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Moderne Stadtflitzer
Zwei, drei oder doch lieber vier Räder?

Wie viele Räder sind optimal in der Stadt? Sollten sie elektrisch oder konventionell angetrieben werden? Ein Vergleich von vier modernen Cityflitzern liefert Antworten.

Stadtflitzer, Start
Foto: Hans-Dieter Seufert

Der Mut von Renault findet Bewunderung: Bevor der Fotograf loslegen kann, ist der Twizy umzingelt. Jung und Alt bestaunen das bunte Elektro-Quad und wollen wissen, wie es sich fährt. Erstaunlich einfach. Reichweite? Rund 80 Kilometer. Wie viel das lustige Ding kostet? 7.690 Euro für die 80-km/h-Version plus 60 Euro Monatsmiete für die Batterie. Die Frage nach richtigen Türen (die gibt’s nicht) lässt das Interesse schlagartig schrumpfen; kopfschüttelnd gehen die Schaulustigen ihrer Wege.

Die Luftigkeit stempelt den Renault Twizy jedoch nicht zum Einzelgänger – moderne Stadtflitzer wie die Elektro-Fahrräder von Grace (ab 2.999 Euro) oder die Dreirad-Roller von Piaggio (ab 7.090 Euro) verzichten sogar auf ein Dach und ein bis zwei Räder. Nur der 10.325 Euro teure VW Up betrachtet seine städtischen Konkurrenten mit der Überlegenheit eines Autos – inklusive zwei Sitzreihen und vier Türen. Ob er das beste City-Konzept bietet?

Die Angst vor Steigungen verlieren

Mit einem Fahrrad durch die Stadt zu kreuzen ist klassisch, extrem praktisch und schnell: durch Parks abkürzen, über Radwege, für Autos zu enge Gassen durchfahren – alles ist möglich. Noch schneller geht’s auf einem hochwertigen Zweirad von Grace, die ihre Bikes mit Elektro-Hilfen ausliefern. Softe Versionen (Pedelec genannt) unterstützen die Tretarbeit nur, starke Versionen heißen E-Motorbikes, kommen auf bis zu 1.300 Watt und 45 km/h.

Wie sich das anfühlt? Kurz am rechten Griff des Lenkers gedreht –, und schon saust das rund 30 Kilogramm schwere Fahrrad leichtfüssig voran. Wer dabei noch in die Pedale tritt und die Gangschaltung nutzt, wird richtig schnell. Vorteile: Man ermüdet kaum, hat rund 50 Kilometer elektrische Reichweite und verliert die Angst vor Steigungen. Führerschein und Versicherungskennzeichen sind jedoch Pflicht. Außerdem gibt es kaum Platz für Gepäck – dafür eine ungewollte Dusche, wenn es regnet.

Umsteigen auf den Dreirad-Roller, der den Naturgewalten ähnlich ausgeliefert ist. Kleiner Vorteil: Dunklen Wolken entkommt man schneller, da die Dreiräder von Piaggio zwischen 23 und 41 PS leisten und über 140 km/h schnell werden. Auf dem breiten Sattel sitzen zwei Erwachsene fast wie auf einem Sofa, das Staufach unter der Sitzbank ist groß genug für zwei Einkaufstaschen. Der Verbrauch liegt bei der 500-Kubik-Version bei rund 4,5 Liter/100 km.

Dreirad wuselt zwischen Autos durch Stau

Größter Vorteil des Rollers gegenüber dem Twizy: Während der Renault im Stau festhängt, kann das Dreirad trotz seiner Parallelogramm-Vorderachse (dadurch darf es mit Pkw-Führerschein bewegt werden) zwischen stehenden Autos durchwuseln. Immerhin ist der Twizy mit 6,8 Meter Wendekreis handlich bei der 180-Grad-Wende. Und: Man sitzt geschützter, fühlt sich dank Dreipunktgurt sicherer und bringt mehr Gepäck unter. Das Fahrgefühl erinnert ans Cabrio, eine (Sitz-)Heizung gibt es wie beim E-Bike und beim Roller nicht.

Der VW Up bietet diesen Luxus. Zudem ein Radio, viel Stauraum und trotz 6,3 Liter Testverbrauch 555 Kilometer Reichweite. Beim Parken wird er hier jedoch zum Loser. Obwohl Twizy und Dreirad-Roller schon zu lang sind, um quer in einer Lücke parken zu dürfen, finden beide schneller hinein als der Up. Bei unserem Einparktest hatte der Radfahrer seinen Espresso schon bezahlt, während der VW noch rangierte. Im Winter ist sein Konzept trotzdem das beste für die City, im Sommer würden wir das E-Bike wählen.

Fazit

Das E-Bike revolutioniert das Fahrradfahren, es bleibt aber ein Sommervergnügen. Das gilt auch für Roller und Twizy, beide sind auf ihre Art komfortabler und kurztriptauglicher. Der Renault hat weniger Reichweite, stößt aber lokal kein CO2 aus. Der Up? Am teuersten, am unhandlichsten, aber am vollwertigsten.

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AUTO MOTOR UND SPORT 21 / 2024

Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten