Ford Fiesta World Tour 2010: In 60 Tagen um die Welt (Teil 1)

Ford Fiesta World Tour 2010
In 60 Tagen um die Welt (Teil 1)

Veröffentlicht am 09.10.2010

60 Tage werden wir unterwegs sein. Die USA und Kanada hatten wir bereits durchquert, bevor wir den Kontinent gewechselt und in Irland europäischen Boden unter die Räder genommen haben. Quer durch den alten Kontinent verläuft die Route Richtung Mittlerer Osten, durch Asien und als letzte Station rüber nach Australien, das auch im 21. Jahrhundert für Reisende noch eine echte Herausforderung darstellt, speziell, wenn sie in einem Kleinwagen wie dem neuen Ford Fiesta unterwegs sind.
 

Die Weltreise mit dem klangvollen Namen "Fiesta World Tour 2010" war meine Idee. Ich bin schon mit einem Rolls-Royce durch die Atacama-Wüste gefahren, mit einem Smart Fortwo durch die Arktis und war auch sonst schon überall auf der Welt in verschiedensten Autos unterwegs. Ein Turn rund um den Globus ist aber auch für mich automobiles Neuland. Meine Reisepartner ist ein Ford Fiesta, Fords erstes echtes Weltauto seit dem Model T und damit prädestiniert für den Rund-um-die-Welt-Trip.

15.000 Meilen durch 21 Länder

Der ursprüngliche Plan sah vor von London nach New York zu reisen, allerdings ist der Ford Fiesta gerade in den USA und Asien neu auf dem Markt, daher verlegte ich den Startpunkt an die US-Westküste nach Los Angeles. Zwar klingt der Trip L.A. nach Sydney mehr nach einem Auszug aus dem Quantas-Flugplan, dennoch versprach die 15.000 Meilen-Strecke durch 21 Länder eine extravagante Tour zu werden.

Es ist knapp zwei Wochen her, dass wir in L.A. unsere Reise aufnahmen. Die erste Etappe führte uns unter anderem auf eine Schießanlage in Arizona, wo ein Maschinen-Gewehr-Künstler mit einigen gezielten Salven ein staubiges Kunstwerk auf die Heckscheibe des kleinen Ford zeichnete. Der letzte Stopp in Nordamerika führte uns in die Bronx, das Revier von Funkmaster Flex. Der New Yorker Top-DJ unterhält seit 20 Jahren ein Millionenpublikum mit seiner Sendung auf Hot 97. Auch hat er sich in der Rap- und R&B-Szene einen Namen gemacht, wenn es um Autos geht.

In seiner MTV-Show hatte Flex einen ordentlich aufgepimpten Ford Fiesta verlost. Der Funkmaster rief und über 250.000 Teilnehmer hatten sich gemeldet. Gewonnen hat letztlich eine Frau aus New York, quasi aus der Nachbarschaft. "Ich bin mir nicht sicher, ob ich den Wagen tatsächlich weggeben soll", sagte Funkmaster Flex schmunzelnd bei der Übergabe des knallgelben Fiestas mit weißen Rallye-Streifen, Ledersitzen und fetter Soundanlage an die Gewinnerin.

45 Grad in New York, 15 Grad in Irland

Den Atlantik erreichen wir an der Küste von New Jersey. Westlich von New York haben wir den besten Blick auf die Freiheitsstatute und die Skyline von Manhatten. Wie viele Reisende vor uns, verabschieden auch wir uns von Ellis Island und der Freiheitsstatue und ziehen ostwärts.
New York verlassen wir bei 45 Grad im Schatten, Irland empfängt uns mit 15 Grad, ebenfalls im Schatten, denn Sonne war an diesem Morgen keine zu sehen. Der Atlantik gibt sich rau, als wir in Galway Bay Land erreichen. Bevor wir landeinwärts auf die Schnellstraße nach Dublin treffen, stoppen wir noch in Lisdoonvarna zum jährlichen Ehestifter-Festival, dem größten Single-Treffen der Welt, um Country Clares ureigenen Amor Willie Daly kennenzulernen. Rund 2.000 Partnerschaften soll Daly in seinem Leben bereits eingefädelt haben.

Das Ehestifter-Festival geht auf eine Zeit zurück, als die Bauern größte Schwierigkeiten hatten eine Partnerin kennenzulernen, da sie die Arbeit permanent an den Hof gebunden hatte. Die Zeiten haben sich geändert, das Festival ist geblieben. Für dieses Jahr erwartet Daly ein Frauenrugby-Team und eine Gruppe Japanerinnen.

Walisisch ohne J

Wir verlassen die einsamen Herzen von Lisdoonvarna, nehmen die N18 nach Galway und die Autobahn nach Dublin. Der Abschnitt von Irland bis an den arabischen Golf gleicht einem Pfützen-Springen. Die erste Fähre bringt uns über die raue See nach Wales, einem Teil von Großbritannien, aber mit einer eigenen Sprache. Schon beinahe tot, erlebt Walisisch eine große Renaissance. Um den Geheimissen der zungenbrecherischen Verständigung auf die Schliche zu kommen, treffen wir Gwyndaf Evans. Evans ist EX-Rallye-Werks-Pilot, Ex-Schulbus-Fahrer und jetzt Ford-Händler in Dolgellau.

Wir empfangen ihn mit einer walisischen Scrabble-Ausgabe, wohlwissend, dass er als Muttersprachler in der ersten Partie klar im Vorteil sein wird. Mit einem Aufschrei des Entsetzens fährt die Rallye-Legende auf: "Da ist ein J unter den Spielsteinen. Wir haben kein J im Walisischen!” Ein echtes Problem, wie auch der dazugeholte Spieleverkäufer bestätigt, denn in intellektuellen Kreisen ist man sich nicht einig, ob das J dazugehört oder eben nicht. Mit einem herzlichen Empfang treffen wir in Bridgend in Südwales auf die Männer, die die Motoren für die Fiestas dieser Welt zusammenschrauben. Weiter geht es quer durch England, bevor wir am Fuße des Big Ben einen echten britischen Minister treffen. An den weißen Klippen von Dover erwartet uns strahlend blauer Himmel und ein weiterer Sprung über eine Wasserstraße - diesmal nach Frankreich.

Highlight deutsche Autobahn

Frankreich, Belgien ... die Länder rauschen vorbei wie um Flug. Die Querung von Deutschland dauert etwas länger. Aus gutem Grund. Am kommenden Tag ist der Besuch der Nürburgringnordschleife geplant - ein Highlight für jeden Autofreak. Unruhig wie ein Kind vor Weihnachten verbringen wir die Nacht. Komplettiert wird die automobile Dreifaltigkeit durch die Aussicht auf deutsche Autobahnen ohne Tempolimit, und zum Ende des Tages, die Fahrt über das legendäre Stilfser Joch in Italien.
 
Für Ring-Novizen ist der Ford Fiesta perfekt. Er glänzt mit einem exakten und berechenbaren Handling, kräftigen Bremsen und genügend Leistung. Viele nehmen den Ring mit sehr schnellen Autos unter die Räder, werden zu schnell zu enthusiastisch und müssen am Ende böse Überraschungen verarbeiten. Die Nordschleife ist eben keine Strecke, die man an einem Tag lernen kann, auch wenn man schon tausende von Runden auf diversen Computersimulationen abgespult hat.

Deutsche Autobahnen sind für uns ein Synonym für Geschwindigkeit. Nördlich von München wagen wir dann den Vollgastest. Leichtes Gefälle, fünfter Gang, das Gaspedal küsst das Bodenblech. Die Drehzahl steigt. Die Windgeräusche sind erstaunlich gering. 160, 180, 190, 200 km/h stehen auf der Uhr. Bei 210 wird der Verkehr zu dicht. Wahnsinn. In jedem anderen Land wären wir jetzt reif für eine deftige Geldstrafe, nicht so in Deutschland.

Faszination Alpenpässe

Wir passieren Österreich und die Schweiz - macht sechs Länder in 24 Stunden. Was folgt sind Italien und jede Menge Pässe in den Alpen. Brenner, Simplon, St. Bernhard und viele andere. Aber keiner kann sich mit dem Stilfser Joch vergleichen. Wer Auto fahren liebt, wird diesen Pass vergöttern.
 
Die Fortsetzung unserer Welt-Tournee wird uns in die Türkei führen, wo wir auf einen bauchtanzenden Taxi-Fahrer treffen wollen. Die legendäre Autosammlung von König Hussein erwartet uns dann im Mittleren Osten, genauso wie das Tote Meer. Mit großen Schritten und großer Hitze schreitet unsere Expedition dann voran, wenn wir die Wüsten in Abu Dhabi und Dubai durchqueren. Dort erwartet uns der Sprung nach Asien.

Großes Finale in Sydney

Auch der asiatische Teil unserer Weltreise lockt mit allerlei Überraschungen. Auf dem Weg durch Thailand, Malaysia und China freuen wir uns auf tanzende Elefanten, fischende Kormorane und bemalte Berge. Zum großen Finale der "Fiesta World Tour 2010" entern wir den Kontinent Australien. Von Darwin kommend geht es über Broken Hill und Adilaide nach Sydney, wo die 15.000 Meilen-Tour mit einer Punktlandung am 17. Oktober zur Eröffnung der Sydney Motor Show ein pompöses Ende finden soll.