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Standheizung nachrüsten und Geld sparen
Mit diesen Tricks wird die Nachrüstung günstiger

Eine Standheizung ist kein Schnäppchen. Doch wer ein paar Dinge beachtet, kann einige Euro bei der Anschaffung sparen.

Standheizung nachrüsten
Foto: Webasto

Schon beim Blick aus dem Fenster an einem kalten Wintermorgen sehen viele, was sie beim Gang zum Auto erwartet – eine milchig-weiße Eisschicht auf den Fahrzeugscheiben. Somit ist Kratzen angesagt. Und selbst wenn es nur paar Minuten dauert – es nervt.

In diesen Situationen kommt der Wunsch nach einer Standheizung auf. Sie macht die Scheiben frei von Eis und Schnee, ohne dass der Autofahrer etwas tun muss. Nebenbei wärmt sie noch den Motor vor. Das heißt: Man setzt sich während der frostigen Tage in ein vorgewärmtes Fahrzeug – ohne klamme Finger.

Auf dem Zubehörmarkt gibt es mittlerweile für fast jedes Fahrzeugmodell eine passende Nachrüstlösung. Die Kosten für die Montage einer Standheizung hängen vom Heizgerät selbst, dem gewünschten Bedienelement und dem Auto ab. Als Faustregel gilt, dass Kunden unterm Strich immer mit Kosten von über 1.000 Euro rechnen müssen. Wer beispielsweise einen Kleinwagen mit einer Standheizung und dem günstigen fest eingebauten Bedienelement ausrüstet, zahlt etwa 1.200 Euro inklusive Montage. Bei den Kosten lässt sich aber oft noch etwas machen. Denn die Anbieter schnüren immer wieder sogenannte Paketangebote oder legen Sonderaktionen auf, womit sich um 200 Euro sparen lassen.

Standheizung nachrüsten
Webasto
Standheizung von Webasto.

Es bleibt zwar immer noch ein hoher Betrag, doch dafür bekommen Autofahrer einiges geboten. Da Standheizungen in den Kühlwasserkreislauf integriert sind, wärmen sie auch den Motorblock vor. Das reduziert den Verschleiß des Antriebsaggregats, der vor allem im Winter beim Kaltstart hoch ist. Den Heizungen macht der Einsatz wenig aus, sie sind für diese Aufgaben konzipiert worden und sollen ein Autoleben lang halten. Und das ohne eine Inspektion – in der Regel sind Standheizungen wartungsfrei.

Genauso wenig wissen viele über den geringen Spritverbrauch einer Heizung. Wie Untersuchungen zeigen, kann beim Kaltstart der Verbrauch des Autos um das 1,5- bis Zweifache über dem Normwert liegen. Das heißt: Verbraucht ein Diesel im betriebswarmen Zustand sechs Liter auf 100 Kilometer, liegt in der Kaltstartphase der Mehrverbrauch auf einer Strecke von fünf Kilometern bei bis zu 0,6 Litern. Standheizungen verkürzen die Kaltstartphase und benötigen dabei nicht viel Sprit. Bei einer halbstündigen Heizphase zum Beispiel konsumieren die Geräte je nach Fahrzeugmodell um die 0,2 Liter Treibstoff. Das entspricht bei aktuellen Spritpreisen circa 22 Cent an Kosten. Rund die Hälfte davon wird durch den geringeren Verbrauch in der verkürzten Warmlaufphase kompensiert.

Sparen bei der Bedienung

Es hat sich in den letzten Jahren viel bei Standheizungen getan – sie arbeiten nicht nur effizienter, sondern sind auch in der Bedienung einen Schritt weiter. Die Geräte lassen sich mittlerweile auf vielerlei Arten starten. Genau an dieser Stelle gibt es Einsparpotenzial. Wer auf eine Fernbedienung verzichten kann, weil die Standheizung in der Regel zu einer bestimmten Zeit anspringt, schont den Geldbeutel um 200 bis 400 Euro (siehe oben). Die Startzeit bedient man über eine Vorwahluhr im Auto.

Standheizung nachrüsten
Webasto
Timer-Fernbedienung plus Heizung für 1.498 Euro: Die Telestart T100 HTM bietet neben Temperaturabfrage und On-/Off-Funktion mit Rückmeldung auch die Möglichkeit, die gewünschte Abfahrtszeit einzustellen.

Nutzt man die Standheizung zu immer unterschiedlichen Zeiten, ist die Fernbedienung ratsam. Hier gibt es verschiedene Ausführungen. Je nach Einheit ermöglichen die mobilen Steuerungstools die Vorausprogrammierung von Heizperioden. Eine feine Sache ist der Handy-Start und dazu auch nicht an Reichweitengrenzen gebunden wie die Funk-Fernbedienungen. Smartphone-Besitzer profitieren von Apps, die das Android-Gerät oder das Apple iPhone zur Fernsteuerung der Heizung machen. Die Telefonsteuerung ist meist nicht viel teurer als eine Timer-Fernbedienung.

Und noch etwas spricht für die Fernbedienungen: Eine moderne Standheizung kann man sogar im Sommer nutzen, wenn sich die Hitze im Auto staut. Schaltet der Fahrer Minuten vor dem Start das Gebläse der Standheizung ein, wird der Innenraum des Autos mit Frischluft deutlich abgekühlt.

Standheizung nachrüsten
Webasto
ThermoCall-App plus Heizung für 1.598 Euro: Teure Lösung, aber keine Reichweitenbegrenzung, weil Steuerung übers Mobilfunknetz. Die laufenden Kosten für die SIM-Karte betragen keine 10 Euro im Jahr.

Zuheizer aufrüsten

Das zeigt die Vorteile einer Standheizung. Viele moderne Autos haben bereits solch ein Gerät an Bord, ohne dass es die Besitzer wissen – zumindest eine abgespeckte Version, die Zuheizer genannt wird. Der Grund: Moderne Diesel arbeiten so effizient, dass für die Fahrzeugheizung kaum Wärme entsteht. Daher kommen die Zuheizer zum Einsatz. Der Unterschied zur Standheizung ist, dass der Zuheizer nur bei laufendem Motor arbeitet, während die Standheizung auch bei abgestelltem Auto in Betrieb sein kann.

Prinzipiell können Zuheizer mit relativ geringem Aufwand um die zusätzlichen Bedienelemente erweitert werden, um sie zu einer vollwertigen Standheizung zu machen. Der Zulieferer Webasto (webasto.com) zum Beispiel bietet für zahlreiche Modelle der letzten 15 Jahre fahrzeugspezifische Aufrüst-Kits an, die erfahrene Werkstätten in maximal vier Stunden montieren. Damit sinken die Kosten um mehr als ein Drittel. Das heißt: Die Aufrüstung beginnt inklusive Montagekosten bei rund 700 Euro, die Nachrüstung einer Standheizung bei 1.200 Euro.

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