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Klimaanlagen
Bedienung und Wartung

Eine Klimaanlage ist heute kaum mehr aus dem Auto wegzudenken. Was viele nicht wissen: wie man sie richtig bedient – und wie wichtig ihre regelmäßige Wartung ist. Hier die Antworten auf die wichtigsten Fragen rund um den Klimaanlagen-Service.

Klimaanlagen-Wartung, Mittelkonsole
Foto: Hans-Dieter Seufert
Welche Arten von Klimaanlagen gibt es?

In erster Linie wird zwischen manuellen Klimaanlagen und Klimaautomaten unterschieden. Während sich die Automaten auf eine gewünschte Temperatur einstellen lassen und dann die Kühlleistung anhand der gemessenen Innentemperatur automatisch regulieren, kann bei manuellen Klimaanlagen lediglich die Kühlleistung eingestellt werden.

Warum ist der Klimaservice so wichtig?

Da Klimaanlagen in einem geschlossenen System arbeiten, schreiben viele Hersteller den Klimaservice nicht vor und belassen es im Rahmen des Kundendiensts bei einer Sichtprüfung des Kältemittelstands und dem Filtertausch. Vor allem bei älteren Autos kann es zu Problemen führen, wenn die Anlage mit zu wenig Kältemittel betrieben wird. Laut Christian Spiegel, Bosch-Experte für Klimaservicegeräte, verlieren die Anlagen durch Schläuche und andere systembedingt undichte Stellen jährlich bis zu zehn Prozent des Kältemittels.
Kann man den Klimaservice selbst erledigen?

Unsere Highlights

Der Klimaservice muss von einer Fachwerkstatt durchgeführt werden, da hierfür technische Voraussetzungen wie ein Klimaservicegerät, ein Lecksuchsystem, diverse Öle und Fachwissen erforderlich sind.

Was passiert beim Klimaservice?

Beim Klimaservice werden die Kühlflüssigkeit aus dem System abgesaugt und das Kältemittel-Öl-Gemisch getrennt. Das Kältemittel wird anschließend recycelt, das Öl entsorgt. Um eventuell vorhandene Restfeuchtigkeit zu entfernen und die Dichtigkeit der Anlage zu prüfen, wird eine Vakuumpumpe angeschlossen. Nach bestandener Dichtheitsprüfung werden über das vorhandene Vakuum die zuvor abgelassene Menge Öl als Neuöl und die vom Hersteller vorgegebene Menge Kältemittel eingefüllt. Abschließend folgt eine Druck- oder Funktionsprüfung der Anlage.

Welche Bauteile sind in der Regel defekt, und wie kommt es dazu?

Konkrete Verschleißgrenzen für das gesamte System gibt es nicht. Allerdings raten Experten, alle zwei Jahre einen Klimaservice durchführen zu lassen. Hier fallen undichte Stellen an gealterten oder porösen Schläuchen und Dichtungen ebenso frühzeitig auf wie defekte Klimakondensatoren. Besonderes letztere sind häufig Steinschlägen oder im Winter salzhaltigem Spritzwasser ausgesetzt. Bei solchen mechanischen Beschädigungen beziehungsweise bei Rostschäden muss der Kondensator ausgetauscht werden. Bei älteren Modellen kommt es zudem vor, dass Klimakompressoren überhitzen, wenn der Kühlmittelstand zu niedrig ist, da mit dem Kältemittel auch Schmierstoff verloren geht. Moderne Fahrzeuge sind allerdings meist mit einem Niederdruckschalter ausgestattet, der die Klimaanlage bei zu niedrigem Füllstand sicherheitshalber abschaltet.

Was kosten Wartung und Reparatur?

Für den Klimaservice werden meist weniger als 100 Euro fällig. Reparaturen kommen dagegen deutlich teuer. Für einen Golf VI kann zum Beispiel allein der Klimakompressor über 400 Euro kosten, für einen Kondensator samt dazugehörigem Trockner sind es je nach Modell rund 200 Euro. Zusammen mit dem Einbau kommen da je nach Fahrzeug und Schadensumfang schnell mehrere Tausend Euro zusammen.

Was hilft gegen üble Gerüche, und woher kommen sie?

Mit seiner warmen und feuchten Oberfläche ist der Verdampfer eine hervorragende Brutstätte für Pilze und Bakterien, die üble Gerüche verursachen können. Abhilfe schaffen Sprays und längerer Betrieb der Klimaanlage. Zudem hilft es, die Anlage immer fünf Minuten vor Ende der Fahrt auszuschalten, damit der Verdampfer abtrocknet. Wenn das nicht hilft, kann die Anlage auch professionell in der Werkstatt gereinigt und desinfiziert werden.

Wie bediene ich eine Klimaanlage richtig?

Beim Einsteigen zunächst die Türen und das Schiebedach öffnen, damit die Stauhitze entweichen kann. Manuelle Klimaanlagen zu Beginn auf Umluftbetrieb schalten, da der Innenraum so schneller abkühlt. Später kann wieder auf Frischluftzufuhr gewechselt werden. Die Frischluftdüsen sollten immer ganz geöffnet sein, da teilweise geschlossene Düsen den Staudruck erhöhen, die Abkühlung verzögern und damit den Energiebedarf steigern. Zudem sollen Klimaanlagen auf mittlere Temperaturen eingestellt werden. Experten empfehlen eine ganzjährige Einstellung von 22 Grad. Insbesondere ältere Klimaanlagen sollten im Sommer wie Winter einmal im Monat für mindestens zehn Minuten laufen, damit die Wellendichtung des Kompressors geschmiert und nicht undicht wird.

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Erscheinungsdatum 03.07.2024

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