MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"9711153","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}

Master Maserati Driving Courses
Auf der Rennstrecke auf Zack

Inhalt von

Maserati baut seine Fahrtrainings in einer Art Karrieremodus auf. Vier Stufen kann man durchlaufen, wir haben die zweite Stufe ausprobiert.

Master Maserati Driving Courses, Impressionen
Foto: Maserati

Das Autodromo in Varano ist kein Race-Resort, wie man neudeutsch so schön sagt; keine dieser aufgetakelten Anlagen mit frisch frisierten Grünflächen, die sich jede Woche das Emblem eines anderen Premium-Herstellers überziehen, sondern noch eine richtige Rennstrecke. Nicht weniger, aber auch nicht viel mehr. Sechs Links- und drei Rechtskurven, zwei Schikanen, ein Hauptgebäude für Race-Control und Briefings sowie die Boxenanlage, an der die letzten gut 40 Jahre seit der Eröffnung nicht ganz spurlos vorbeigegangen sind.

Unsere Highlights

Maserati Driving Courses bietet fünf verschiedene Trainings

Alles ist ein bisschen italienisch, wenn man so will – und damit ein unerwartet legerer Rahmen für Maserati Driving Courses, die bisher ausschließlich, und ab diesem Jahr hauptsächlich hier stattfinden. Man möchte das Angebot an Fahrertrainings im Laufe der kommenden Jahre globalisieren, heißt es. Zentrum war, ist und werde aber die Kleinstadt keine 100 Kilometer westlich vom Firmensitz in Modena bleiben.

Fünf verschiedene Trainings sind im Angebot der Maserati Driving Courses. Die Lifestyle-Experience mit molto Dolce Vita blenden wir aus Gründen unserer Zielgruppierung aus, bleiben also vier, die sich in Richtung Performance orientieren. Das Reizvolle: Die Maserati Driving Courses sind in einer Art Karrieremodus angelegt, bauen aufeinander auf und hängen stellenweise voneinander ab.

Für Einsteiger ist das Warm-up angelegt: ein eher lockerer Aufgalopp mit ersten Gehversuchen auf der Strecke. Darüber steht der entweder ein- oder zweitägige GT-Kurs, der durchlaufen werden muss, um sich für das High-Performance-Training zu qualifizieren. Und auch für uns Journalisten braten sie bei den Maserati Driving Courses keine Extrawurst.

Erst learning, dann doing

Allora, anfangs ein bisschen Theorie: Da läuft die Linie, gelbe Flagge, rote Flagge. Jeder schon mal Maserati gefahren? Va bene. Unterrichtet wird unter anderen von Rallye-Haudegen Alex Fiorio, Monte-Sieger Piero Liatti und GT-Lady Alessandra Neri, und gefahren natürlich dreizackig: mit Gran Turismo Sport, MC Stradale, GranCabrio MC und dem Quattroporte – wobei sich Letzterer schon ein bisschen missverstanden vorkommt.

Gruppenfoto, Cheeeeese, dann rein in die Autos: Zwei Runden wird man bei den Maserati Driving Courses auf dem Beifahrersitz warm gefahren, dann Plätze tauschen. Los geht's mit Basics: Die Bremsprüfung auf bewässerter Straße mit Ausweichsituation ist lehrreich für diejenigen, die sich bislang eher selten im Regelbereich des ABS aufgehalten haben, aber nichts wovon man später mal seinen Enkeln erzählt. Gleiches gilt fürs Zeitlupendriften auf Gleitbelag. Spannend wird's bei den Maserati Driving Courses erst danach, wenn man Runden spult und die Linie mal eingeschliffen ist.

Maserati Driving Courses in Varano

Varano ist eine technische Strecke: Enge Ecken, wenig Tempo, sodass dem ein oder anderen vielleicht etwas der Thrill fehlt. Lässt man sich jedoch auf den Kursgedanken ein, kann man bei den Maserati Driving Courses auch mit Rennstreckenerfahrung noch richtig was mitnehmen. Zumal die Stints über ein Video-Telemetrie-System aufgezeichnet und danach mit dem Coach am Rechner analysiert werden.

Die Idee hinter den Maserati Driving Courses: Erst fahren, dann angucken, verlorene Zehntel aufspüren und dann gleich noch mal aktiv nach ihnen suchen. Einziger Wermutstropfen: Ob man sie wirklich gefunden hat, erfährt man danach nicht, da die Videoanalyse nur einmal pro Teilnehmer erfolgt.

Dafür hält sich der Leerlauf in Grenzen. Jede Gruppe teilt sich bei den Maserati Driving Courses zu sechst zwei Autos, sodass die Wartezeit in etwa einem Espresso entspricht. Wie immer macht nur Übung den Master: Nach ein paar Umläufen trifft man Brems-, Einlenk-, Scheitelpunkt und Limit, die Instruktorenkommentare werden rar, die Zeiten fallen. Und wie immer muss man aufhören, wenn es am schönsten ist.

Deshalb sollte man bei den Maserati Driving Courses am besten gleich die Zweitagesvariante des GT-Kurses buchen. Sie kostet mit 3.900 Euro (o. Übernachtung) fast doppelt so viel wie die Tagesveranstaltung (2.150 Euro), hinterlässt aber den bleibenderen Eindruck im persönlichen Fahrkönnen.

Die aktuelle Ausgabe
Sport Auto 03 / 2022

Erscheinungsdatum 04.02.2022

132 Seiten