80er"

Wie Volkswagen. Die Wolfsburger zeigen in Peking vor allem das New Midsize Coupé. Ein flotter Viertürer auf Jetta-Basis, der vor allem von jungen Chinesen umlagert wurde. Diese Generation der "80er" gilt es, als Kunden zu gewinnen. Sie sind jung, überwiegend gut verdienend und sind meist auf dem Rücksitz eines  europäischen Fahrzeugs aufgewachsen. Das weiß man auch bei Mercedes und hat das Concept Coupé SUV zur Weltpremiere nach China beordert. MLC wird der proppere Crossover auf M-Klasse-Basis heißen, wenn er 2015 auf den Markt kommt. Die Reaktion der Chinesen: vergleichsweise verhalten. Ganz anders die Situation bei der neuen Langversion der C-Klasse. Immer umlagert und intensivst begutachtet. Chinesen stehen auf lange Limousinen.

Fast kein Durchkommen auch bei Citroën. Da stehen mit DS 6WR und DS 5LS gleich zwei Autos auf dem Messestand, die komplett für den chinesischen Markt entwickelt wurden. Das stattliche Luxus-SUV DS 6WR zielt ganz klar aufs obere Ende der chinesischen Mittelklasse, während die Limousine DS 5LS sich an den chinesischen Mittelständler richtet. Exklusiv für den chinesischen Markt hat sich auch Nissan das Lannia Concept ausgedacht. Als Serienmodell soll auch der Lannia vor allem der  auf die Straße strebenden Generation der "80er"  gefallen. Marktstart: Ende 2015.

Für China darf es ruhig viel Blingbling sein

Gut zu tun hatte auch, wer sich einen freien Blick auf das TT Offroad Concept von Audi erarbeiten wollte. Der knallgelbe Crossover soll den TT zur Familie erweitern und trifft offensichtlich voll ins Herz der chinesischen Messebesucher. Das gilt auch für das wohl schönste Auto der Messe, die BMW Vision Future Luxury. Riesige Räder, gegenläufig öffnende Türen, viel Blingbling. Davon kann die chinesische High-Society gar nicht genug bekommen. Hinter der Vision steckt ein Serienmodell: der neue 9er. Allerdings darf unserer Meinung nach auch gerne der nächste 7er ein bisschen was vom Look der Luxus-Studie abbekommen.

In Serie darf auch gerne der Peugeot Exalt gehen. Der Fünftürer mit Coupé-Silhouette und Hybrid-Antrieb stammt aus der Feder chinesischer Designer, hat aber das Zeug, weltweit ein Knaller zu werden. Der chinesische Alltag sieht für Peugeot-Fahrer aktuell noch deutlich bodenständiger aus. Die Franzosen zeigen in Peking den neuen 408 mit Stufenheck. Die Basis stammt vom 308, ein Verkauf in Deutschland ist bislang nicht vorgesehen.

Chinesen haben kaum Interesse am deutschen Markt

Thema Deutschland. Da konnte bislang noch kein chinesischer Autobauer Fuß fassen. Weil die Crashergebnisse verheerend waren. Oder man einfach keine Vertriebsorganisation auf die Beine gestellt bekam. Alles richtig. Spricht man allerdings in Peking mit Vertretern chinesischer Autobauer, so haben sie schlicht wenig Interesse am europäischen Markt. Zu klein. Zu kompliziert. China sei da viel einfacher. Und mit wachsendem Wohlstand auch viel lukrativer. Autsch.

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