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Berühmte Filmautos - Alfa Romeo Spider
Der motorisierte Star aus "Die Reifeprüfung"

Andere Töchter haben auch hübsche Mütter, denkt sich Dustin Hoffman - und lässt sich in der "Reifeprüfung" von Anne Bancroft verführen. Nach getaner Arbeit flitzt er in seinem roten Alfa Spider an dicken Ami-Schlitten vorbei. Der Film machte Hoffman zum Star und den Spider weltbekannt.

Alfa Romeo Spider aus „Die Reifeprüfung“
Foto: press-inform

Fertig mit der Schule - und jetzt? Benjamin Braddock (Dustin Hoffman) ist noch unschlüssig, was er mit seinem Leben anfangen soll. Dann lernt er bei einer Party Mrs. Robinson (Anne Bancroft) kennen, und die hat ein paar gute Ideen für seine Freizeitgestaltung. Die oberflächliche Bettbeziehung geht eine Weile gut, bis sich Benjamin in Mrs. Robinsons Tochter Elaine verliebt. Am Schluss des Films reißt er Elaine von einer Hochzeit fort, die Mrs. Robinson eingefädelt hat. Ob Benjamin mit Elaine mehr Glück hat als mit ihrer selbstbewussten Mutter, bleibt offen. Am Ende des Films jedenfalls starrt er mit dem gleichen versonnenen Blick ins Leere, den er schon den ganzen Film über an den Tag legte und mit dem Hoffman ohne Worte die Ziellosigkeit des angehenden Studenten perfekt darstellt.

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Im Film begeistert der Alfa Romeo Spider mit Sportlichkeit

Eine sexuelle Beziehung zu einer reiferen Frau - solche Filminhalte boten im Jahr 1967 natürlich reichlich Gesprächsstoff. Wer mitreden wollte, musste den Streifen gesehen haben. Und so bewunderten zahllose Kinogänger auch den roten Alfa Romeo Spider, mit dem Dustin Hoffman rund um San Francisco unterwegs ist. Wenn er sich mit dem schicken Italo-Flitzer an den schwerfälligen Ami-Schlitten vorbeischlängelt oder der kernige Motorsound im Tunnel wiederhallt, begleitet vom Simon and Garfunkel-Ohrwurm "Mrs. Robinson", dann ist das auf Zelluloid gebanntes Alfa-Feeling für die Ewigkeit.

Der Alfa Romeo Spider heißt auch "Duetto"

1966 wurde der Alfa Romeo Spider auf dem Genfer Automobilsalon präsentiert. Schon zehn Jahre zuvor hatte Designer Pininfarina in einer Studie erste Designelemente wie die seitliche Sicke des Spider entworfen, und der "Spider Speciale 2 Posti Aerodinamico" von 1961 entsprach bis auf wenige Details dem späteren Serienmodell. Der endgültige Name "Duetto" wurde im Rahmen eines Preissausschreibens festgelegt, bei dem die Teilnehmer einen Namensvorschlag machen sollten. Als Hauptgewinn winkte gleich eines der neuen Autos. In einigen Ländern, darunter auch Deutschland, wurde der Wagen allerdings nie unter diesem Namen vermarktet.

Wie es sich für sportliche Autos gehört, hatte der Spider Hinterradantrieb

Das Basismodell des von 1966 bis 69 gebauten Alfa Romeo gab sich ganz bescheiden - als 1.300er Junior mit 1,3 Litern Hubraum und 88 PS. Das Fahrzeug wog vollgetankt nur 990 Kilogramm und spurtete in immerhin 13,9 Sekunden von null auf 100 Sachen, bei einer Höchstgeschwindigkeit von 170 Km/h. Der 1.600 Duetto setzte noch eins drauf, holte aus 1,6 Litern Hubraum 109 PS und schaffte den Sprint von 0 auf 100 in etwas mehr als zehn Sekunden. Das Sahnehäubchen war natürlich der 1.750 Veloce mit fast 1,8 Litern Hubraum und 113 PS. Er hatte mit 169 Newtonmetern ein deutlich höheres Drehmoment als der Duetto, wog aber über eine Tonne und war bei der Beschleunigung nur marginal schneller. 190 Km/h Höchstgeschwindigkeit waren allerdings eine echte Ansage. Wie es sich für sportliche Autos gehört, hatte der Spider Hinterradantrieb.

Mit seinem Filmauftritt bekam der Alfa Romeo Spider einen Image-Schub

Der Filmauftritt in der "Reifeprüfung" gab dem Alfa Romeo Spider einen Image-Schub, den wahrscheinlich keine noch so ausgefeilte Werbekampagne vollbracht hätte. Bis heute hat der Spider in den USA den Beinamen "Graduate Spider" (in Anlehnung an den Original-Filmtitel "The Graduate"). Der Duetto war serienmäßig mit Fünfganggetriebe, Scheibenbremsen an allen vier Rädern und Weber-Doppelvergaser ausgestattet. Die Sitze waren mit dem Kunstleder Skai bezogen, von dem Alfa Romeo in einer Werbeanzeige versprach, dass es "besser als echtes Leder" sei. Beim Motor verwiesen die Italiener stolz darauf, dass im Alfa Romeo Spider das gleiche Doppelnockenwellen-Aggregat steckte wie im Alfa GTA. Der holte sich 1966 den Sieg bei der amerikanischen Trans Am-Rennserie für Fahrzeuge unter zwei Litern Hubraum.

Der US-Spider war länger und schwerer als die Europa-Version

Charakteristisch für den Duetto ist das rundliche Heck, das allerdings nicht lange überdauerte. Der Fastback-Spider, der ab 1969 gebaut und eine Zeitlang parallel zum Duetto erhältlich war, bekam ein eckiges Heck mit großen Rückleuchten. Manche Fans finden das zierliche Bootsheck des Duetto hübscher, doch der Fastback hatte einen größeren Kofferraum anzubieten. Er war etwas länger als der Duetto; Breite, Höhe und Radstand waren jedoch identisch. Die US-Version allerdings musste mit diversen Modifikationen an die Abgas- und Sicherheitsbestimmungen angepasst werden. Neue Stoßstangen und Außenspiegel, Seitenmarkierungsleuchten oder Meilentacho gehörten zu den Modifikationen. Der US-Spider war ein Stück länger und 60 Kilogramm schwerer als die Europa-Version.

Seit 1994 hat der Alfa Romeo Spider nichts mehr mit seinem Vorgänger gemein

Das Top-Modell hieß nun 2000 Veloce und brachte dank des Zweiliter-Motors 131 PS auf die Straße. Für den nordamerikanischen Markt wurde die Leistung auf 116 PS gedrosselt. Der Fastback-Spider überlebte bis 1982, dann folgte der "Aerodinamica". Der Heckspoiler und die wulstige Stoßstange brachten ihm den wenig schmeichelhaften Beinamen "Gummilippe" ein. Die vierte Generation des Kultflitzers schließlich wurde mit einem völlig neuen Heck bedacht, dessen breite Rückleuchten den Wagen näher an das Design anderer Alfa-Modelle brachten. Der 1994 vorgestellte Spider hatte mit seinen Vorgängern dann gar nichts mehr gemein. Dafür sorgte nicht nur das völlig andere Design, sondern auch der Frontantrieb. 2006 schließlich drehte sich die aktuelle Spider-Generation auf dem Präsentierteller des Genfer Salons. Der Wagen ist stärker, komfortabler und luxuriöser als alle seine Vorgänger - aber auch schwerer und behäbiger.

Der erste Alfa Romeo Spider genießt Kultstatus

Für manche Alfisti bleibt natürlich der allererste Alfa Romeo Spider der mit dem höchsten Kultfaktor. Der Schweizer Duetto-Club hat kuriose Details rund um den Flitzer zusammengetragen, zum Beispiel dieses: Das afrikanische Land Liberia verewigte den roten Flitzer auf einer Briefmarke. Beim Namen behielten sich die Postler allerdings eine gewisse künstlerische Freiheit vor: Der Spider wurde auf der Marke als "Alpha Romeo" bezeichnet.

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