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Kauftipps für schmales Budget
Best of Kiesplatz bis 5.000 Euro

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Der lange Winter weckt Frühlingsgefühle. Mit welchem Youngtimer starte ich in die Saison? Hier ein paar spannende Vorschläge aus der Kollektion „Best of Kiesplatz“ auch in Ihrer Nähe. Wer es nicht aushält, zieht gleich los.

Youngtimer, Heftvorschau, 0413
Foto: MKL

Die Kaufkraft des Euro ist stärker denn je. Zumindest in der Gebrauchtwagen-Grauzone zwischen gerade noch exportfähigem Altwagen und künftigem Liebhaber-Youngtimer gibt es für ein Budget zwischen 2.000 bis 5.000 Euro richtig viel. Da lässt es sich bei autoscout24.de oder mobile.de unter den Typbezeichnungen gängiger deutscher Mittel- und Oberklassewagen abendelang rauf- und runterscrollen, eine im Winter kurzweilige Beschäftigung zwischen Dreikönig und dem Abschmelzen des Vorjahresurlaubs.

Unsere Highlights

Je nach Budget – Baby-Benz, SLC oder SL

Einzige Ausnahme auf diesen Seiten ist der Mercedes 107. Der startet als halbwegs brauchbarer SLC, etwa als Fehlfarben-350er in Coloradobeige mit Stoff Karo, Schaltgetriebe und ohne Colorglas, etwa bei 5.000 Euro. Der beliebtere offene SL beginnt stark kompromissbeladen bei etwa 10.000 Euro – etwa als 450er in US-Version nach 1975, als die Stoßstangen zu prächtigen Chromgeweihen wuchsen.

Wir haben die beiden Modelle trotzdem als Appetizer fürs Frühjahr mit in diese Auswahl hineingenommen, weil sie in der Youngtimerszene schon vom großen Bestand und von der heftigen Clubmitgliedschaft her die zweitgrößte Rolle nach dem W 123 spielen. Und weil der Offene ganz besonders und der geschlossene Siebziger-Jahre-SL mehr denn je des reiferen Knaben Wunsch ist.

Wer wirklich nur maximal 2.000 Euro für eine nette kleine Eintrittskarte in die Youngtimer-Erlebniswelt übrig hat, der kann auf jede Menge brauchbares Mercedes-Material ohne SL-Adel zurückgreifen. Angefangen beim Baby-Benz, den man aber vorzugsweise als seltenes Urmodell bis 1985 in zeitgeistiger Farbkombination, etwa Silberdistel mit Polster Dunkelolive oder Petrol mit Creme, oder aber als seltenen Mercedes-Benz 190 E 2.6 mit schöner Beinahe-Vollausstattung suchen sollte.

Für unter 2.000 Euro gibt's eine große Auswahl an W201 und W124

Die Typen nach 1989 sind sogar noch voll alltagstauglich. Aus Rentnerhand, unter 100.000 km, als 190 E 1.8 im beinahe unvermeidlichen Rauchsilber mit Stoff Champignon. Bei den 126er-S-Klassen wird die Luft auf den Kiesplätzen mit 2.000-Euro-Limit schon dünn, nur verbrauchte Achtylinder der ersten Serie sind hier zu erwarten. Oder 280er mit Webfehlern wie etwa Vergasermotor, Farbe Classicweiß, Buchhalter und ohne G-Kat.

Die Welt der immer noch ungezählten W 124 steht bis 2.000 Euro dagegen offen, sofern es sich um eine minder nachgefragte Limousine handelt. Als Liebhaber- Zweitwagen empfehlen sich die Sechszylinder, am besten mit Automatik und schöner Wunschausstattung. Das Angebot an 124er-Limousinen ist so groß, dass der Interessent sein Wunschmodell wählen kann wie beim Neuwagenkauf.

Turbinen-Sechser von BMW für kleines Geld

Auch die 5er- und 7er-BMW aus der Design-Ära von Claus Luthe sind noch zahlreich. Die Preise liegen zumindest beim 7er deutlich unter Mercedes-Niveau, die Autos sind aber keinesfalls schlechter. Sie bestechen mit souveräner Motorisierung und hohen Fahrspaß, vor allem mit den großen bewährten Sechszylindermotoren als 535 i und 530 i oder als 730 i und 735 i. Die späteren Achtzylindermotoren sind zwar eher sparsamer, aber wegen ihrer komplizierten Ventilsteuerung wartungsintensiver und reparaturanfälliger. Die kleinen Zahnriemen-Sechszylinder im 520 i und 525 i machen ihre Sache erstaunlich gut. Ersthand-Rentnerautos heißen nicht selten 525 i, sind bronzitbeigemetallic und mit Automatik ausgestattet. Selbst solche 20 Jahre alten Autos fahren sich erstaunlich modern.

Wer mit seinem Youngtimer gern einen exotischeren Akzent zum treu-deutschen Alltagsauto setzen will, könnte auf den brillanten Sechszylinder und die schöne Linie des Jaguar-Daimler XJ 40 reflektieren. Autos bis 2.000 Euro gibt es häufig, sie erfordern jedoch ein kleines Unterhaltsdepot in der Hinterhand. Der 222 PS starke Vierliter-DOHC mit G-Kat ist die harmonischste Motorisierung, die zweite Serie mit analogen Zusatzinstrumenten zeigt bereits die bei Jaguar wichtige Reife in Karosseriebau und Elektrik.

Exoten mit Preisabschlag: Alfa und Volvo

Eine andere reizvolle Auto-Welt signalisiert auch der von Pininfarina unnachahmlich elegant gestylte Alfa Romeo 164. Rost ist dank großzügiger Verzinkung ein weit geringeres Problem als bei Mercedes. Doch gibt sich gerade das konstruktiv und akustisch betörende Vier-Ventil-V6-Triebwerk mit 210 PS wartungsintensiv. Der bewährte DOHC-Vierzylinder 2.0 Twin Spark schont das schmale Budget.

Eher auf Nummer sicher setzt man bei Volvo – ein 740 ist der geräumige und robuste Kombiwagen schlechthin. Ein charismatischeres Langzeitauto für weniger Geld ist schlicht nicht vorstellbar. Außer man greift zum Volvo 760 GLE.

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Erscheinungsdatum 04.07.2024

164 Seiten