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Porsche Panamera S Hybrid
Sparsportler auf Erprobungsfahrt

Mit dem Panamera S Hybrid bringt Porsche in diesem Frühjahr das sparsamste und schnellste Sportwagen-Hybridmodell der Welt auf den Markt. Wir waren bei letzten Abstimmungsfahrten in Südafrika dabei.

Porsche Panamera S Hybrid
Foto: Stefan Grundhoff

"Wir schaffen einen Verbrauch von unter sieben Litern auf 100 Kilometern", strahlt Dr. Michael Steiner, Baureihenleiter des Porsche Panamera , mit der Sonne um Wette, "das bietet derzeit kein anderer im Segment." Steiner sitzt am Steuer eines dunkelblauen Porsche Panamera S Hybrid und drückt sich bei Temperaturen von über 30 Grad im Schatten durch die überfüllten Straßen von Kapstadt. Es ist Valentinstag, doch Steiner denkt heute nicht an Blumen oder Glückwünsche, sondern an sein neuestes Baby: den Porsche Panamera S Hybrid. Valentinstag hat hier in Südafrika eine Bedeutung wie Silvester oder Karneval in unseren Breiten. Die Leute feiern mit der Familie am Strand oder genießen an der Waterfront von Camps Bay oder Sea Point das grandiose Wetter.

Unsere Highlights

Porsche testet seit elf Jahren in Südafrika

Dr. Michael Steiner ist aus Stuttgart über Frankfurt ans Kap geflogen, um dem neuesten Panamera-Modell zusammen mit seinem Team den letzten Feinschliff zu geben. Letzte Testtouren sollen zeigen, dass der Porsche Panamera S Hybrid wie er hinterher offiziell im Produktkatalog heißt, auch in der Hitze von Downtown Kapstadt oder in der Höhenlage von Johannesburg seine teilelektrischen Qualitäten ausspielen kann.

Heinz Bernhard ist mit von der Partie. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet er im Porsche-Entwicklungsteam und kennt Südafrika wie seine Westentasche. Seit elf Jahren gehen die Zuffenhausener im europäischen Winter zur Hitzeerprobung ans Kap der guten Hoffnung. Natürlich auch mit dem Porsche Panamera S Hybrid. "Hier gibt es stabile Sommertemperaturen und wir können auch in der Höhenlage lange Strecken fahren", so Heinz Bernhard, "die Leute sind hier viel freundlicher als anderswo. Ich mag das auf den Touren."

Segeln mit dem Porsche Panamera S Hybrid

Dr. Michael Steiner ist ganz verliebt in sein neuestes Schmuckstück, den Porsche Panamera S Hybrid. Beim Begriff "segeln" denkt er nicht an die weißen Boote im Hafen von Kapstadt oder den Rückenwind, den der Porsche-Modellpalette die mehr als 30.000 Panamera-Verkäufe der letzten 15 Monate gegeben haben. Ist der Panamera Hybrid ohne Last unterwegs, schaltet sich der Motor ab. Er segelt oder gleitet und das bis zu einer Geschwindigkeit von maximal 165 km/h. Auf der Autobahn N1 immer wieder das gleiche Spiel. Tempo 80 bei lässiger Fahrt. Die Insassen spüren nicht, dass sich der Verbrennungsmotor regelmäßig sanft ab- und wieder zuschaltet. Das klappt selbst bei höheren Geschwindigkeiten ohne nennenswerte Regungen des Triebwerks.

Mit Tempo 120 rollt der Porsche Panamera S Hybrid gerade Richtung Nordwesten – der Drehzahlmesser liegt tot da, ehe er sich beim nächsten Hügel kaum spürbar wieder erhebt. Immer wieder starrt Steiner auf den großen Multifunktionsbildschirm in der Mittelkonsole. Dicke grüne Balken beweisen seine Aussagen. Hier werden die Zeitanteile dargestellt, in denen der Erprobungsträger ohne Verbrennungsmotor läuft. 56, 72, 68 und 52 Prozent der Fahrt – alles ohne Verbrenner. Das spart Benzin.

Porsche Panamera S Hybrid gleitet lautlos durch Südafrika

"Leider sinkt dadurch nicht auch der Verbrauch um den entsprechenden Anteil", grollt Dr. Michael Steiner leicht, "wir schalten den Verbrenner beim Niederlastanteil aus. Schließlich wird beim Anfahren und Beschleunigen der meiste Kraftstoff verbraucht. Kann man fast mit Fahrradfahren vergleichen." Doch die Porsche-Entwickler sind bei ihrer letzten Entwicklungstour mit dem Porsche Panamera S Hybrid in Südafrika sichtlich zufrieden.

Nochmals geht es um die Feinabstimmung von Verbrennungsmotor, E-Motor und Getriebe. Anders als der normale Panamera ist der Porsche Panamera S Hybrid mit einer achtstufigen Wandlerautomatik ausgestattet. Zwischen Motor und Getriebe liegt das Elektromodul, das sich über eine Kupplung immer wieder zu- und abschaltet. Der mehr als 60 Kilogramm schwere Akkupack liegt versteckt unter dem Kofferraumboden. Dem Hybriden ist sein Inneres auch auf den zweiten Blick nicht anzusehen.

Da der Panamera an sich nichts Neues mehr ist, konnte das Entwicklungsteam diesmal auf besondere Tarnungen verzichten und er fällt selbst an der Tankstelle nicht auf, als der Prototyp mit der laufenden Entwicklungsnummer zwölf lautlos im reinen Elektrobetrieb an die Zapfsäule vorfährt.

6,8 L/100 km sollen möglich sein

Porsche gibt beim Porsche Panamera S Hybrid, seinem zweiten Hybridmodell, einen Normverbrauch von 7,1 Litern auf 100 Kilometern an. Wer sich für die Energiesparreifen von Michelin entscheidet, drückt den Durst nochmals auf 6,8 Liter. Das bietet im Luxussegment derzeit kein anderer. Doch das Elektromodul mit seinen 34 KW / 47 PS und 200 Nm maximalem Drehmoment ist nur die kleinere Seite der Medaille. Unter der Motorhaube arbeitet das bekannte Kompressoraggregat aus dem Hause Audi, das unter anderem A4, A5 und A6 befeuert und auch die Verbrennerbasis für den Cayenne Hybrid liefert.

Der drei Liter große Sechszylinder mit Kompressoraufladung schlägt sich im Porsche Panamera S Hybrid mit angeschlossenem Elektromodul weit besser als ohne. "Wir fahren durch den E-Motor und die Achtstufenautomatik selten mit mehr als 2.000/min", erklärt Dr. Michael Steiner, "damit werden die Nachteile eines Kompressors im hohen Drehzahlbereich ausgeglichen."

Beeindruckende Fahrleistungen

Die Fahrleistungen des Porsche Panamera S Hybrid sind eindrucksvoll. Null auf 100 km/h in sechs Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h bietet derzeit kein anderer Teilzeit-Elektriker. Die Gesamtleistung von beiden Antriebsmodulen liegt bei 380 PS. Da der Verbrauch im Vordergrund stehen sollte, blieb eine Allradversion außen vor.

Porsche Panamera S Hybrid startet ab 106.185 Euro

Anzumerken ist dem Erprobungsträger, dass er kein Leichtgewicht ist. Insgesamt bringt der Hybridantrieb 170 Kilogramm Mehrgewicht auf die Fahrzeugwaage. Ein Grund: der Akku im Heck arbeitet noch mit der wenig innovativen Nickelmetallhydrid-Technik. Mit dem Panamera S Hybrid will Porsche insbesondere die US-Kunden erfreuen, denen ein Diesel nach wie vor wenig bedeutet. Sie werden zudem wohl nur selten die Elektrotaste am Mitteltunnel bedienen, mit der der Gran Turismo Hybrid bis zu zwei Kilometer rein elektrisch zurücklegen kann. Steiner und sein Team nehmen im südafrikanischen Sommer zuletzt auch noch einmal die Klimaautomatik unter die Lupe. Sie soll selbst bei ausgeschaltetem Verbrenner bis zu 20 Minuten lang den Innenraum kühlen.

Die Testfahrten mit dem Porsche Panamera S Hybrid sind beendet und das Entwicklungsteam rund um Dr. Michael Steiner und Heinz Bernhard reist wieder ab. Der Panamera-Prototyp wird verladen und geht per Flugzeug zurück nach Deutschland. Ab Frühjahr ist der Porsche Panamera S Hybrid dann im Handel – zu Preisen ab 106.185 Euro. Dann kann sich jeder von Segeleigenschaften und Gleitvermögen ohne Verbrennungsmotor sein eigenes Bild machen.

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