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Mazda MX-5 und Toyota Yaris Hybrid
Zwei, die Trends gesetzt haben

Was haben der Mazda MX-5 und der Toyota Yaris Hybrid gemeinsam? Zunächst scheinbar wenig. Doch beide haben Trends gesetzt: der Mazda als Wiedergeburt des kleinen Sport-Cabrios und der Toyota als günstiger Kleinwagen-Vollhybrid. Der eine ist wie geschaffen für den Fahrspaß, der andere perfekt für den Sparspaß.

Toyota Yaris Hybrid, ams1213-supp, Impressionen
Foto: Jacek Bilski

Streng genommen unternehmen wir jetzt einen Zeitsprung: vom Mazda MX-5, einem Spaßmobil alter Schule, zur neuesten Technologie, die es zur Serienreife gebracht hat, einem Kleinwagen-Vollhybrid. Doch in der Gegenwart eint beide, dass sie namhaften Herstellern noch immer als Schulbeispiel ihres Faches dienen.

Das Fokussieren auf das Wesentliche kann eben zweierlei bedeuten: Im Falle des Mazda heißt es rank, schlank und erschwinglich zu bleiben, um einem breiten Publikum puristischen Offenfahrspaß zu ermöglichen. Im Falle des Toyota bedeutet es dagegen, teure Technik in einem Kleinwagen so zu verpacken, dass sich ebenso eine große Käuferschicht angesprochen fühlt – und das meint bei einem Vollhybriden, dass wirklich mit äußerst spitzem Stift kalkuliert werden muss.

Unsere Highlights

Hightech unter dem Blech und Pragmatismus ohne Dach

Die Verantwortlichen von Toyota haben es geschafft. Für 16.950 Euro steht der teilelektrifizierte Yaris in der Preisliste – das kosten andernorts schon konventionell angetriebene Kleinwagen. Im Toyota dagegen werkelt der modifizierte 1,5-Liter-Vierzylinder des früheren Prius, der von einem Elektromotor plus Planetengetriebe samt Nickel-Metallhydrid-Batterie unterstützt wird. Der 120-Zellen-Akku quetscht sich platzsparend unter die Rückbank, während die übrige Technik unter der Motorhaube im direkten Umfeld des 74 PS starken Vierzylinders Unterschlupf findet. Der Innenraum zeigt dagegen wenig Hightech, entspricht im Wesentlichen dem der übrigen Yaris-Modelle. Lediglich andersfarbige Instrumente und eine Anzeige des Energieflusses künden von der Besonderheit.

Fahrer unter 1,85 Meter Größe finden im Mazda einen passenden Arbeitsplatz mit klassischen Rundinstrumenten und Öldruckanzeige für Hobby-Maschinisten vor. Alles ist schnörkellos gestaltet, sauber verarbeitet und einfach zu bedienen. So sieht sympathischer Pragmatismus für Cabrio-Liebhaber aus. Und die halten sich nicht lange mit einer geschlossenen Kapuze auf, sondern entriegeln das gewichtsparende mechanische Verdeck – auf einen Knopf drücken, an einem Hebel ziehen und die Stofflagen schwungvoll nach hinten werfen. Einfacher kanns kaum gehen.

Beim Yaris beginnt der Spaß sogar noch simpler: Getriebewählhebel auf D schieben, Fahrpedal treten – und der kleine Toyota surrt rein elektrisch los. Schnell erweist sich diese Art des ruhigen Vortriebs als ideal für die Stadt. Seine akustische Zurückhaltung gibt der Vollhybrid erst an Steigungen auf – oder wenn es mal pressiert. Dann spielt sich der Verbrennungsmotor mit lautem Geheule in den Vordergrund.

Extrem sparsam und extrem spaßig

Sowohl im Stadtverkehr als auch beim Dahingleiten über Landstraßen bietet der Kleinwagen geschliffenen Antriebskomfort. Dabei lassen sich die phänomenal niedrigen Verbräuche erzielen, für die Hybrid-Autos in der Wahrnehmung vieler stehen. Etwas Zurückhaltung beim Vortriebs-Wunsch vorausgesetzt, unterbietet der Yaris durchaus die Vier-Liter-Marke. Wer im Schnitt mit fünf Liter auf 100 Kilometer unterwegs ist, bewegt sich schon recht dynamisch. Für einen Benziner sind das mehr als respektable Werte – und sie stacheln den Fahrer an, noch darunter zu bleiben.

Bei einem Roadster wie dem MX-5 würde man vermuten, dass der Fahrspaß zu einem großen Teil aus dem Antrieb rührt. Doch hier dürfte der Mazda durchaus etwas mehr bieten – vor allem für die Emotionen: Bei niedrigen Drehzahlen kommen die Reaktionen aufs Gaspedal etwas verhalten. Und wer kernigen Sound erwartet, wird ebenfalls enttäuscht: Der Vierzylinder klingt eher angestrengt.

So fixiert man sich auf den eigentlichen Fahrspaß, der vom Fahrwerk resultiert. Der Zweisitzer setzt Befehle der Lenkung feinsinnig und direkt um, was äußerst inspirierend wirkt – vor allem, weil die Federung alles andere als hart ist. Direktheit wird hier schlicht durch Minimieren von Gewicht und Abmessungen sowie natürlich dem Hinterradantrieb erreicht.

Das Fokussieren auf das Wesentliche macht den lang anhaltenden Erfolg des Mazda MX-5 aus. Gleiches gilt für den Toyota Yaris Hybrid: Auch sein Konzept wird viele Nachahmer finden.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten