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Digitalradio DAB+
Keine Nachrüstung von Autoherstellern

Das digitale Radio zündet die nächste Stufe. Mit DAB+ sollen mehr Sender online gehen und Programme bundesweit empfangbar sein. Doch wer bisher den alten DAB-Standard nutzte, bekommt die neue Radiowelt nicht ohne Umrüstung. Betroffen sind auch die Radios der Autohersteller.

Radio, Senderliste
Foto: Archiv

Alle reden von der digitalen Zukunft im Auto. Was gern in Vergessenheit gerät: Sie existiert bereits - und zwar auf dem Radiosektor. Mit dem so genannten Digital Audio Broadcasting, kurz DAB, wurde die neue Ära schon vor mehr als 15 Jahren eingeläutet, und der Anfang war verheißungsvoll: DAB versprach gegenüber dem analogen UKW-Radio nicht nur einen besseren Klang ohne Rauschen und Knistern, sondern zusätzlich zum Audiosignal auch jede Menge Datendienste. Ganz nebenbei sollte noch die Senderdichte einen Schub bekommen.

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Doch aus der schönen neuen Welt wurde nichts - DAB kann bis heute UKW nicht das Wasser reichen. Für das Scheitern gibt es gleich mehrere Gründe: Zum Einen waren die speziellen Autoradios lange Zeit zu teuer, zum Anderen sorgte DAB mit seinen inselartigen Sendegebieten für keinen optimalen Empfang. Endgültig uninteressant wurde der Standard wegen der mageren Programmauswahl. Somit blieben auch Audi, BMW, Mercedes oder VW auf ihren DAB-Geräten sitzen.

Mehr Datendienste mit Digitalradio Plus möglich

Das kann sich nun ändern, denn seit Sommer 2011 gibt es das weiterentwickelte DAB+. Empfangsprobleme kennt der Nachfolger nicht, ferner sind noch mehr Datendienste möglich. Und auch den bundesweiten Empfang setzt die Plus-Variante im Prinzip um, was selbst bei DAB immer ein Traum blieb. So kann man auf der Fahrt von München nach Hamburg stets den gleichen Sender genießen, sobald die letzten Netzlücken gefüllt sind.

Die Radiostationen haben Gefallen am neuen Standard gefunden. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten sind mit der Umstellung fast fertig, die privaten Sender ziehen soeben nach. Auf Seiten der Geräte-Industrie herrscht ebenfalls Bewegung. Immer mehr Autoradios zu vertretbaren Preisen ab 180 Euro erscheinen mit DAB+.

Hersteller rüsten kein DAB+ nach

Selbst Audi, BMW, Mercedes und VW mischen im Konzert mit und passten ihre Geräte bereits im Sommer 2010 an - allerdings zum Leidwesen einiger Kunden. Wer noch kurz davor ein Auto kaufte, bekam den alten DAB-Standard und wird jetzt benachteiligt. Denn nachrüsten lässt sich DAB+ bei den Herstellern nicht, entsprechende Lösungen gibt es nur auf dem freien Markt.

Kufatec zum Beispiel (kufatec.de) offeriert bald für die DAB-Werksradios von Mercedes, BMW und Audi eine Nachrüstung. Preis: zirka 350 Euro. Ähnlich teuer ist der MediaDAB von Dietz (dietz.biz), der sich bei vielen Autos, die mit einer Radiobedienung am Lenkrad ausgestattet sind, einbauen lässt. Selbst für UKW-Geräte gibt es Nachrüst-Lösungen - DAB+ ist schon jetzt erfolgreicher als DAB.

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