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Frühlings-Check 2016
So prüfen Sie die Technik Ihres Autos

Viele Werkstätten bieten zum sicheren Start in den Frühling kleine Technik-Checks zum günstigen Festpreis an. Manche Dinge kann man aber auch selbst kontrollieren.

Autocheck, Tipps zum Selbermachen, Checkliste
Foto: Archiv

Uff, die Tage werden wieder länger, die Sonne gibt sich öfter die Ehre. Passend zum Start in den Frühling bieten nahezu alle Vertragshändler, freie Werkstätten und natürlich die großen Werkstattketten Frühlings-Checks an. Für meist weniger als 20 Euro versprechen die Profis, das Auto auf Schäden oder Verschleiß an der Technik zu überprüfen – Lack und Leder lassen sich ja auch in Heimarbeit oder mithilfe spezialisierter Betriebe aufhübschen.

Diese Pauschalangebote umfassen in der Regel die Prüfung von Beleuchtung, Keilriemen, Scheibenwischern, Scheibenwaschanlage, Motoröl, Kühlflüssigkeit, Bremsflüssigkeit und Bremsanlage, Klimaanlage, Stoßdämpfern, Auspuffanlage und Reifenzustand. Angesichts des günstigen Preises dürfte jedem klar sein: Repariert wird hier nichts; hier geht es nur um eine Bestandsaufnahme. Schließlich kostet eine Werkstattstunde je nach Region oft schon 100 Euro und mehr.

Pauschale nur für den Check in der Werkstatt

Finden die Mechaniker also bei der kleinen Frühlingsdurchsicht einen Mangel, wird die Behebung gesondert berechnet. Daher sollten Sie sicherheitshalber keinen Pauschalauftrag erteilen, sondern nur den preiswerten Frühlings-Check in Auftrag geben. Manche Punkte lassen sich nämlich später gut bei geringen Kosten in Eigenleistung beheben. Die Scheibenwischerblätter etwa leiden im Winter besonders. Einmal zu oft über die zum Teil noch vereiste Scheibe gewischt – schon ziehen sie Schlieren oder sind sogar eingerissen. Im freien Handel sind Markenwischer meist deutlich billiger als in Vertragswerkstätten, und der Austausch ist auch kein großes Hexenwerk.

Das Gleiche gilt fürs Auffüllen des Waschwasserbehälters (bei Autos mit Heckwischer auch an den für die Heckscheibe denken!): Jetzt ist es ohnehin Zeit, den Waschwasserzusatz für den Winter gegen einen Scheibenreiniger für den Sommer zu tauschen. Dessen Zusammensetzung ist anders und erleichtert zum Beispiel das Entfernen von Insektenleichen.

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Vieles das die Werkstatt beim Frühlingscheck überprüft, kann man auch einfach selbst checken.

Betriebsmittelstände selber checken

Auch der Kühlmittelstand ist schnell gecheckt. Bei kaltem Motor einfach den Deckel des Ausgleichsbehälters abschrauben, in der Öffnung findet sich entweder ein Schwimmer oder eine Markierung, die auf Fehlmengen hinweist. Meist genügt das Auffüllen von Leitungswasser, größere Fehlmengen sollten aber mit speziellem Kühlmittel ausgeglichen werden.

Auf dieselbe Weise kann man selbst prüfen, ob genügend Hydrauliköl für die Servolenkung oder ausreichend Bremsflüssigkeit vorhanden sind. Durch Verschleiß der Bremsbeläge und auch der Scheiben sinkt der Bremsflüssigkeitsstand automatisch. Darauf kann ein längerer Pedalweg hinweisen, doch das muss nicht zwangsläufig sein. Bremsflüssigkeit ist außerdem hygroskopisch, das heißt: Sie zieht Wasser aus der Umgebungsluft. Dieses Wasser senkt den Siedepunkt und kann bei hoher Beanspruchung zu einer schlechten Bremswirkung führen.

Keine Risiken eingehen

Fehlmengen sollte man nur mit der vom Hersteller vorgeschriebenen Qualität (zum Beispiel DOT 5) auffüllen, und bei der kleinsten Unsicherheit sollte man eine Werkstatt aufsuchen, um jedes Funktionsrisiko zu vermeiden. Ist das empfohlene Wechselintervall von zwei Jahren überschritten, empfiehlt sich ohnehin ein Qualitäts-Check. Dazu verwenden Werkstätten Teststreifen oder ein Refraktometer. Das kostet zwar nur rund 25 Euro, ist aber für den Privatgebrauch wohl keine lohnende Anschaffung.

Diese Dinge werden alle auch bei den regelmäßigen Pflegediensten überprüft. Wer sich die spart, sollte von den Check-Angeboten der Werkstätten zumindest einmal im Jahr Gebrauch machen. Denn auf der Hebebühne lassen sich Schäden diagnostizieren, die beim Do-it-yourself-Check meist unbemerkt bleiben. So erkennt der Fachmann unterm aufgebockten Auto schnell, ob Radführungselemente ausgeschlagen oder ob Stoßdämpfer undicht geworden sind. Beides kann das Fahrverhalten verschlechtern. Ölundichtigkeiten an Motor, Getriebe oder Lenkung lassen sich hier ebenso schnell erkennen wie ausgehängte Bremsleitungen, angegammelte Auspuffanlagen oder beschädigte Schutzmanschetten an den Antriebswellen. Teure Folgeschäden lassen sich dadurch mit überschaubarem Aufwand vermeiden. Ganz ohne Werkzeug kann hingegen jeder die Beleuchtungsanlage checken. Das geht im Dunkeln vor einer hellen Wand oder einem Schaufenster. Hier kann man, ohne auszusteigen, alle Funktionen prüfen – sogar die der Bremsleuchten. Verstellte Scheinwerfer sollte man allerdings von der Werkstatt justieren lassen.

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Im Frühjahr vor der Paarungszeit ein ganz besonderer Gegner der Autofahrer: Der Marder.

Schutz vor Madern – Was tatsächlich hilft

Im Frühjahr, vor der Paarungszeit, setzen Marderrüden gern Duftmarken unter der Motorhaube. Dieser Duft lockt Rivalen an, die dort oft Kabel, Schläuche und Dämmmatten zerbeißen. Wir sagen Ihnen, was Marder fernhält. Der beste Schutz vor Marderbissen ist noch immer die Garage. Wer keine hat, kann im Motorraum ein Netz von Kontaktplatten installieren lassen, das dem Marder kleine Stromstöße verpasst und ihn verjagt, ehe er Schaden anrichten kann. Den Zugang zum Motorraum erschweren auch Verkleidungen, sie werden oft als Unterfahrschutz angeboten. Stabile Kabelummantelungen schützen Kabel und Schläuche.

Das schützt nur für kurze Zeit

Für Menschen nicht hörbarer Ultraschall verjagt die Marder. Die Lautsprecher müssen aber so verbaut sein, dass der Marder an ihnen entlangkriecht – und bald sucht er sich neue Wege. Marderspray oder Duftscheiben überlagern die Gerüche der Tiere, doch ihre Wirkung lässt bald nach – ebenso wie der unterm Auto ausgelegte Maschendraht. Er stört die kleinen Nager nur kurzfristig. Gut gedacht, aber zwecklos ist das Verteilen von Hundehaaren im Motorraum. Darüber lacht er, der Steinmarder. Auch Toilettensteine, Duftsäckchen oder Mottenkugeln halten einen Marder in der Paarungszeit nicht davon ab, unter der Motorhaube Gummi anzuknabbern und das Auto lahmzulegen.

Für den Fall der Fälle: Ist alles an Bord?

Wenn man schon einen Autopflegetag einlegt, lohnt auch ein Blick auf die Dinge, die für den Notfall nicht fehlen sollten. Im Pannenfall kann man an modernen Autos zwar kaum mehr etwas selbst reparieren, doch eine kleine Grundausstattung an Nothelfern gehört in jedes Auto – neben einem Abschleppseil also auch ein Satz Reservesicherungen und -lampen für verschiedene Funktionen. Eine Taschenlampe ist bei Nacht stets hilfreich und erhöht die Sicherheit, das Warndreieck sollte unbeschädigt und leicht ausklappbar sein. Ist der Verbandskasten komplett gefüllt, ist der Inhalt nicht zu alt, und entspricht er der aktuellen Norm 13164? Auch Warnwesten sind Pflicht – in Deutschland mindestens eine.

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