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auto motor und sport Leserwahl 2010
Die Images der Autohersteller

Wenn eine Marke heute punkten will, muss alles stimmen. Dann zählen Ökologie, Technik, Zuverlässigkeit, Preis und Aussehen. So bewerten die auto motor und sport-Leser das Image der Autohersteller.

Marken-Images Leserwahl 2010
Foto: Achim Hartmann, Mauritius, Panthermedia

Volumenmarken liegen derzeit im Trend, Premiumanbieter verlieren bei den Lesern an Boden. Ob in Deutschland oder anderen Ländern Europas - das Thema Zuverlässigkeit spielt eine große Rolle. Imagepflege ist in schlechten Zeiten das A und O. Gerade dann gilt: Je sympathischer eine Marke, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie beim Käufer ankommt. Welche Hersteller dort ihren Job gut machen, lässt sich an den Ergebnissen der Leserwahl "Die besten Autos 2010" ablesen. Hier küren die auto motor und sport-Leser nicht nur die beliebtesten Autos, sie geben zusätzlich eine Bewertung zu den einzelnen Herstellern ab.

Unsere Highlights

Audi ist Sympathieträger - VW liegt im Trend

Allein die Frage, ob der Autofahrer die Marke mag, sagt einiges aus: Wie in den Vorjahren bekommen auch 2010 vor allem die Premiumanbieter viele Sympathiepunkte. An der Spitze liegt weiterhin die Marke Audi, die ihren Vorsprung noch einmal leicht ausbauen kann (53 Prozent). Es folgen BMW und Porsche. Bemerkenswert ist der Zuwachs von Hersteller Mercedes, der mit über vier Prozent die größte Sympathie-Steigerung verzeichnet und nun VW abhängt. Die Wolfsburger dagegen können nur leicht zulegen. Doch dieses Ergebnis darf nicht täuschen. Da sich derzeit der Markt im Umbruch befindet und viel mehr kleinere, sparsamere Autos gefragt sind, sieht das Bild bei der Frage "Welche Marken liegen im Trend?" wieder anders aus. Hier hat VW mit seiner Produktpalette die besseren Karten.

Mercedes sammelte Punkte bei der Verarbeitungsqualität

Während Mercedes bei dieser Frage Stimmen verliert - wie übrigens die Premiumanbieter Audi, BMW und Porsche auch - legen die Wolfsburger 3,6 Prozent zu und schieben sich auf den zweiten Platz. Auffällig ist, dass an dieser Stelle fast nur die Volumenmarken zulegen, die krisengeschüttelte Marke Opel sogar um 14 Prozent. Zwar muss Mercedes bei der Trend-Frage Abstriche hinnehmen, doch das ändert nichts am erfolgreichen Comeback des Herstellers. Gleich in mehreren Kategorien verzeichnet die Firma ein Plus. Rund 55 Prozent der Leser attestieren den Untertürkheimern eine gute Verarbeitungsqualität: ein Anstieg von vier Prozent gegenüber 2009 - und das nach den Problemen mit den Einspritzdüsen, die der Hersteller beim Vierzylinder-Diesel OM 651 zuletzt hatte.

Toyota ist der Hybrid-Pionier

Auch beim Punkt "Fortschrittliche Technik" kann Mercedes zulegen. Hier geht es für die Marke im Vorjahresvergleich acht Prozent aufwärts (47 Prozent). Wie die Auswertung zu dieser Frage zeigt, ist es aber noch ein gutes Stück bis zum Sternenhimmel, an dem sich derzeit Audi (61 Prozent) und BMW (58 Prozent) befinden. Dafür geht die Strategie beim Thema Sicherheit auf: Mit einem Zuwachs von sechs Prozent liegt Mercedes mit 71 Prozent an dieser Stelle unangefochten auf dem ersten Rang. Die zweitplatzierte Marke Audi kommt nur auf 55 Prozent. In fast allen Bereichen kann der Premiumanbieter punkten. Das gilt auch beim Thema "Umweltverträgliche Autos". Allerdings hat die Konkurrenz hier zum Teil noch deutlich die Nase vorn - wie Toyota demonstriert. Mit 39 Prozent liegen die Japaner an der Spitze. Der Hybrid-Pionier, der seine Technik immer weiterentwickelt, konnte sogar noch einmal zulegen.

BMW wird als umweltfreundliche Marke empfunden

Dicht auf den Fersen ist aber Volkswagen (37 Prozent). Seit 2006 hat der Hersteller beim Öko-Image seinen Stimmenanteil fast verdoppelt, was vor allem an den spritsparenden Blue-Motion-Modellen und den TSI-Motoren liegt. Aber auch BMW, der als erster Premiumanbieter serienmäßig mit den Start-Stopp-Systemen auf den Markt kam und sich mit dem Efficient-Dynamics-Programm einen Namen machte, nehmen die Leser als umweltfreundliche Marke wahr - somit Platz drei in diesem Ranking. Ebenfalls einen großen Sprung nach vorn hat Honda gemacht; um ganze vier Prozent legt die Marke beim Thema Umwelt zu. Das ist vor allem der Hybridtechnik zu verdanken, die hier in Deutschland im Insight und Civic schon für etwa 20.000 beziehungsweise 24.000 Euro angeboten wird. Ähnlich wie bei Toyota, Marktführer in dieser Technik, sichert dies Honda einen vorderen Rang - Platz sechs für die Japaner im Umweltkapitel.

Toyota verliert Stimmen für Zuverlässigkeit

Toyota galt lange Zeit bei der Image-Befragung nicht nur in Sachen Umwelt, sondern vor allem bei Qualität und Zuverlässigkeit als das Maß der Dinge. Diese Wahrnehmung hat sich geändert: Schon 2007 bekam das bis dato glänzende Qualitätsimage durch zahlreiche Rückrufe erste Kratzer. In diesem Jahr verschlimmert sich die Situation für den japanischen Autohersteller. Toyota-Fahrer sind zwar mit 79 Prozent immer noch der Meinung, dass ihre Autos sehr zuverlässig sind - doch die Zustimmung geht um zehn Prozent gegenüber 2009 zurück. Bei der Gesamtheit der Befragten ist der Image-Schaden durch die negativen Schlagzeilen sogar höher: Nur noch 24 Prozent sind der Ansicht, Toyota baue Autos mit hoher Zuverlässigkeit - das ist ein Minus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Audi (56 Prozent) und Mercedes (46 Prozent) kommen in diesem Bereich auf bessere Bewertungen und konnten sogar noch zulegen. BMW hält sein hohes Niveau (43 Prozent). Und auch die Volumenmarken können ein kleines Wachstum verzeichnen: Opel und VW legen jeweils um ein Prozent zu.

Preise spielen in der Abstimmung eine wichtige Rolle

Neben der Qualität eines Neuwagens spielen die Preise für die Leser eine wichtige Rolle. Hier müssen Audi und BMW Punktabzüge hinnehmen. Die Volumenmarken legen hingegen zu, was vor allem der Abwrackprämie im letzten Jahr zu verdanken ist. VW-Tochter Skoda konnte ihr Ergebnis gegenüber 2009 noch einmal um vier Prozent ausbauen. Der Fabia zum Beispiel hatte während der staatlichen Förderung eine Lieferzeit von fast sechs Monaten. Wenn es um ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis geht, liegt die Marke vorn - VW-Technik zum günstigen Preis hat sich in den Leserköpfen festgesetzt. Volkswagen selbst und auch Opel können um drei Prozent zulegen. Ford verliert leicht, und auch die rumänische Billigmarke Dacia, die lange in diesem Kapitel nach vorn eilte, fällt zurück. Aufgrund der Abwrackprämie konnten viele Volumenmarken Neuwagen unter 10.000 Euro anbieten, das dürfte den Ausschlag gegeben haben.

Qualität und Preis entscheiden nicht allein, auch Design spielt eine große Rolle

Schließlich kauft niemand ein Auto, das ihm optisch nicht gefällt. Deshalb kommt dieser Frage auch eine große Bedeutung zu. Wie im letzten Jahr dominiert Audi wieder das Geschehen. 58 Prozent aller Leser mögen das Design der Ingolstädter. Da kann keiner der Konkurrenten mithalten, nicht einmal Porsche (41 Prozent). Der Hersteller muss das zweite Jahr in Folge in diesem Kapitel einen Verlust einstecken. Und auch die Italiener können nicht mit Audi Schritt halten. Alfa Romeo, früher immer stark in dieser Kategorie, kommt nur auf 32 Prozent. Innerhalb von zehn Jahren büßte der Produzent hier fast ein Drittel der Stimmen ein. Neben Audi sind auch noch die Hersteller Mercedes, Opel und Jaguar die Gewinner bei dieser Frage.

Als Einzige konnten diese Unternehmen in Sachen Design bei den Lesern drei bis vier Prozent zulegen. Bei den Briten ist das vor allem auf den neuen XF zurückzuführen, der sogar die Importwertung obere Mittelklasse bei der Leserwahl gewinnen konnte - die Marke legt vier Prozent zu. Bei Mercedes dürfte hauptsächlich der sportliche SLS den Ausschlag von plus drei Prozent gegeben haben.

Porsche verliert Punkte beim Wiederverkaufswert

Die Teilnehmer der Befragung attestieren den Modellen der Marke Mercedes darüber hinaus den höchsten Wiederverkaufswert im Feld. Fast alle anderen Anbieter verbleiben auf den Vorjahreswerten oder verlieren wichtige Punkte. Die Ursache ist in der anhaltenden Rabattschlacht zu suchen. Selbst Porsche-Modelle, lange Zeit die wertstabilsten Anlagen im Autobereich, brechen in der Wahrnehmung der Leser um drei Prozent ein. Dabei sind stabile Preise das kleine Einmaleins der Imagepflege.


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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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