Die russische Zeitung "Vedomosti" schrieb in ihrer Montagsausgabe (18.8.2014), dass Russland darüber nachdenke, den Import von Autos aus westlichen Ländern zu stoppen. Die Entscheidung über das Importverbot mache man davon abhängig, ob die EU und die USA ihre Sanktionen gegen Russland weiter verschärfen würden, hieß es in dem Bericht.
Viele große Autohersteller produzieren in Russland
Allerdings würde ein Importverbot viele große Hersteller nicht sonderlich hart treffen. VW, Audi und BMW etwa besitzen Produktionsstandorte in Russland. Um ihre Autos auf dem zuletzt schwächelnden russischen Markt zu verkaufen, müssen sie die Autobauer nicht nach Russland exportieren. Lediglich Daimler ist nur mit der Nutzfahrzeugsparte des Konzerns vor Ort vertreten und wäre von einem Importverbot betroffen. Allerdings gibt Ferdinand Dudenhöffer auch hier Entwarnung: Gegenüber "Handelsblatt Online" sagt der Leiter des Center Automotive Research (CAR) der Universität Duisburg-Essen, dass die Verkäufe deutscher Premiummarken auf dem russischen Markt nur drei Prozent ihres weltweiten Absatzes ausmachen würden.
Der Pkw-Markt in Russland hat durch die Ukraine-Krise und den schwachen Rubel zuletzt stark an Attraktivität verloren. Nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) entwickelte sich der russische Markt im Juli rückläufig: Der Pkw-Absatz sank im Vergleich zum Vorjahresmonat um fast 23 Prozent auf 180.800 Einheiten.