Faszination Porsche, Faszination Schaltgetriebe
In vielen Ländern - unter anderem in den USA - kann der Führerschein auf Wunsch ausschließlich mit einem Fahrzeug gemacht werden, das die Gänge automatisch sortiert.
Logisch gefolgert hat ein gewisser Anteil absolut keine Ahnung, wozu bei handgeschalteten Fahrzeugen das linke Pedal da ist. So erging es auch einer charmanten Amerikanerin in folgendem Video. Sie hielt zunächst das mittlere Pedal für die Kupplung.
Die junge Dame namens Whitney ist offensichtlich mehr als fasziniert vom mechanischen Zusammenspiel von linkem Pedal und diesem eigenartigen Knüppel in der Mitte. Ob sie weiß, in was für einem Geschoss sie überhaupt sitzt? Für die Fahrstunde durfte die Lady einen Porsche 911 (997) GT3 RS 4.0 nutzen. Diesen - bei uns auch wegen seiner Sechsgang-Handschaltung legendären Sportwagen - hat YouTube-Star "Salomondrin" seiner Schülerin zur Verfügung gestellt.
Unfair, wenn wir uns zurück an unser Fahrschulauto erinnern, oder? Meist war es dann doch nur ein VW Golf TDI, dessen einzige Gemeinsamkeit mit dem Porsche das manuelle Getriebe sein dürfte. Und vielleicht das feste Dach.
Bleibt uns das Selbstschalten erhalten?
Und was hat uns als Fahrschüler die Handschaltung Nerven gekostet: das Sortieren der Gänge, das Reinwuchten des Schaltstocks in die hoffentlich richtige Gasse, das anfangs ruppige Zurückschalten mit Nacken-Ausrenk-Potenzial. Aber dann: das Glück, wenn der Schaltvorgang vom ersten in den zweiten Gang flüssig und seidig von Hand und Füßen geht.
Leider geht der Trend zum Automatik-Getriebe - nicht nur bei Porsche: den neuen GT3 RS gibt es nur mit Doppelkupplungs-Getriebe. Warum? Oft ist die Automatik schneller, komfortabler, sparsamer als die gute alte H-Schaltung. Aber bringt sie uns auch mehr Spaß?
Frank van Meel, der Chef der BMW M GmbH, prophezeit dem Schaltgetriebe eine düstere Zukunft: "Technisch gesehen hat ein manuelles Getriebe keine Vorteile." Technisch vielleicht nicht, emotional dafür umso mehr.