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Automuseum der Emirate
Monster-Autos für den Regenbogen-Scheich

Mitten in der Wüste Abu Dhabis steht eines der faszinierendsten Automuseen der Welt. Ein Scheich sammelt S-Klassen in allen Farben des Regenbogens und lässt sich schon mal einen Jeep in der Größe eines Einfamilienhauses anfertigen.

Scheich-Automuseum der Emirate, Abu Dhabi, Regenbogen-Scheich
Foto: Sebastian Viehmann

Wenn Kinder ihr Traumauto entwerfen, enden diese Schöpfungen meistens als Wachsmal-Bilder auf dem Kühlschrank. Wenn Scheich Hamad Bin Hamdan Al Nahyan ein neues Traumauto vor Augen hat, lässt er es einfach bauen.

50 Tonnen schwerer Riesen-Jeep und Monster-Land Rover

So entstand 1994 ein Fahrzeug, wie es die Welt noch nicht gesehen hat - jedenfalls nicht in diesem Maßstab: Ein Dodge Power Wagon, jener berühmte amerikanische Pick-Up von 1950. Der Power Wagon des Scheichs im Maßstab 4:1 ist 15 Meter lang, neun Meter hoch und wiegt rund 50 Tonnen. Er steht im Mittelpunkt der riesigen Halle, in der sich das noch junge Automuseum der Vereinigten Arabischen Emirate befindet. Die Bodenfreiheit des Power Wagon ist so groß, dass echte Autos unter ihm hindurch fahren können. Direkt vor dem überdimensionalen Vehikel parkt ein weißer Datsun Pick-Up. Er wirkt wie ein Sandfloh, den der Power Wagon jeden Moment verschlucken und am Heck wieder ausspucken könnte.
 
Vielleicht hätte der Scheich das Stahl-Monster noch größer bauen lassen, doch es gab eine entscheidende Einschränkung: Es standen keine größeren Reifen zur Verfügung als die Monster-Pneus, die rund drei Meter über den Boden ragen und wahrscheinlich von einem Spezialfahrzeug aus der Ölindustrie stammen. Der Dodge dient als eine Art überdimensionales Wohnmobil, hat klimatisierte Innenräume und soll sogar einen Motor besitzen, mit dem sich das Vehikel im Schneckentempo fortbewegen kann.

Unsere Highlights

Willys-Jeep im XXL-Format

Wer in Dubai oder Abu Dhabi Urlaub macht, sollte sich den Abstecher zum Emirates National Auto Museum keinesfalls entgehen lassen. Wenn man den Wüsten-Highway E11 verlassen hat und nach Süden ins Landesinnere fährt, sieht man aus der Ferne nur eine unscheinbare Stahl-Pyramide. Erst wenn man sich dem Gelände nähert, mehren sich die Symptome des fortgeschrittenen Auto-Wahnsinns: Die naturgetreue Nachbildung eines Land Rovers erhebt sich auf einem Hügel an der Straße und ragt etwa drei Stockwerke hoch in den Himmel. Hinter einem Palmengarten geht die Gigantomanie weiter. Ein Willys-Jeep in US Army-Lackierung steht im Wüstensand, und zwar ebenfalls im XXL-Format. Ein erwachsener Mann reicht dem 13 Meter langen und mehr als vier Tonnen schweren Monster-Auto gerade einmal bis zur Radnabe. Dahinter parkt ein ausrangiertes Verkehrsflugzeug vom Typ Lockheed Tristar - zwar "nur" in Originalgröße, aber mit über 50 Metern Länge immer noch in bester Gesellschaft.

Der Rainbow-Scheich sammelt Mercedes S-Klassen in Regenbogen-Farben

Scheich Hamad Bin Hamdan Al Nahyan, Mitglied der königlichen Herrscherfamilie in Abu Dhabi, wird auch Rainbow-Scheich genannt. Seine Liebe zu den Farben des Regenbogens manifestiert sich in seinen Autos. Viele sind mit Regenbogen-Streifen verziert. Und seine sieben Mercedes S-Klassen, die sich der Scheich innen wie außen vollständig in grellem Gelb, Grün oder Orange lackieren ließ, sind weltbekannt. Für jeden Tag hätte der Scheich einen Benz in einer anderen Farbe des Regenbogens. Nicht einmal die Mercedes-Sterne wurden von der grellen Farbenpracht verschont. Im Innern der Luxuskarossen warten Kühlschrank und Fernseher. Man will schließlich auch in der Wüste nicht auf Komfort verzichten.
 
Unter den rund 200 Autos des Scheichs, von denen viele in der Pyramide ausgestellt sind, finden sich auch ganz gewöhnliche fahrbare Untersätze - selbst Trabi, Ente und Käfer fehlen nicht in der Sammlung. Beschreibungen der Exponate sucht man meist vergeblich, doch der wohl größte Autofan der Arabischen Welt ließ seine Schätzchen immerhin nach Themengebieten anordnen.

"Autos gehören zu den guten Sachen auf Erden"

Die amerikanischen Straßenkreuzer der 50er und 60er Jahre tummeln sich in einer Ecke der Pyramide, die Geländewagen gegenüber. Mit seiner Kollektion von Jeeps, Mercedes G-Modellen und Land Rovern könnte der Scheich eine kleine Armee ausrüsten. Einige der Offroad-Klassiker sind im Originalzustand belassen worden, andere nach Herzenslust getunt und veredelt - Airbrush-Motive und verchromte Fanfaren inklusive. "Autos bedeuten mir eben sehr viel", sagte der Scheich einmal im Interview, "sie gehören zu den guten Sachen auf Erden. Es kommt nur darauf an, dass wir richtig mit ihnen umgehen".

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