Pulsejet Lakester: Irres Showcar mit Düsenantrieb

Pulsejet Lakester bei e-Bay
Irres Showcar mit Düsenantrieb

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Veröffentlicht am 09.06.2015

Robert Maddox hat seit seinem 17. Lebensjahr einen Faible für den Düsenantrieb, genauer gesagt für Pulsstrahltriebwerke. Der US-Amerikaner lebt seine Leidenschaft aus. Er konstruiert Düsen-Aggregate selbst und verkauft auf seiner Internetseite Pläne zum Nachbau. Für Privatpersonen wohlgemerkt.

Maddox will mit seinen Kreationen nicht etwa Raketen befeuern. Zum Glück nicht. Dafür aber zum Beispiel Fahrräder. Oder gerne auch mal Skateboards. Wer braucht sowas nicht, im Land der unbegrenzten Möglichkeiten?

Pulsejet Lakester sticht heraus

Sein wahrscheinlich verrücktestes Werk bietet Maddox derzeit auf der Internetplattform ebay zum Verkauf an – zum Startpreis von 27.000 US-Dollar oder rund 24.000 Euro. Es handelt sich um den Pulsejet Lakester. Sie kratzen sich am Kopf? Aufklärung: Ein Lakester ist ein stromlinienartiges Fahrzeug, das aus dem Abwurftank eines Flugzeugs gefertigt wird. Lakesters heizen auf ausgetrockneten Seen oder in Salzwüsten. 

Maddox‘ Exemplar stellt ein ganz besonderes dar: Es soll das Einzige mit einem Pulsstrahltriebwerk sein. Ein Unikat also. Oder wie es der Verkäufer auf ebay anpreist: "Das ist ein Auto für Sammler, die das Ungewöhnliche mögen. Man kann dieses Fahrzeug in eine Linie mit 500.000-Dollar-Autos stellen und jeder wird auf das wilde Jetcar schauen!"

Über 1,80 Meter lange Flammen

In der Tat hebt sich das Pulsejet Lakester Showcar ab – allein schon wegen seiner Form. Es sieht aus wie ein kleines U-Boot mit einem dicken, horizontal angebrachten Ofenrohr oben drauf. Das Showcar misst 4,87 Meter in der Länge, bei einem Radstand von 3,04 Metern. Allein über 3,35 Meter streckt sich das riesige Edelstahlrohr.

Hinter einem Pferd soll man als Laie nicht stehen. Falls es unerwartet austreten sollte. Sich hinter dem Pulsejet Lakester aufzuhalten, sollte man ebenfalls tunlichst vermeiden. Das irre Gefährt spuckt  gerne über 180 Zentimeter lange Flammen.

Über die Basis hat Maddox zusammen mit seinem Helfer Randy Grubb eine Aluminium-Haube gezogen. In die kleine Cockpit-Kanzel darf nicht jeder klettern – allein schon wegen des limitierten Platzangebots. Der Fahrer darf laut Maddox maximal 1,73 Meter groß sein und 72 Kilogramm schwer. Schutz soll ein Überrollkäfig aus Stahl bieten.

Starthilfe von außen für den Pulsejet Lakester

Ohne Hilfe von außen kommt der Pilot keinen Zentimeter weit. Weil in das Düsentriebwerk von außen Druckluft gepumpt werden muss. Im Stand kommt der Pulsejet Lakester dann auf 500 Pound-Force (Pfund-Kraft / Schub). Und kippt sich über sechs Hochdruckpumpen mindestens 7,57 Liter Sprit ein.

Da geht aber noch mehr. Bei Topspeed (zwischen 175 und 200 mph) sollen bis zu 800 Pound-Force drin sein (mehr Luft) und weit über 20 Liter Benzin in der Minute fließen. 800 lbf Schub würden einer Kraft von etwa 3.558 Newton entsprechen. Alles jedoch theoretische Werte, weil das Auto noch nicht unter solchen Geschwindigkeiten betrieben wurde.