Offroad-Challenge 2010: Die ersten Drei qualifizieren sich für Texas

Offroad-Challenge 2010
Die ersten Drei qualifizieren sich für Texas

Veröffentlicht am 06.07.2010

Die Hitze flimmert über den Sand, von dem kleinen Hügel aus sieht man nur eine Staubfahne, die hinter der Gruppe von drei Mercedes-Benz ML, drei GLK, drei GL und drei G-Modellen herflattert. Auf dem Gelände in Zossen südlich von Berlin, so groß, dass sich das Saarland wahrscheinlich quer reinlegen könnte, wetteifern 20 auto motor und sport-Leser um den Titel "Deutschlands bester Offroad-Fahrer". Es ist die erste von insgesamt drei Vorentscheidungen. In jeder qualifizieren sich die ersten drei für das Finale - in Texas.

G-Modelle verschwinden

Bis dahin müssen aber erst die anspruchsvollen Pisten bezwungen, steile Hänge hinauf- und heruntergekraxelt, Theorie gebüffelt und ein Trail bezwungen werden. "Das sind wirklich herausfordernde Strecken hier, sowas fährt man ja sonst nicht. Toll, was die Autos können", meint Hendrik Gorisch, der sich - wie fast alle anderen - am meisten für die schwarzen G-Modelle begeistert. Die Begeisterung geht so weit, dass sich immer mal wieder ein G-Team von der Gruppe trennt, um noch ein bisschen mehr im Gehölz zu wildern. Dann knackt erneut die Frage "Wo ist denn jetzt wieder der dritte G?" durch die Walkie-Talkies.

Das Gelände-Urvieh verlangt noch den cleveren Einsatz manuell aktivierbarer Differenzialsperren, während ML und GL ihre Antriebe vollautomatisch regulieren. Der kleine GLK verzichtet auf das große Geländebesteck. Deswegen treibt er sich zusammen mit dem sperrgien GL auch in den etwas leichteren Prüfungen herum - der Schrägfahrt zum Beispiel. Wobei auch die 40 Grad-Schräge für leichte Nervosität sorgt. "Der kippt doch", fürchten einige Teilnehmen. Tut er nicht, der GL hangelt sich trotz herber Schlagseite sicher durch die Steilwand.

Währenddessen pflügen G und ML durch die raueren Etappen, den tieferen Sand und die verzwickteren Abschnitte. Dabei geben nicht nur die Instruktoren vom auto motor und sport-Verkehrsfahrsicherheitszentrum am Sachsenring Tipps und Hinweise fürs richtige Geländefahren. Als Schrimherrin der Veranstaltung ist Ellen Lohr dabei. Die DTM-Siegerin und Teilnehmerin der Dakar-Rallye unterhält nicht nur mit Stories von ihren Offroad-Rallyes, sondern übernimmt einen kurzen Teil der Theorie und einen - sehr - schnellen Teil der Praxis: Auf einem sandigen Oval zeigt sie den Teilnehmern bei einer Taxifahrt, wie schnell und spektakulär so ein ML durchs Gelände bratzeln kann. "Wahnsinn, sie war so schnell, aber ich habe mich immer total sicher gefühlt. Da sieht man erst mal, wie viel so ein Auto aushält", meint Reiner Vierheller danach.

Drei qualifizieren sich für Texas

Die Taxirunde ist aber nur die Kür vor der Pflicht - der Abschlussprüfung. Sie setzt sich aus einem theoretischen Teil und der Trailfahrt zusammen. Wie beim Skislalom müssen die Teilnehmer auf einem Parcours durch eng gesteckte Tore zirkeln. Wird ein Tor so herb touchiert, dass die Kugel darauf herunterfällt, gibt es einen Strafpunkt.

"Ich sehe das eher mit dem olympischen Gedanken", meint Wolfgang Schulz, als er in den G steigt. Scheibe hoch, dann gibt er Gas und staubt als erster ohne Fehler durch den Parcours, auf dem nur Millimeter über Sieg und Niederlage entscheiden. Dennoch liegen die 20 Teilnehmer eng beieinander, so eng, dass es zwischen Platz drei und vier sogar noch zu einem Stechen kommt. Den letzten Podestplatz sichert sich dabei Maik Pfeifer mit einer fehlerlosen Fahrt durch die Tore. Auf den ersten Platz fährt Walter Müller, auf den zweiten Karl Storm. Alle drei qualifizieren sich damit für das Finale in Texas. Wer die weiteren sechs Teilnehmer sein werden, entscheidet sich in den beiden nächsten Vorentscheidungen zu "Deutschlands bester Offroadfahrer" am 10. Juli am Nürburgring und am 4. September im Offroadpark Langenaltheim.