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Klassiker zum Sonderpreis
7 Oldtimer-Schnäppchen ab 2.550 €

Inhalt von

Noch schnell in der Vorsaison einen Klassiker kaufen, bevor die Preise wieder kräftig anziehen. Alf Cremers ging auf Klassiker-Jagd und fand 7 reizvolle Versuchungen zwischen 2.550 und 23.900 Euro.

Alfa Romeo Giulia Super, Motor
Foto: Frank Herzog

Opel Senator in Jadegrün für 2.550 Euro

Der mit Abstand Preiswerteste unserer sieben ausgewählten Okkasionen im Bereich von 2.500 bis 25.000 Euro ist der jadegrüne Opel Senator 2.5 E. Er kostet bei Auto Hillmaier in Fürstenfeldbruck gerade mal 2.550 Euro. Ein sehr günstiger Preis für den problemlosen Einstieg ins H-Kennzeichen und streng genommen fast geschenkt für das einstige Opel-Flaggschiff, das 1982 inklusive Getriebeautomatik 29.700 Mark gekostet hat.

Natürlich ist der komfortable Reisewagen kein Sahnestück, schon bei flüchtiger Betrachtung des heutzutage sehr seltenen Typs fallen der Kantenrost an den Radläufen, fehlende Radzierblenden und die häs SL iche Zubehörantenne auf. Die kleinen optischen Mängel und die Sparausstattung des Opel Senator sind jedoch hinter dem Lenkrad schnell vergessen. Der Fahreindruck ist von ausgesprochener Lässigkeit geprägt. Der gute alte Opel-CIH-Sechszylindermotor klingt schön sonor und tritt munter aus dem Drehzahlkeller an.

Der Unzerstörbare passt mit seiner geschmeidigen Leistungscharakteristik bestens zur konventionellen GM-Dreigangautomatik. Keine Frage, dieser Opel Senator bewegt nicht nur Fans der Marke. Einen Tausender sollte man jedoch fürs Aufbereiten, Entrosten und für partielle Lackarbeiten noch investieren, dann steht der Senator auch im Detail ordentlich da.

Mercedes-Coupé für Einsteiger

Kandidat Nummer 2 ist ein Mercedes 230 CE in schlichtem Arcticweiß und leider ohne die hübschen Kanaldeckel-Aluräder. Automobile Hagenbusch in Schwabmünchen verlangt 3.850 Euro, ein fairer Preis für das fast rostfreie Coupé mit frischem TÜV ohne Mängel. Ein überzeugendes Argument für den handgeschalteten Viersitzer mit überschaubaren Extras ist die feine Lederausstattung.

Der brave Vierzylinder sorgt für ausreichendes Temperament. Er liefert ein gutes Durchzugsvermögen, das für die lang übersetzten Gänge der ersten Serie nötig ist. Ein straffes Fahrwerk und gute Bremsen runden den erfreulichen Fahreindruck ab. Dieses weiße Benz-Coupé ist keine Ultra-Rarität für Farb- und Ausstattungsfetischisten, aber ein ehrliches Auto für den Start ins neue Hobby. Mit ein wenig Eigenleistung lässt sich der Mercedes 230 CE im Detail optimieren. Das gilt leider nicht für die angelaufene Verbundglasheckscheibe, da hilft nur ein Tausch für 900 Euro.

Opelgrüner BMW 315 mit 53.000 km für 5.900 Euro

Der opalgrüne BMW 315 scheint mit 5.900 Euro zunächst überteuert: Kaum nachgefragtes Basismodell der E21-Baureihe, 75 Normalbenzin-PS, karge Ausstattung. Doch spätestens beim Öffnen von Motor- und Kofferraumdeckel sorgt der Kompakt-BMW aus dem Hillmaier-Bestand für anerkennendes Kopfnicken. Radhäuser und Federdome ungeschweißt, und wenn man sich drunterlegt, sind auch noch die seltsamen rechteckigen Wagenheberaufnahmen ohne Befund.

Dieser BMW 315 kommt aus Italien, er blieb von salzigen Wintern verschont. Auch seine niedrige Laufleistung von knapp über 50.000 Kilometern spricht für ihn. Die Probefahrt zeigt, dass 75 PS mit gut einer Tonne Qualitäts-Automobil erstaunlich gut fertig werden, zumal der 315 eigentlich ein 316 ist und mit dem Doppelscheinwerfer-Gesicht der letzten Edition wie ein Sechszylinder-Modell aussieht.

Schöne Giulia für unter 9.000 Euro

Die dunkelblaue Alfa Romeo Giulia 1,3 beweist, dass man für 8.990 Euro eine echte Klassiker-Ikone kaufen kann, TÜV neu, H-Zulassung, Prädikat "Einsteigen und losfahren". Okay, die kompakte Sportlimousine aus dem Bestand von Automobile Hagenbusch wird auf dem nächsten Alfa-Treffen keinen Schönheitspreis holen, aber die späte 1300er mit dem 1600er-Doppelscheinwerfer-Gesicht gilt als begehrtes Modell und ist bis auf das leicht verwohnte Interieur vorzeigbar. Die Kilometerleistung liegt unter hunderttausend, und die Karosserie des rostfreien Italien-Imports präsentiert sich ungeschweißt.

Porsche in Nadelstreifen

Das ist bei dem indischroten Porsche 944 für 9.990 Euro dank Vollverzinkung nichts Ungewöhnliches. Es überrascht eher, dass Instrumententafel und Nadelstreifenpolster keine Risse zeigen. Die geringe Laufleistung des schlichten Ur-944er überzeugt ebenso wie der temperamentvolle und drehmomentstarke 2,5 Liter, auch das Fünfganggetriebe lässt sich leicht und präzise schalten, nur die langen Wege sind ein Tribut an das Transaxle-Prinzip mit dem Getriebe an der Hinterachse.

Alfa GTV aus erster Hand

Auch der Alfa Romeo GTV 2.0 huldigt bekanntlich dieser hohen Schule der Kraftübertragung im Sinne optimaler Gewichtsverteilung. Als GTV 6 wäre er das Doppelte wert, schon die 11.900 Euro klingen sehr selbstbewusst. Doch das elegante, von Giugiaro gezeichnete 2+2-Coupé hat eine lückenlose Ersthand-Historie aus Italien, es ist rostfrei und unverbastelt.

Bis auf den abgefallenen Innenspiegel - wie beim Porsche 944 übrigens auch - und einen unrunden Kaltlauf präsentiert sich der Doppelnockenwellen-Gran-Turismo in einem sehr guten Zustand. Einmal mehr erfahren wir die beglückenden Lebensäußerungen des bilderbuchartigen Alfa-Vierzylinders.

Früher R 107 im Zustand 3 für unter 25.000 Euro

Der finale Schnäppchen-Kandidat ist ein Mercedes 350 SL für 23.900 Euro. Angesichts dieser Summe von einer Gelegenheit zu reden, erscheint kühn, aber sehr gute 107er kosten 30.000 Euro. Dieser verdient die Zustandsnote 3. Die meisten wollen den Mainstreamer 300 SL - wegen günstigem Verbrauch, sorgfältigerem Rostschutz und besserer Straßenlage.

Der frühe Mercedes 350 SL hat viel mehr Charme. Wir hören das herrliche Klang-Stakkato des V8, wir spüren, wie satt er auf der Straße liegt, wir fühlen, dass der Grenzbereich bei ausgeprägter Übersteuerneigung schmal sein kann, aber wir genießen seinen ursprünglichen Charakter.

Die aktuelle Ausgabe
Motor Klassik 10 / 2024

Erscheinungsdatum 05.09.2024

148 Seiten