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Fiat 500 in den USA (Teil 5)
Berühmte Bullen, schöne Harleys

auto motor und sport kreuzt mit einem beflaggten Fiat 500 durch Amerika. Im Teil 5 der Geschichte fahren wir nach Chicago und Milwaukee.

Fiat 500, USA , Reportage,  Teil 5
Foto: Dani Heyne

Chicago begrüßt den Fiat 500 nicht gerade freundlich. Nieselregen, schon seit Stunden. Mit der einbrechenden Dunkelheit versprühen die Einfallstraßen einen englischen Charme, etwas übermütig klatschen dazu die Wellen des Lake Michigan gegen die Uferpromenade. Die gegenüberliegenden, ansprechend gestalteten Wolkenkratzer von Downtown verkriechen sich pikiert in einer dichten Nebelbank. Warum wir trotzdem bleiben? Zum einen spielt morgen die Königsklasse des Basketballs - die Chicago Bulls empfangen die New York Knicks - , zum anderen wollen wir dem Gerücht nachspüren, dass Chicago tatsächlich New York den Rang abläuft. Amy und Holly rümpfen bei diesem Satz die Nase: "Manche Ecken sind hier schon sehr inspirierend, es gibt viel Kunst, viel Kultur, eine bunte Mischung verschiedener Szenen, aber in New York ist das Angebot doch noch größer." Die beiden jungen Damen quartieren uns in ihrem Gästezimmer ein; als sie den Fiat das erste Mal sehen, kichern sie: "Coole Kiste, seit ihr damit den ganzen Weg hierher gekommen? Auch durch Texas?" Als sie am nächsten Morgen ein paar Geschichten gehört haben, erklären sie uns den Weg zum Stadion der Chicago Bulls.

Unsere Highlights

Schwache Bullen

Ein Zusammentreffen der Bulls und der Knicks ist mindestens so spannend wie eine Begegnung zwischen Borussia Dortmund und  Bayer Leverkusen - um so mehr freuen wir uns, kurz vor knapp Karten für 25 Dollar zu bekommen. Zwei Stehplätze, was soll's. Kurz nach der imposant intonierten Nationalhymne, bei dem die Amerikaner das Wort Freiheit frenetisch mitsingen, finden wir noch zwei Sitzplätze und sind irritiert. Obwohl das Spiel wichtig ist und die eigene Mannschaft hinten liegt, bestaunen viele Zuschauer lieber die Displays ihrer Telefone. Erst im letzten Viertel springen sie ab und an von ihren Sitzen, klatschen, buhen, jubeln. Vielleicht zu spät, denn die Bulls verlieren. Auf dem Parkplatz kann der Fiat dann die Stimmung heben - zumindest für kurze Zeit.

Guter Café, gute Szene, gute Laune

Der nächste Tag beginnt eigentlich erst nach einem Café in einer gleichnamigen Bar, gewissenhaft werden hier die gemahlenen Bohnen gewogen, bevor sie der Espressomaschine vorgestellt werden, kurzes Zischen, perfekt geschäumte Milch dazu, fertig. Anders schmeckt das auch in Italien nicht. Der Baristo freut sich über das Lob und zeigt auf den Fiat, das Auto hat er in der Reklame gesehen, "nice" fügt er hinzu.

Nice sind auch die vielen kleinen Geschäfte und Galerien im Stadtteil Lake View. Das glänzende Downtown im Rücken, haben die Häuser und Menschen hier eine angenehme Patina, die nicht aus dem Katalog stammt. Schöner kann der Abschied nicht sein, der Fiat eilt weiter, ein kurzer Abstecher zu Harley Davidson nach Milwaukee muss ein.

Heiße Zweizylinder auf zwei Etagen

Der graue, moderne Bau ist schon von der Brücke aus zu sehen, einmal links abbiegen, Parkplatz suchen, reingehen. Das Harley Davidson-Museum ist ein Schatz - das wird schon auf den ersten Metern klar. Zwei Etagen voller Geschichte und guten Geschichten drumherum. Oben sind die frühen Modelle hintereinander aufgereiht, der Besucher kann im Vorbeigehen die kleinen und großen Änderungen erkennen. In den Räumen dahinter ist das Drumherum der jeweiligen Epoche gezeigt, mal mit Postern, die das Autofahren verdammen, mal mit einer Wand voller verschiedener Tanks. Im Untergeschoß gibt es dann vor allem aktuelle Modelle zu bestaunen, zum Beispiel werden die einzelnen Schritte einer Motorradentwicklung ausgestellt - von der ersten Skizze über einfache Modelle bis hin zum fertigen Motorrad.

Und der Fiat? Er will noch ein Abschiedsfoto und muss weiter, Motor City lockt. Detroit, wir kommen.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 15 / 2024

Erscheinungsdatum 03.07.2024

148 Seiten