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40 Jahre BMW 3er-Reihe
Proll wird prächtig

Inhalt von

Vor 40 Jahren präsentierte BMW den Nachfolger der erfolgreichen 02er-Reihe. Der kleine BMW sorgt seither für tolle Absatzzahlen und ist 1975 der Startschuss für den Aufstieg in die Oberliga des Automobilbaus. Inzwischen ist der 3er, lange Einstiegsmodell der Marke, längst so legendär wie der 02er - auch wenn er als Gebrauchter lange mit Imageproblemen zu kämpfen hatte: Viele Exemplare älterer 3er tragen noch heute Spuren gnadenlosen Billigtunings.

40 Jahre BMW 3er - E21, E30, E36, E46, E90, F30
Foto: BMW

Gerade wurde der facegeliftete aktuelle BMW 3er vorgestellt, Die Fortsetzung einer bayerischen Erfolgsgeschichte, die vor 40 Jahren begann. Startpunkt war die Baureihe E21. Die Fußstapfen waren riesig, in die der neue BMW treten sollte. Die "Neue Klasse" war schon 9 Jahre auf dem Markt, es musste ein moderner Nachfolger her, der sowohl fahrdynamisch als auch in Sachen Qualität und Kundenansprache den Erfolgsweg fortsetzte.

BMW E21 - der erste 3er

So ganz lösen wollte man sich in München allerdings nicht von dem Konzept der 02er-Reihe, so gab es auch den ersten 3er nur als Zweitürer. Der intern E21 genannte Einstiegs-BMW ist ein hübsch gezeichneter, unverwechselbarer Vertreter der Mittelklasse, der an seiner stolz nach vorne gereckten Front die BMW-Niere trägt.

Unsere Highlights

Zunächst gab es nur Vierzylinder von 1,6- bis 2,0-Liter Hubraum und 90 bis 125 PS. Die Triebwerke entstammen der Motorenfamilie M10 mit 5-fach gelagerter Kurbelwelle, Steuerkette, einzelner obenliegender Nockenwelle und zwei Ventilen pro Brennraum. Einstiegsmodell war der 316 mit 90 PS, 1979 wurde der 315 mit 75 PS nachgeschoben. Übrigens: Alle, die den schönen Zeiten nachtrauern, in denen an noch an der Modellbezeichnung der BMW den Hubraum ablesen konnte, sollten bedenken, dass auch der 315 einen 1,6-Liter.-Vierzylinder an Bord hatte.

Der passende Motor für die Sportfahrer-Fraktion kam allerdings erst 1978. Der BMW 323i erreichte mit seinem 143 PS starken 2,3-Liter-Reihensechser überzeugende Fahrleistungen: Der Sprint auf 100 dauert nur 9,5 s, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 190 km/.

Dank des modernen Fahrwerks mit Einzelradaufhängung rundum, guten Bremsen und straffer Abstimmung konnten auch die sportlichen 02er-Treiber für den E21 gewonnen werden. Mit mehr als 1,36 Millionen Exemplaren erreichte der E21-3er ungeahnte Produktionszahlen - und sorgte für ein pralles Firmenkonto, das Neuentwicklungen ermöglichte.

So viel kostet ein BMW E21

Wer mit den kleinen Vierzylindern glücklich werden kann, muss 2015 mit etwa 4.100 Euro für ein Zustand-2-Exemplar rechnen. Das Topmodell BMW 323i liegt bei rund 10.000 Euro. Mäßige E21-BMW gibt es schon ab etwa 500 Euro, doch aufgrund ihrer rostanfälligen Karosserie können Erhaltungs- oder Restaurierungsarbeiten ein Vielfaches verschlingen.

BMW E30 - der zweite 3er wird zum Universalgenie

Dank des großen Erfolgs des E21 konnte BMW bei der Entwicklung des Nachfolgers gleich an weitere Karosserieformen denken. Den E30, der 1982 auf den Markt kam, gab es von Anfang an auch als Viertürer, später kamen das Vollcabriolet und der Touring hinzu.

Auch bei den Motoren setzte BMW im E30 auf neue Kräfte: Zwar startete der E30 mit den bekannten M10-Vierzylinder-Benzinmotoren, doch schon 1985 kam der erste Selbstzünder, der 324d mit 86 PS, der zwei Jahre später mit einem Turbolader auf 115 PS leistungsgesteigert wurde. Für dynamische Fahrleistungen sorgte zwar auch dieser weniger, doch der niedrige Verbrauch empfiehlt den 3er-Diesel als Langstreckenauto.

Erster Allrad-3er und M3-Power

 Erstmals setzte BMW beim Antrieb auch auf Allradantrieb: Der 325iX sorgte ab 1985 für maximale Traktion.

Leistungshungrige vergaß BMW auch nicht. Schon die "normale" Motorenpalette reichte bis 170 PS, der M3 ließ ab 1986 letzte Kritiker verstummen. Der Hochleistung-Vierzylinder S14 leistete zunächst 195 PS, später stieg die Leistung auf bis zu 238 PS im Evo III.

So viel kostet ein BMW E30

Der BMW E30 ist nicht zu Unrecht in der Rallyeszene beliebt. Das Fahrwerk überzeugt in jeder noch so engen Haarnadelkurve, der Hinterradantrieb lässt sich sportlich einsetzen und die Anschaffungskosten sind überschaubar. Die Preise für alltagstaugliche Exemplare beginnen schon bei rund 2.000 Euro, selbst Zustand-2-E30 sind für deutlich unter 3.000 Euro zu bekommen. Doch die Tiefpreiszeiten sind vorbei.

Soll es etwa ein Sechszylinder (ab etwa 4.100 € im Zustand 2), ein M3 (ab 25.000 €) oder der Geheimtipp 318iS (ab 4.400 €) mit 136 PS-Vierzylinder sein, ist deutlich mehr Geld anzulegen. Auch die Cabrios liegen mit Preisen ab 6.000 € (Vierzylinder) bzw. ab 9.000 € für Reihensechser-325i deutlich darüber.

BMW E36 - die dritte Generation steht auf Messers Schneide

Noch sehr günstig zu haben sind die E36-er, die ab 1990 den E30 ablösten. Die Vielfalt blieb bis auf wenige Ausnahmen erhalten. Es gab keine zweitürige Version mehr, dafür aber ein Coupé. Und der Allradantrieb wurde beim E36 eingespart. Dafür stellte BMW beim E36 eine neue Kompaktversion vor, der folgerichtig auch so hieß: 3er Compact, ein Auto, dass in der Golfklasse mit seinem Alleinstellungsmerkmal punktete - dem Hinterradantrieb.

Einstiegsmotor war wieder ein 1,6-Liter, diesmal aber mit 99 PS (ab 1993: 102 PS). Die Triebwerkspalette wurde nochmals erweitert und reichte bis zum 321 PS starken M3. Der Sechszylinder-Diesel erweiterte die Selbstzünder-Leistungsbreite von 90 PS auf bis zu 143 (325tds).

So viel kostet ein BMW E36

Der E36-3er wurde von 1990 bis 2000 gebaut und erreichte wiederum einen neuen Rekord: Über 2,35 Millionen Exemplare. Das freut heute den Gebrauchtkäufer, denn das Angebot ist riesig und man kann recht einfach seinen persönlichen Traum-E36 finden. Ab etwa 1.000 Euro gibt es fahrbereite Autos, ab rund dem doppelten Betrag gepflegte Zustand 2-Autos mit Vierzylindern. Sechszylinder liegen bei etwa 3.000 Euro aufwärts.

BMW E46 - vierter 3er mit Powerdiesel

Bereits ab 1998 fertigt BMW den E46 als vierte Generation des 3ers. Die Neuentwicklung passt sich optisch dem Zeitgeschmack an. Die Karosserie wird runder und glatter, der Dacheinzug ausgeprägter und der Gesamteindruck gefälliger - oder auch verwechselbarer. Dank des überragenden Fahrwerks hebt sich der BMW E46 allerdings immer noch wohltuend ab. Zudem gibt es wieder Allard-Varianten.

Und BMW bringt die Motorenfamilie auf Trab: Benziner von 105 bis 360 PS und Diesel von 116 bis 204 PS sorgen für sparsames und dynamisches Fortkommen. Besonders der Dreiliter-Diesel kann in dieser Hinsicht überzeugen: Zunächst 184 PS stark, wird die Leistung ab 2003 auf 204 PS angehoben. Noch wichtiger ist das maximale Drehmoment von 390 bzw. 410 Nm, das über einen Drehzahlbereich von 1.500/min bis 3.250/min anliegt.

So viel kostet ein BMW E46

Der BMW E46 steckt noch mitten drin im Gebrauchtwagenmarkt. Die Preise sind weiterhin am Nachgeben, ab etwa 2.000 Euro gibt es ordentliche Autos. Scheckheftgepflegte E46 kosten je nach Motorisierung zwischen etwa 3.000 und 5.000 Euro aufwärts. Ausgenommen sind hier die M3-Versionen.

BMW E90 - der 3-Millionen-3er

Waren schon die ersten 4 Generationen für BMW die Cash-Cow, legte die 5. Generation, der E90, nochmals eine Schippe drauf. Der E90 wuchs in der Länge um 5, beim Radstand um 3,5 cm und in der breite um bemerkenswerte 7,8 cm, was dem Innenraumgefühl sehr gut bekam.

BMW konnte dank der vier etablierten Karosserievarianten und einer umfangreichen Palette an Antrieben jedem sein Wunsch-3er bauen. Limousine, Coupé, Cabrio, Touring und eine Leistungsbreite von 116 bis 420 PS machte es möglich.

BMW F30 - es lebe der Turbo

Einen Brückenschlag zum Urahn 02 stellt die F30 genannte, 5. Generation des 3er dar: Damals war der 2002 Turbo noch ein extremer Exot, doch knapp 40 Jahre später steigt BMW fast vollständig auf Turbomotoren um. Die geliebten Sechszylindersauger gibt es nicht mehr, selbst diese Turbinenartig hochdrehenden Ausnahmemotoren wurden durch Turbomotoren ersetzt.

Doch die Leistungs- und Verbrauchsdaten sprechen eine deutliche Sprache. Die hohen Anforderungen an Abgasverhalten und Verbrauch machen diesen Paradigmenwechsel nötig. Immerhin ist die Leistungsbereitschaft vorhanden: Zwischen 136 und 306 PS leisten die Benziner. Stärkstes 3er der F30-Baureihe ist allerdings der 340 PS  Active Hybrid 3, der dem 306 PS-N55B30-Aggregat noch einen 54 PS starken E-Motor zur Seite stellt.

Die Dieselmotoren-Palette mit 7 Varianten ist übrigens umfangreicher als die der Benziner (5 Varianten). Die Selbstzünder leisten zwischen 116 und 313 PS.

Neben dem Active Hybrid 3 erweiterte BMW im Jahr 2013 die 3er-Reihe noch um den "F34" genannten Gran Turismo, der auf einer verlängerten Bodengruppe basiert, ein Schrägheck mit großer Klappe und mehr Ladevolumen als beim Touring aufweist. Auch hier klingelt es bei Traditionalisten: Schon der 02 Touring hatte ein Schrägheck.

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Erscheinungsdatum 05.09.2024

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