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Opel Manta B-Sammler
Zu Besuch beim Manta-Mann

Einmal Rochen, immer Rochen: Uwe Worschech liebt Beständigkeit. Er besitzt mehr als ein Dutzend B-Mantas im Originalzustand - vom frühen Modell aus dem Jahr 1976 bis zum letzten GSi von 1988.

Scheinwerfer Opel Manta
Foto: press-inform

Uwe Worschech ist keiner, der bei Autos immer auf den letzten Schrei hört. Er hat viele Trends kommen und gehen sehen.

Uwe Worschech ist stolzer Herr über 17 Opel Manta

"Zum Beispiel hieß es früher immer: Hinterradantrieb ist super. Dann war das plötzlich völlig überholt und Frontantrieb das Maß aller Dinge", erzählt Worschech. Doch er wollte sich nie weismachen lassen, dass all das, was einmal gut war, plötzlich schlecht sein sollte. "Ich will eben nicht mit dem Strom schwimmen – vielleicht bin ich deshalb dem Manta bis heute treu geblieben. Der gibt einfach ein bisschen Beständigkeit", sagt Worschech. Und fast 558.000 Fahrer – so oft verkaufte sich der Manta B von 1975 bis 1988 – können sich ja schlecht geirrt haben.

Unsere Highlights

17 B-Mantas besitzt der Sammler aus dem Werra-Meißner-Kreis, 14 davon sind jederzeit fahrbereit und im unbelassenen, meist völlig rostfreien Originalzustand. Die Sammlung umspannt den kompletten Produktionszeitraum des berühmten Coupés. Das älteste Modell lief im April 1976 vom Band und kam erst im Jahr 2002 durch eine Zeitungsanzeige mit der Überschrift "Manta von Opa zu verkaufen" in Worschechs Besitz. "Der Wagen war aus erster Hand, ein 91-jähriger Rentner hatte ihn gefahren", erinnert sich der Sammler. 95.000 Kilometer hat der Wagen nun auf dem Buckel, Worschech hat lediglich 5.000 davon selbst zurückgelegt. Sein jüngster Manta wurde im Juli 1988 zugelassen, wenige Wochen vor Produktionsende des Sportcoupés. Das wahrscheinlich seltenste Modell der Sammlung ist ein 13 S aus dem Jahr 1983. Nur einen Manta CC (Combi-Coupé) mit seiner großen Heckklappe sucht man in der illustren Kollektion vergeblich.

Infiziert mit dem Opel-Virus

Im zarten Alter von 21 Jahren kaufte Worschech 1987 seinen ersten Manta, einen dunkelblauen GT 18 S mit hellen Polstern, und den Preis sagt er noch heute wie aus der Pistole geschossen: "23.200 D-Mark habe ich bezahlt. Es war mein zweites Auto nach dem Ascona B, den ich von meinem Bruder übernommen hatte", erinnert sich der Sammler. Vom Bruder erbte er auch den Opel-Virus, verschlang schon als Schuljunge jeden Autoprospekt und sah neidisch zu, als der Bruder stolz wie Oskar seinen Führerschein nach Hause brachte. "Mir war immer klar: Ich muss einen Manta haben. Der Ascona war einfach zu sehr Familienauto, es sollte schon ein Sportcoupé sein – aber eins mit zuverlässiger Großserientechnik", erzählt Worschech. Der Opel gewann schließlich die Sympathiewertung gegen seinen anderen Traumwagen, einen Alfa Spider.

Nun hat Uwe Worschech seine Rochen-Kollektion in verschiedenen Garagen geparkt. Eine Sammlung von mehr als einem Dutzend alltagstauglicher Youngtimer macht natürlich viel Arbeit, jedes Auto muss mindestens ein paar Tage im Jahr bewegt werden, insgesamt legt Worschech jährlich rund 10.000 Kilometer mit seinen Mantas zurück. Was an Wartungs- und Pflegearbeiten anfällt, übernimmt der gelernte Kunststoff-Formgeber zum großen Teil selbst. Unterstützung bekommt er von seiner Schwester, die ebenfalls mit dem Manta-Virus infiziert ist. Bei kniffligen Fällen hilft auch der freundliche Opel-Händler weiter – derselbe übrigens, bei dem Worschech vor mehr als 20 Jahren seinen ersten Manta kaufte. Wenn er für ein Treffen mal mehr als einen Manta mitnehmen möchte, freuen sich die Fans in der Alt-Opel-Ig – der ist Worschech beigetreten. Manchmal ist so fast seine ganze Sammlung auf Tour, wenn die Clubkameraden das Steuer ergreifen.

Als der Opel Manta die Leitplanke küsste

Von Unfällen ist der Sammler in all den Jahren verschont geblieben, Raserei war ohnehin nie seine Sache. Nur einmal schlug das Schicksal zu: Im vergangenen Jahr rutschte Worschech auf einer Ölspur aus und setzte einen Manta gegen die Leitplanke. "Der wird aber wieder aufgebaut, er steht zurzeit in einer Karosserie-Werkstatt", erzählt Worschech. Bei der Frage, ob er schon einmal eine Panne mit seinen Mantas hatte, muss der Opel-Fan lange nachdenken. "Doch, da war was", erinnert er sich schließlich, "einmal ging auf dem Weg zu einem Treffen die Wasserpumpe kaputt. Haben wir aber gleich repariert."

Viel Zeit und Geld hat Worschech im Lauf der Jahre in seine Sammlung gesteckt. Doch er geht davon aus, dass er das durch den steigenden Marktwert des B-Manta wieder hereinholen könnte - wenn er seine Sammlung denn verkaufen würde. Das jedoch käme nur "im äußersten Notfall" in Frage oder wenn ihm die Sammlung eines Tages völlig über den Kopf wachsen sollte. Vor allem von seinem ersten Manta könnte er sich niemals trennen: "Da hängen einfach zu viele Erinnerungen dran", sagt der Sammler. Erinnerungen an entspanntes Cruisen im Sommer, an die Kult-Klassiker der 80er im Autoradio oder an heiße Ampelrennen mit Sciroccos: "Die gab es natürlich hin und wieder - aber nur als ich jung war", betont der Manta-Mann.

Ersatzteile für den Opel Manta B werden knapp

Nicht alle Erinnerungen sind freilich positiver Natur. Schon als Worschech seinen ersten Manta kaufte, frotzelten die Arbeitskollegen: "Was, den bauen sie immer noch?" Schließlich war der Manta damals bereits mehr als zehn Jahre alt, bald folgte der Scirocco-Killer Opel Calibra mit optionalem Allradantrieb. Später kamen die Manta-Witze hinzu, denen Worschech stets mit Achselzucken und staubtrockenen Reaktionen begegnete: "Das hat einen manchmal schon geärgert – aber deshalb hätte ich mir doch niemals ein anderes Auto gekauft."

Alles andere als witzig ist übrigens heute die Ersatzteilversorgung für Opels Sportcoupé. Verschleißteile und Interieur kann man sich zum großen Teil vom Ascona B borgen, bei den Blechteilen treten bereits Engpässe auf. Völlig unverbastelte und rostfreie Exemplare haben Seltenheitswert – auch deshalb dürfte Uwe Worschechs Sammlung ziemlich einzigartig sein.

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