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Opel Astra OPC auf der Nordschleife
Immer schön dorthin, wo es weh tut!

Noch bevor Mitte Mai die Serienproduktion anläuft, begleitete auto motor und sport den 280 PS starken Opel Astra OPC dorthin, wo es weh tut  - auf die Nürburgring-Nordschleife, mitten in den Touristenverkehr.

Opel Astra OPC, Frontansicht
Foto: Arturo Rivas

Opel greift an. Und zwar mit dem Guezrhafsgnuborpre - zumindest schiebt sich dieser Schriftzug in die Rückspiegel zahlreicher Nordschleifen-Fans, die sich an diesem diesig-feuchten Frühlingstag wieder eine Dosis Motorsport-Mythos in die Blutbahn jagen. Der Rausch hält über 20,832 Kilometer, kostet aktuell 26 Euro und ruft in der Regel einen leicht flirrenden Blick sowie die ewigen, meist ein übersteuerndes Fahrverhalten interpretierenden Gesten hervor. Volker Strycek kennt das. Doch in seinem Kreislauf zirkuliert nach inzwischen 35 aktiven Renn-Jahren ein gewisser Grundpegel, weshalb er scheinbar tiefenentspannt und selig lächelnd den quietschgelben Opel Astra OPC über die Nordschleife scheucht.

"Das Fahrzeug entspricht zu 90 Prozent dem Serienstand, jetzt fehlt nur noch ein wenig Feinschliff", erklärt Strycek am Steuer des Erprobungsfahrzeugs - was Opel sicherheitshalber großflächig auf die rundliche Karosserie des Opel Astra OPC gepappt hat. An der Front wäre vielleicht Spiegelschrift angebracht gewesen, weshalb vermutlich noch viele Touristenfahrer in ihren teils skurril aufgebauten Kisten über die Bedeutung von "Guezrhafsgnuborpre" nachdenken, während das tieffrequente, Jet-artige Fauchen des Zweiliter-Turbos noch in den Ohren rauscht.

Mechanische Sperre ab Werk

Niko und Thomas, beide für ein paar Runden Spaß aus der Schweiz angereist, zeigen sich ebenfalls beeindruckt. Niko freut sich besonders darüber, dass "der Neue ab Werk eine mechanische Sperre bekommt. Ich musste sie bei meinem noch nachrüsten." Prinzipiell freut das auch Thomas, doch noch größer wäre das Glück, gäbe es den Opel Astra OPC auch als Kombi. "Ich musste aus familiären Gründen auf einen Octavia RS umsteigen", gesteht er ein wenig zerknirscht.

Strycek springt sofort auf das Thema Sperre an. "Durch eine spezielle Anordnung der vier Kegelräder innerhalb des Bauteils gelingt uns ein sehr sanfter Eingriff bei minimalem Einfluss auf die Lenkung", referiert der Leiter Performance Automobile und Motorsport bei Opel. Zumindest vom Beifahrersitz aus scheint selbst auf feuchter Fahrbahn Traktion nicht das Problem des Opel Astra OPC zu sein, eher schon das hohe Gewicht, mit dem sich bekanntlich jeder aktuelle Astra herumplagt. Doch das würde Volker Strycek nie zugeben.

Zweiliter-Turbo-Benziner aus Insignia

Stattdessen passten er und sein Team den aus dem Insignia bekannten Zweiliter-Turbo-Benziner in den Bug des Kompaktwagens ein, bevor sie ihm unter anderem mittels eines neuen Turboladers beeindruckende 280 PS sowie ein maximales Drehmoment von 400 Newtonmetern aus den Kolben kitzelten. Luke aus Darmstadt kann da locker mithalten, denn sein Astra H leistet inzwischen 288 PS. "Außerdem habe ich ihn ausgeräumt, des Gewichts wegen", erklärt der Opel-Fan, während Strycek wissend nickt. Sein jüngstes Werk verfügt natürlich über fünf Sitzgelegenheiten, von denen die vorderen zwei besonders packend ausfielen: Bei den Sportschalen des Opel Astra OPC lassen sich die Flanken per Knopfdruck individuell anpassen. Das bringt Komfort – und Gewicht.

Um dennoch eine hohe Querdynamik und Stabilität zu gewährleisten, strickte das OPC-Team das Fahrwerk für den Opel Astra OPC komplett um. Es bleibt zwar bei der bekannten Hinterachse mit Wattgestänge, doch deren Torsionselemente werden in einem anderen Winkel eingeschweißt. "Zudem verwenden wir um 35 Prozent härtere Gummilager am Wattgestänge", ergänzt Strycek. Alle Maßnahmen sollen eine maximale Steifigkeit gewährleisten, und das hilft "der Vorderachse, um mechanischen Grip aufzubauen".

Opel Astra OPC unbeeindruckt von Nordschleifen-Topografie

Weiteres Gimmick: Die adaptiven Dämpfer verfügen über einen Roll-/Kuppenregler, der beim Ausfedern die Druckstufe erhöht, um so beim Einfedern Ruhe in den Wagen zu bringen. Tatsächlich zeigt sich der Opel Astra OPC auf den entsprechenden Streckenabschnitten wie Flugplatz und Pflanzgarten nahezu unbeeindruckt von der Topografie.

Volker Strycek sowieso: Er bleibt hart am Gas, zeigt keinerlei Bedauern darüber, dass er das Lenkrad (noch) nicht aus der Hand geben darf, und nimmt kurz hinter dem Karussell einen Pulk vermeintlich stärkerer Sportwagen aufs Korn – in deren Rückspiegel nun Guezrhafsgnuborpre auftaucht.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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