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Messerundgang Detroit 2012
Polaroid aus Detroit

Die North American International Auto Show (NAIAS) galt eigentlich schon als begraben. Tatsächlich stehen noch ein paar Bagger rund um die Cobo Hall – doch es wird modernisiert. Und in den teils bereits aufgehübschten Hallen herrscht eine weitausbessere Stimmung als auf dem gelungensten Leichenschmaus.

Detroit Motor Show 2012
Foto: dpa

Manche Freunde rühren sich jahrelang nicht – außer vielleicht, sie wollen irgendetwas. Und dann das: eine Einladung zur Hochzeit, die tatsächlich zum Fest des Jahrzehnts gerät. Honda wäre so ein Fall. Letztes nennenswertes Lebenszeichen: der neue Civic. Nun gut. Jetzt allerdings zaubern die Japaner doch noch einen Nachfolger des NSX aus dem Hut, schieben ihn ins Rampenlicht der Jahresauftakt-Automesse in Detroit. 4,33 Meter lang, 1,89 Meter breit, 1,16 Meter hoch, gedrungene Proportionen, Flanken von scharfen Sicken durchzuckt, angenehm unaufdringlicher Blick, ein Heckabschluss wie eine Klinge, kein Flügel ­– kein Wunder, dass das so lange gedauert hat, denn so einen atemberaubenden Supersportwagen entwirft niemand mal eben so nebenbei.

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Da erscheint es beinahe schon unerheblich, welcher Antriebsstrang darunter steckt. Aber eben nur fast, denn eine hybridisierte 1,8-Liter-Möhre sollte es dann vielleicht doch nicht sein. Hybrid dann aber schon, und zwar mit gleich zwei Elektromotoren, die an der Vorderachse stecken und zugleich mittels programmiertem Torque Vectoring schnelle Kurven noch schneller machen könnten. Den Rest besorgt ein V6-Mittelmotor. Leistung? Dazu schweigt Honda. Macht nix.

Was es sonst noch zu sehen gibt? Den Honda NSX. Ach, hatten wir ja gerade.... Mächtige Pickups. Nein, politisch unkorrekt. Dann eben den Ford Fusion zum Beispiel. Nein, nicht etwa der Nachfolger des hochbeinigen Kleinwagens, sondern der neuen Mondeo. Der in Europa auch wieder Mondeo heißt, und eigentlich genauso wie der Fusion aussieht – so, wie es sich die Amerikaner mit ihrer One-Ford-Strategie selbst auferlegt und mit Focus und C-Max vorgemacht haben. In die 4,86 Meter lange Limousine, von der für die Europäer natürlich ein Kombi abgeleitet wird, steckt Ford einen ganzen Schwung an Assistenzsystemen.

Abstandsregeltempomat, Einparkassistenz, Notbremsfunktion für den Stadtverkehr und so weiter und so...Wortspiel. Viel wichtiger: das aufgeräumte Interieur. Statt einen Flut an Knöpfen wie bei Focus und Co bemühten sich die Designer, die Schlichtheit des aktuellen Mondeo in eine schlankere, moderne Form zu verpacken. Natürlich ist die durchbrochene Mittelkonsole von Volvo geklaut, aber sie sieht a) gut aus und hat b) praktische Vorteile in Form von Ablagemöglichkeiten. Zudem lässt sich bereits an den ausgestellten Vorserienmodellen in US-Spezifikation, dass es Ford nun mit der sicht- und fühlbaren Innenraumqualität ernst nimmt. Unter der Haube arbeiten zum Marktstart 2013 die bekannten Ecoboost-Benziner sowie eine neue, erneut mit PSA zusammen entwickelte Dieselmotorengeneration. Dazu gesellen sich zwei Hybrid-Varianten.

Was es sonst noch zu sehen gibt? Den Honda NSX. Ach, hatten wir ja gerade.... Mächtige Pickups. Nein, politisch unkorrekt. Den Hyundai Veloster Turbo. Mattgrau und rund 200 PS stark. Was es sonst noch zu sehen gibt? Den Honda NSX. Moment... Die beiden Chevrolet-Konzepte Code130R und Tru140S. An die nächste Generation Autokäufer seien die Coupés adressiert, deshalb müsse im Falle des Tru auf jeden Fall der revolutionäre Antriebsstrang des Volt darunter passen. Sagt Chevrolet. Und auch in den Ausführungen zum Code steht irgendetwas von niedrigem Verbrauch, wobei 5,9 L/100km für einen 140 PS starken Turbobenziner nicht wirklich sensationell klingen. Die Faktenlage: Beide bauen auf bekannten Konzernarchitekturen auf, könnten also auch die heutige Generation Autokäufer zu den Händlern locken. Und das täten sie mit ihrem ansprechenden Design sehr wahrscheinlich. Doch ein Bekenntnis zu einer raschen Realisierung der beiden Kompakt-Sportler bleibt aus.

Was es sonst noch zu sehen gibt? Den Honda NSX. Ach, hatten wir ja gerade.... Mächtige Pickups. Nein, politisch unkorrekt. Den Chrysler 700C. Oder besser: Lancia Voyager. Momentan noch ein angeblich elektrisch angetriebenes Concept-Car, über dessen Details sich der Konzern beharrlich ausschweigt. Immerhin: der Studie gebührt die Ehre als eine der wenigen Überraschungen der Messe. Was es sonst noch zu sehen gibt? Den Honda NSX. Moment.... Den Smart For-Us. Der Hype um den Kleinstwagen zerbröselte in den USA ziemlich schnell, dennoch glaubt Daimler an einen langfristigen Erfolg der Marke – und schrumpft einfach den Pickup. Anbiederung? Vielleicht. Aber irgendwie charmant. Und außerdem wirkt die Studie trotz aller verspielten Elemente erwachsen. Ein bisschen zumindest. Jedenfalls mehr als in pink getauchte und mit Svarowski-Strass besprenkelten Exemplaren des ewigen Fortwo. Was es sonst noch zu sehen gibt? Jaja, den NSX. Immer noch. Gottseidank. Aber auch den VW E-Bugster. Um zwei Sitze reduziert, um einige Zentimeter Kopffreiheit beraubt und um den unvermeidlichen Elektronantriebsstrang bereichert, zeigt VW mit der Studie mal ein bisschen Humor. Und tatsächlich: "Wenn einmal das Cabrio auf dem Markt sei, warum dann nicht den Bugster nachschieben?", orakelt ein Konzernmanager. Was Mini kann, kann VW erst recht. Nur haben sie es bislang nicht getan, die Wolfsburger. Aber gut, Honda hat seine Freunde ja auch ganz schön lange warten lassen. 

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