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Exklusive Sitzprobe im Hot Wheels Darth Vader Auto
Die dunkle Macht fährt V8

Eigentlich ist die Spielwarenmesse in Nürnberg nicht die bevorzugte Spielwiese von auto motor und sport. Doch dem Befehl dieses Schurken-Fahrzeugs mussten wir ohne Widerrede gehorchen. Corvette C5-Chassis, GM LS3 V8, 526 PS und das Aussehen von Darth Vader: Exklusive Sitzprobe im Darth Vader Fahrzeug von Hot Wheels.

Darth Vader, Darth Vader Auto, Sitzprobe, Spielwarenmesse Nürnberg 2015
Foto: Matthias Knödler

Vor dem Eingang Mitte auf dem Nürnberger Messegelände haben sich zahlreiche Schaulustige versammelt. Der Himmel ist Grau in Grau, es nieselt leicht, die Temperaturen sind gefühlt unter dem Gefrierpunkt. Eigentlich verleitet so ein Wetter einen, ohne Umwege in die Messehalle zu gleiten. Doch dem bösen Blick und der Aura dieses schwarzen Gefährts kann sich niemand entziehen. Die dunkle Seite der Macht ergreift von uns Besitz.

Darth Vader Auto auf Corvette-Basis

Die Besucher der Nürnberger Spielwarenmesse zücken ihre Smartphones. Sie schießen aufgeregt Porträtfotos und Selfies von sich und dem heißen Ofen. Breit ausgestellte Kotflügel, 19 Zoll große Felgen im Fünfspeichendesign vorn, fette 20 Zoll-Schlappen hinten, lange Haube, Sidepipes, großer Diffusor und zwei zentrale Endrohre: Diese heißen Komponenten paart der amerikanische Designer Bryan Benedict von Hot Wheels, einer Spielzeugauto-Marke von Mattel, mit einer unverwechselbaren Optik – dem Aussehen der Star Wars-Figur Darth Vader.

Unsere Highlights

Benedict hat sozusagen die berühmte Darth Vader-Maske und den Helm des Superschurken auf ein Corvette-C5-Chassis schweißen lassen. Die dreiecksförmige Frontpartie aus Kohlefaser, die von zwei LED-Scheinwerfern flankiert wird, ist dem Mundstück der Vader-Maske nachempfunden. Auf der Motorhaube sitzt eine Nachahmung dessen Brustplatte. Die Sidepipes leuchten rot und imitieren das Lichtschwert aus der Star Wars-Reihe. Und das kuppelartige Cockpit erinnert an den Helm des Lord Sith.

Sorry, Darth Vader!

Das Darth Vader Auto kann mit einer Fernbedienung geöffnet werden. Über den Controller lassen sich spezielle Geräusche steuern. So simuliert das Auto zum Beispiel das schwere Atmen von Darth Vader oder den Sound eines Lichtschwerts. Die Macht über die Fernbedienung hält heute Ryan Hodgins. Er ist so nett und öffnet per Knopfdruck die Luke des furchteinflößenden Wagens für eine exklusive Sitzprobe.

Mit kleinen Wippbewegungen schält sich das Verdeck vom Cockpitrand. Der Vorgang dauert etwa 15 bis 20 Sekunden. "Beim Transport aus den USA ist die Hydraulik beschädigt worden", sagt Benedict. Dann klappt sich die schlitzförmige Windschutzscheibe nach vorne. Das Auto von Darth Vader ist bereit zum Einstieg. Jetzt heißt es: langsam hineinschleichen und ja keinen lauten Mucks machen. Nicht, dass der Lord Sith im Jenseits geweckt wird und wieder auf böse Gedanken kommt.

Der Einstieg fällt alles andere als leicht. Linke Hand an die größtenteils aus Fiberglas bestehende Außenhaut legen, dann den rechten Fuß anheben, bis das Knie etwa auf Brusthöhe ist. Mit einem großen Ausfallschritt geht es in die Kommandozentrale – nicht jedoch, ohne auf die gerippten Ledersitze in Schwarz-Rot und mit dem Imperium-Logo der Sith zu treten. Sorry dafür, Darth Vader, aber sonst klappt es nicht mit dem Einstieg.

Darth Vader Fahrzeug puristisch eingerichtet

Besonders bequem ist die dünne Lederbestuhlung nicht. Aber sei es drum, das Darth Vader Mobil ist nicht für Langstreckenkomfort ausgelegt. Es ist eben ein Showcar, indem das Ambiente definitiv stimmt. Zwischen den Rücklehnen ließ Benedict ein Laserschwert einbauen. Falls doch mal ein Jedi über den Weg läuft. Hinter den Passagieren lagern diverse Elektronikboxen, Batterien und Kabel.

Das Cockpit zeigt sich ziemlich puristisch eingerichtet und es sieht darin alles ein wenig zusammengewürfelt aus. Die Innentüren sind nicht verkleidet. Links und rechts läuft an ihnen jeweils ein dicker Kabelstrang entlang, der per Knopfdruck erleuchtet werden kann. Die Mittelkonsole trägt eine Handbremse, den manuellen Sechsgangschalter und eine Driftbremse. Damit könnte Darth Vader mit der Vette also auch cool um die Ecken brettern.

Was sonst noch zu sehen ist? Schweißnähte, ein paar Schräubchen und eine Steuereinheit für die Heizung und – festhalten – Klimaanlage. In der umgebauten Corvette C5 kann es sehr heiß werden, sagt Ryan augenzwinkernd.

Was anfangs kaum zu finden ist? Die Instrumententafel aus der Corvette. Sie versteckt sich links unten am Cockpitrand. Das macht die Sache ziemlich knifflig. Geschwindigkeitsanzeige, Drehzahlmesse, Öldruck und Benzinlevel lassen sich nur in einer tiefen Position – leicht liegend – ablesen. Aber das verleiht dem bösen Auto weiteren Charme. Das Cockpit mit seinem Flugzeug-Lenkrad bietet wie in einem F1-Renner nur wenig Platz. Die Bewegungsfreiheit der Arme darf als unzureichend bewertet werden. Blaue Flecken am linken Ellbogen sind schon beim kleinsten Lenkeinschlag unvermeidbar. Aber Darth Vader trägt ja einen Schutzanzug.

Fahrtüchtig und bis 260 km/h schnell

Durch die kleinen Spiegel seitlich vom Cockpit ist praktisch nicht zu erkennen, was sich im Rücken abspielt. Ryan schließt die Luke. Langsam wird’s eng, die Haarspitzen kitzeln am Dach. Gleichzeitig beamt sich der Kopf in die Vergangenheit, in eine weit, weit entfernte Galaxie. Wie würde Darth Vader seine Corvette pilotieren?

Kopfkino: Sicher würde der Bösewicht das Gaspedals durchdrücken und den potenten GM LS3 V8 aus der C6 mit seinen 526 PS völlig auswinden wie einen nassen Lappen. Laut Hot Wheels sollen mit dem fahrtüchtigen und für die USA zugelassenen Gefährt bis zu 260 km/h drin sein. Rechts-vor-Links? Die Macht ist mit mir! Und mit den Sidepipes, sofern sie ans Abgassystem angeschlossen werden, würde Darth Vader bestimmt den einen oder anderen Jedi flambieren.

"Ich war noch nicht selbst Pilot, sondern bin nur mitgefahren. Es war faszinierend. Alle Leute, an denen wir vorbeigefahren sind, haben mit großen Augen geschaut und ihre Handys gezückt", berichtet Benedict. Ursprünglich hatte der Designer, der wie er selbst sagt die Star Wars-Filme mittlerweile über hundert Mal gesehen hat, das Darth Vader Auto für ein Hot Wheels-Modell im Maßstab 1:64 gezeichnet. Weitere Fahrzeuge der Star Wars-Helden (Preis in Deutschland pro Stück: 6,99 Euro) folgten.

Zeitlos, mächtig und stark

Für die Comic Con in San Diego 2014 wurde aus dem Spielzeugwagen jedoch das 1:1-Exemplar aufgebaut. "Ich habe von Anfang an im Kopf gehabt, wie das Auto in Originalgröße aussehen müsste. So kam es auch, dass sich die Proportionen leicht übertragen ließen", sagt der Designer.

Besonders wichtig, erzählt Benedict, sei es ihm gewesen, ein Fahrzeug mit einem zeitlosen Design zu erschaffen – keines das in der Vergangenheit hängt oder zu futuristisch aussieht. Und eines mit echtem Wiedererkennungswert: "Ich wollte nicht, dass die Leute sagen: Das ist ein Muscle Car oder ein Sportwagen. Ich will das sie sagen: Das ist ein Darth.“ Mission geglückt! Doch nicht nur das Aussehen lag ihm am Herzen. Benedict bemühte sich auch intensiv darum, den Charakter von Darth Vader im Auto widerzuspiegeln. "Powerful and strong". Ziel erfüllt: Das dürfte auch Darth Vader so sehen.

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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