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Markencheck alternative Antriebe
Welcher Hersteller bietet was?

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Hybrid- und Elektroautos liegen im Trend, Erd- und Autogas-Varianten locken mit günstigen Spritkosten. Doch welche Modelle gibt es tatsächlich heute schon zu kaufen? Wir haben das Angebot nach Marken gecheckt.

Lupe, Einfüllstutzen
Foto: Archiv

VW: Kleines, aber attraktives Erdgas-Angebot

Mit dem modularen Querbaukasten (MQB), der bei VW ab November mit der nächsten Golf-Generation eingeführt wird, soll das Angebot an alternativer Antriebstechnik kräftig steigen. Ob Voll- oder Plug-in-Hybrid, Gas- oder Elektroantrieb - im MQB ist alles vor-gesehen, und erste Varianten starten bereits 2013. Derzeit einziger Hybrid im Programm ist jedoch die Topvariante des Touareg mit Dreiliter-V6 und 380 PS (ab 75.500 Euro).

Unsere Highlights

Etwas umfangreicher fällt das werksseitige Angebot an Autogas-Versionen aus, die bei VW die Bezeichnung Bi-Fuel tragen. Es umfasst Polo (82 PS, ab 17.150 Euro), Golf (98 PS) als Limousine (ab 21.275 Euro) und Plus (ab 23.150 Euro) sowie Caddy (98 PS, ab 20.974 Euro). Alle greifen auf bewährte Saugmotoren zurück, die den bei VW sonst üblichen aufgeladenen Dieseln und Benzinern beim Drehmoment deutlich hinterherhinken.

Für die als Eco-Fuel bezeichneten Erdgas-Ausführungen von Passat (ab 30.250 Euro), Passat Variant (ab 31.275 Euro) und Touran (ab 28.300 Euro) gilt dies nicht, da sie von einem modernen 1,4-Liter-TSI mit 150 PS kräftig angeschoben werden. Der Caddy 2.0 Eco-Fuel (109 PS, ab 22.009 Euro) muss auf den Turbolader verzichten, wartet jedoch gegenüber dem 1,6-Liter im Caddy Bi-Fuel mit mehr Hubraum und Drehmoment auf.

Im Spätsommer erweitert der Eco Up, der die CO2-Bilanz des kleinsten Volkswagen kräftig aufpoliert, die Palette nach unten. Sein Dreizylinder leistet 68 PS und soll im Normzyklus nur 79 Gramm CO2 pro Kilometer ausstoßen – weniger emittiert kein anderes Auto mit reinem Verbrennungsantrieb.

Audi: Ausbau der Hybridpalette

2011 feierte die Hybrid-Kombination aus 211 PS starkem TFSI-Vierzylinder und 40-kW-Elektromotor ihre Premiere im Q5 (ab 53.700 Euro). Mittlerweile steht der Vollhybrid zudem in der A6-Limousine (ab 53.300 Euro) und im großen A8 (ab 77.700 Euro) zur Wahl. 2013 startet Audi sein klimaneutrales Erdgaskonzept ("Balanced Mobility") zusammen mit dem neuen A3 TCNG, ein gutes Jahr später folgt der A4. Ebenfalls 2014 spielt der A3 als Plug-in-Hybrid erneut den Vorreiter innerhalb der Marke, gefolgt von A4 und Q7. Schon Ende dieses Jahres legt Audi eine Kleinserie des batterieelektrisch angetriebenen Supersportlers R8 E-Tron auf.

Toyota: Der Hybridpionier weitet seine Palette aus

Während andere langsam ihre ersten Hybridmodelle zur Serienreife bringen, hat Toyota innerhalb von 15 Jahren bereits weltweit über 2,5 Millionen Prius mit der Kombination aus Benzin- und Elektromotor verkauft und diese Technologie stetig weiterentwickelt. Das mittlerweile in dritter Generation angebotene Modell steht seit kurzem gründlich modifiziert (136 PS Systemleistung, ab 26.500 Euro) bei den Händlern und wird in diesem Sommer um zwei weitere Varianten ergänzt. Der Van-artige Prius Plus ist der erste Siebensitzer mit Hybridantrieb, während beim Prius Plug-in die Batterie auch per Netzanschluss geladen werden kann. Dank erhöhter Akku-Kapazität (4,4 statt 1,3 kWh) steigt die Reichweite mit rein elektrischem Antrieb (bis zu 25 statt zwei Kilometer).

Außer im Prius baut Toyota diesen Antriebsstrang auch im konventionellen Auris (136 PS, ab 23.300 Euro) ein, der sich mit 4.018 Neuzulassungen im Jahr 2011 zum Hybrid-Bestseller in Deutschland entwickelt hat. Demnächst bietet Toyota seine Vollhybrid-Technik nochmals günstiger an, denn der neue Yaris Hybrid (100 PS) startet am 16. Juni bereits ab 16.950 Euro. Für den Einsatz in dem Kleinwagen fallen Elektromotor, Batterie und Benziner (1,5- statt 1,8-Liter) kompakter aus. CO2-Ausstoß: 79 g/km.

Opel: Elektrisch fahren ohne Sorgen bei der Reichweite

Ein vollwertiger, ausgewachsener Viersitzer, der die meisten Fahrten elektrisch angetrieben absolviert und nicht zwingend an der Steckdose geladen werden muss? Der Ampera (150 PS, ab 45.500 Euro) macht‘s möglich. Ein 86-PS-Benziner treibt nur in Ausnahmefällen die Vorderräder an. In der Regel steht er still oder produziert als Range Extender Strom für den 111 kW starken E-Motor, falls der für 40 bis 80 Kilometer ausreichende Batteriestrom zur Neige geht. Einen derartigen Elektroantrieb gibt es – abgesehen vom baugleichen Schwestermodell Chevrolet Volt – derzeit nur bei Opel zu kaufen. Auch bei den deutlich günstigeren Autogas-Angeboten hat die Marke die Nase vorn. Meriva (120 PS, ab 22.240 Euro) sowie Astra als Limousine (140 PS, ab 22.670 Euro) und Sports Tourer (ab 23.770 Euro) nutzen erstmals Turbobenziner als Basis für den LPG-Antrieb. Nur im Corsa LPG (83 PS, ab 14.865 Euro) steckt noch ein Sauger. Bei den Erdgasversionen von Zafira Family (150 PS, ab 26.550 Euro), Zafira Tourer (150 PS, ab 27.950 Euro) und Combo ist Aufladung Standard.

Honda: Neben Kleinwagen auch Sportcoupé

Auch Honda bietet schon seit Jahren Modelle mit Hybridtechnik an, konzentriert sich dabei jedoch auf den Mildhybrid, bei dem E-Motor und Batterie kleiner und günstiger ausfallen. Elektrisches Anfahren ist damit nicht möglich, doch von der Unterstützung des E-Motors profitieren Fahrleistungen und Verbrauch.

Die Zeiten, in denen Honda diese Technik nur in unattraktiven Stufenheck-Limousinen verpackt hat, sind längst vorbei. Der Einstieg beginnt heute mit dem sonst konventionell angetriebenen Jazz Hybrid (98 PS, ab 19.290 Euro), bei dem die Systemkomponenten Größe und Variabilität des Innenraums nicht schmälern. Ausschließlich mit Hybridantrieb sind der größere Insight (98 PS, ab 20.490 Euro), dessen mit dem Jazz übereinstimmender Antrieb Anfang des Jahres weiter optimiert wurde, und der sportliche CR-Z (124 PS, ab 21.990 Euro) zu haben. Bei diesem 2+2-sitzigen Coupé ist neben dem Zehn-kW-Elektromotor statt eines 1,3-Liters ein stärkerer 1,5-Liter-Benziner an Bord. Sportwagentypisch erfolgt die Kraftübertragung nicht wie sonst bei Hybriden per Automatik-, sondern per Handschaltgetriebe.

BMW: Warten auf BMW i

Im Frühjahr 2010 führte BMW in X6 und 7er (465 PS, ab 105.900 Euro) die ersten Hybridantriebe ein. Mittlerweile ergänzt der 5er als Limousine (340 PS, ab 62.900 Euro) das Angebot, im September folgt der 3er-Vollhybrid mit der gleichen Antriebskombination. Anvisiert ist ein CO2-Ausstoß von weniger als 149 g/km – absolut gesehen nicht wenig, aber für die gebotene Systemleistung ein guter Wert.

Alternative Antriebsformen lässt sich auch BMW teuer bezahlen. Das wird bei den Modellen der neuen Submarke i nicht anders sein, zumal BMW dort nicht nur bei der Antriebstechnik technologisches Neuland betritt. Statt einer selbsttragenden Karosserie kommen zwei getrennte Module zum Einsatz. Fahrwerk, Antrieb und Speicherbatterie sind kompakt in eine Aluminium-Konstruktion integriert. Die Fahrgastzelle besteht hingegen aus Gewichtsgründen aus Kohlefaser, das bei gleicher Stabilität wie Stahl nur halb so viel wiegt – das gab es bislang nur bei in Kleinserie gefertigten Autos. Zwei Modelle hat BMW angekündigt, die ab nächstem Jahr in Leipzig vom Band laufen sollen: Für den rund 3,80 Meter kurzen i3 ist ein im Heck platzierter, etwa 125 kW starker Elektromotor vorgesehen, ein Range Extender steht optional zur Verfügung. Mit dem als Plug-in-Hybrid ausgelegten i8 als Coupé oder Spider steht hingegen endlich wieder ein waschechter BMW-Sportwagen vor dem Start, bei dem sich die Fans nur an die Eckdaten gewöhnen müssen. Ein neuer 1,5-Liter-Dreizylinder-Turbo treibt die Hinterräder, der E-Motor aus dem i3 die Vorderräder an. Beschleunigung von null auf 100 km/h in deutlich weniger als fünf Sekunden.

Dacia: Günstiges LPG-Angebot

Die Modelle der rumänischen Tochtermarke von Renault fallen nicht nur durch extrem günstige Anschaffungspreise aus dem Rahmen. Auch die Autogas-Ausführungen ab Werk sind bei keinem anderen Hersteller für weniger Aufpreis zu haben. Nur 800 Euro extra ruft Dacia dafür auf. Der Sandero (75 PS, 9.690 Euro) ist dabei nicht nur das preisgünstigste LPG-Modell von Dacia, sondern auf dem gesamten deutschen Markt. Logan MCV (84 PS, 11.490 Euro) und Duster (105 PS, 13.590 Euro) können ebenfalls mit günstigem Autogas betankt werden. Allerdings ist die Autogas-Ausführung des beliebten SUV als einzige Motorvariante nicht mit Allradantrieb, sondern nur als reiner Fronttriebler lieferbar.

Citroen: Spezielle Kombination

Neben dem rein elektrisch angetriebenen Microcar C-Zero (49 kW, ab 29.393 Euro), das abgesehen von wenigen Änderungen dem i-MiEV von Mitsubishi gleicht, beschränkt sich das Angebot an alternativen Antrieben derzeit auf den DS5 Hybrid4 (200 PS Systemleistung, ab 37.540 Euro). Beim Topmodell der Baureihe treibt wie bei Peugeot ein Zweiliter-Diesel mit 163 PS die Vorderräder über ein automatisiertes Schaltgetriebe an, während ein 27-kW-Elektromotor bei Bedarf auf die Hinterräder wirkt. Damit bietet der Citroen einen Allradantrieb ohne direkte mechanische Verbindung zwischen den Achsen. Unterschiedliche Modi erlauben unter anderem auch rein elektrisches Fahren über kurze Distanz. Das hat seinen Preis: Als HDi 165 oder THP 200 kostet der DS5 6.500 Euro weniger.

Mercedes: Neues bei der E-Klasse

Auch bei Mercedes arbeiten die Entwickler intensiv an den unterschiedlichsten alternativen Antriebsformen, wie die zahlreichen seriennahen Prototypen auf Messen oder die öffentliche Dauererprobung von Brennstoffzellen-Autos rund um den Globus zeigen. Beim Blick in die Preislisten finden sich jedoch bislang nur bei E- und S-Klasse für jedermann käufliche Varianten. Beim S 400 Hybrid (299 PS, ab 87.287 Euro) dient der 15-kW-Elektromotor lediglich als Unterstützung für den Sechszylinder-Benziner.

Im brandneuen E 300 Bluetec Hybrid (ab 51.795 Euro) kombiniert Mercedes hingegen den 204 PS starken Vierzylinder-Diesel mit einem 20 kW leistenden E-Motor und erreicht so einen Normverbrauch von nur 4,2 L/100 km. Erdgas-Kunden steht, ebenfalls nur als Limousine, der E 200 NGT (163 PS, ab 46.916 Euro) zur Verfügung. Eine CNG-Version ist auch für die aktuelle B-Klasse vorgesehen, ebenso eine Elektro-Ausführung mit Range Extender (ab 2014). Der Startschuss für eine Kleinserie des elektrisch angetriebenen SLS-Sportwagens könnte hingegen schon 2013 fallen.

Renault: Vorreiter beim Elektroauto

Kein anderer Konzern treibt den rein elektrischen Antrieb so vehement voran wie Renault und sein Allianzpartner Nissan. Beide produzieren bereits Elektro-Pkw in Großserie: Nissan den kompakten Leaf, Renault die ausgewachsene und gut ausgestattete Mittelklasse-Limousine Fluence Z.E. (70 kW, ab 25.690 Euro).

Gegenüber dem per Verbrennungsmotor angetriebenen Fluence ist die Elektro-Ausführung 13 Zentimeter länger, bietet aber nur 317 statt 530 Liter Gepäckraum – Tribut an die Akkus, deren Kapazität (22 kWh) unter Normbedingungen für 185 Kilometer reicht. Außerdem sind im Kaufpreis die Batterien nicht enthalten, sie kosten je nach Mietdauer und Jahresfahrleistung monatlich zwischen 82 und 168 Euro extra.

Ende des Jahres folgt der Kleinwagen Zoe (65 kW, ab 20.600 Euro), der ausschließlich für den batterieelektrischen Antrieb entwickelt wurde. Die Tarife für die Akkumiete beginnen bei 79 Euro im Monat. Um die Reichweite auf maximal 210 Kilometer zu steigern, haben die Ingenieure viel Aufwand für eine optimale Energierückgewinnung betrieben.

Darüber hinaus umfasst die Z.E.-Flotte von Renault neben einer Nutzfahrzeugausführung des Kangoo den luftigen Twizy (ab 7.690 Euro) – ein maximal 80 km/h schnelles, überdachtes Quad ohne Gepäckraum, bei dem maximal zwei Passagiere hintereinander Platz finden. Der Twizy, nur 2,34 Meter kurz und 1,23 Meter schmal, ist natürlich kein vollwertiges Auto, aber für Pendler durchaus eine überlegenswerte Alternative.

Peugeot: Hybrid mit Diesel- statt Benzinmotor

Bislang stellt der Einsatz von Dieseltriebwerken in Hybridmodellen die Ausnahme dar. Der PSA-Konzern führte diese Kombination, die im Peugeot 3008 Hybrid4 (200 PS Systemleistung, ab 34.150 Euro) Premiere feierte, als Erster im Serienauto ein. Dank dem Dieselmotor erweist sich der Hybrid nicht nur innerhalb seiner Domäne – dem Stadtverkehr – als sparsamer Antrieb. Und wer sich bislang daran gestört hat, dass der Crossover nicht mit Allradantrieb zu bekommen war, kann ebenfalls zufrieden sein, denn zwischen den beiden Motoren herrscht strikte Aufgabenteilung. Der eine wirkt auf die Vorder-, der andere auf die Hinterachse (siehe Citroen). Natürlich arbeiten sie auch zusammen, aber rein elektrisch sind bis zu 70 km/h oder gut drei Kilometer Reichweite drin. Im Normzyklus erreicht die Kombination einen CO2-Ausstoß von 99 g/km. Die gleiche Technik steckt bei Peugeot auch im neuen, SUV-artig eingekleideten 508 RXH (200 PS, ab 41.900 Euro), der auf dem Kombi SW basiert.

Wie die Schwestermarke Citroen macht Peugeot seine ersten rein elektrischen Gehversuche mit einem kaum veränderten Mitsubishi i-MiEV. Bei Peugeot heißt der 3,48 Meter kurze Viertürer Ion (49 kW, ab 29.393 Euro).

Ford: Elektro-Einstieg steht bevor

Momentan besteht das Ford-Angebot an alternativen Antrieben aus mehreren Autogas-Varianten für die Limousinen. Im Fiesta LPG (92 PS, ab 16.290 Euro) steckt ein 1,4-Liter, in Focus Limousine (117 PS, 22.950 Euro) und Turnier (117 PS, 23.750 Euro) ein 1,6-Liter-Vierzylinder. Stärkstes Autogas-Modell ist der Mondeo mit 2,0 Liter Hubraum, den es als Limousine (141 PS, ab 28.850 Euro) und Turnier (141 PS, ab 29.850 Euro) gibt. In allen Fällen handelt es sich nicht um moderne Ecoboost-Benziner, sondern um bewährte Saugmotoren.

Für Ende des Jahres ist als erste rein elektrisch angetriebene Ford-Limousine in Europa der Focus Electric angekündigt. In den USA bereits gestartet, wird sich die Ausführung für den deutschen Markt optisch nicht von den konventionell angetriebenen Modellen unterscheiden. Der Lithium-Ionen-Akku besitzt eine Kapazität von 23 kWh, der Elektromotor leistet 92 kW. 2013 folgen ein C-Max als Vollhybrid und Plug-in-Ausführung.

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Erscheinungsdatum 26.05.2021

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